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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#0049
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von Schweden. 4Z
spruche Zuvorkamen, und nicht einmal, wie ihnen der
König anbot, in einem andern Kloster sich auf seine
Kosten unterhalten lasten wollten, sondern vielmehr
von ihrer eigenen Hand oder von der Mildthätigkeit
guter Freunde und Anverwandten ihre künftige Nah.
rung empfangen wollten. Bey dieser Gelegenheit er-
langte endlich aus des Erzbischofs Vorsprache sein Vor-
gänger in dieser Würde, Jakob, am 4 Februar zu
Upsal eine ehrenvolle Beerdigung.
Bisher hatte der König mit dem Betragen dieses
Erzbischofs noch so ziemlich zufrieden seyn können.
Aber gegen Ende des vergangenen Jahres ließ sich der.
selbe durch die unaufhörlichen Beschwerden BraskenS
endlich bewegen, dem Könige durch eine prächtigere
Hofhaltung, als der König selbst unterhielt, fein Ver-
mögen zu zeigen, indem er Leute von den vornehmsten
adelichen Hausern, und alle, welche aus Misvergnü-«
gen die königlichen Dienste verließen, in seine Dienste
aufnahm, eine Leibwache von zweihundert Mann er-
richtete, und in seiner Kleidung und Tafel es dem Kö-
nige zuvor that. In einem solchen Auszuge trat er
eine Besuchung seines Erzsiifteö an, bey welcher, wen
er selbst noch nicht den erzbischöflichen Mantel vom
Pabste hatte, den er doch aufs eheste für sich und alle
seine Amcsbrüder, die gleich ihm dieses nothwendige
Stück zur Vollkommenheit ihrer bischöflichen Würde
entbehrten, von Rom holen wollte, ein Franciscaner-
mönch Dincentlus als Titularbischos von Gardar auf
Grönland ihn zur Verrichtung der bischöflichen Amts-
geschäste begleitete. Außer den vielfältigen Weihun-
gen schien er diese Kirchenbösuchung blos darum anzu-
stellen, um sich dem ganzen Erzsiifte in völliger Pracht
zu zeigen, und auf diese Art das Ansehen des Königs
beym gemeinen Manne zu schwächen, durch Eintrei-
bung starker Geldbußen von seiner Priesterschaft, vor.
nehmlich
 
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