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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#0846
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8qo XXXIX. Buch. Neuere Geschichte
vermehren, sondern auch das Band der Freundschaft
zwischen Aarln und England sowohl als den vereinig,
ten Niederlanden noch weit enger zusammenziehen
müßte. Da er nun an einem schottischen Gottesge.
lehrten Johann Forbesius gleiche Gesinnung spür»
te, gab er demselben nicht nur auf der hohen Schule
zu Upsal Aufenthalt, sondern verstattete ihm auch die
Verbreitung seiner Satze und Vertheidigung derselben
wider den Widerspruch des Erzbischofs und aller an-
derer. Nun wollte er selbst am t? November einer
solchen Unterredung beywohnen. Man berichtet aber,
die Behauptungen, die er jetzt aus Lorbejtt Munde
vernahm, haben in ihm alle bisherige gute Vorstel-
lung von der reformieren Lehre erstickt, und die äußer-
ste Verabscheuung derselben bey ihm erregt; und falls
keine Partheylichkeit die wahren Umstande dieses Strei-
tes verändert hak, waren auch Forbesrr Sätze so be-
schaffen, daß man sich nicht wundern darf, daß sie ei-
ns schleunige Umänderung der Begriffe des Königs von
Schweden von der reformieren Lehre bewerkstelligt haben.
Doch obgleich dieser reformirke Lehrer sich im folgenden
Jahre aus Schweden wegbegab, blieben doch viele seiner
Glaubensverwandten darinnen, und selbst in Upsal.
Ja man übersetzte sowohl den heidelbergischen Kare-
chismus als die lobwafferischen Psalmen ins Schwedi-
sche. Auch Lsrhcsms selbst kam 1610 wieder, und
verließ blos aus der Ursache Schweden auf ewig, weil
er alle Hoffnung aufgab, etwas darinnen zum Besten
der reformirten Religion auszurichcen. Aarln aber
mag der erwähnte Religionöstreit Lordesü mit dem
Erzbischof und den upsalschen Professoren bewegt ha-
ben, zu glauben, daß fernere Versuche zur Vereins
gung der schwedischen Landesreligion mit der reformir-
ten sein Gewissen verletzen würden,' oder nicht, so ver-.
harrte er doch lebenslang bey seinen alten Gedanken,
daß noch manche Ueberbleibsel des Papstrhums in der
Landes-
 
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