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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Dritter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des dänischen Reiches, nämlich von 1523 bis 1660, enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1780 [VD18 90792122]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49543#0649
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von Dänemark und Norwegen. 64z
die schwedische Herrschaft begeben hatten, weil sie nicht
zu Jemkeland und Herjedalen, sondern unter das Stift
Aggerhuus gehörten, da Iemteland und Herjedalen
unter Drontheim stünden. Nach den Niederlanden
wurde dem Reichshofmeister die Gesandtschaft aufge-
kragen, als dem Geschicktesten, das dort von ihm am
gefangene Geschäfte Zu vollenden.
Aber eö waren überdem viele geheime Ursachen,
die theils den König bewegten, diese Gesandtschaft
durch Ulfelden verrichten zu lassen, theils Ulfelden
zu Uebernehmung derselben antrieben. König Frie-
drich war zwar ein überaus gelassener Herr; aber sei-
ne Gemahlin» Sophia Amalia besaß desto mehr
Feuer. Sie war eine Tochter des in der Geschichte
des vorigen Königs oft angeführten Herzogs Georg
von Lüneburg, und 1628 geboren, 1642 aber, nach-
dem Christian von der Unmöglichkeit einer Heirath
seines Sohns Friedrich mit der schwedischen Königinn
überführt worden, mit diesem verlobt und am 18 Oc-
tober 1645 vermahlt worden. Dieser war die Aust
führung sowohl des Reichshofmeistcrs als der Gemah-
linn desselben so unleidlich, daß sie bey ihr einen un-
versöhnlichen Haß gegen beyde erweckte. Ulfeids
Betragen nach Christians Tode mußte eine so hoch-
gesinnte Königinn nochwendig aufs heftigste erzürnen,
und dessen Gemahlinn ließ in allen ihren Handlungen
das Bewußtseyn einer achten königlichen Geburt und
einer Menge Vorzüge, die sie dieser hohen Herkunft wür-
dig machten, ja über ihr weibliches Geschlecht erhoben,
so hervorblicken, daß die Königinn nicht zweifelte, daß
sie an allen ihr mißfälligen Anschlägen des Reichshof.
Meisters Theil nehme, besonders da Eleonora Chri-
stina die stärkste Liebe gegen ihren Gemahl offenbarte,
und es für eine Niederträchtigkeit hielt, sich um die
Gnade der Königinn zu bewerben. Man warf dem
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