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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#0954
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948 xxxix. Buch. Neuere Geschichte
In keinem Feldzuge dieses ganzen polnischen Krieges
bedurfte er auch so sehr ein starkes Kriegsheer. Das
kaiserliche in Pommern befindliche starke Kriegsheer,
welches dieses Land nicht vermögend genug hielt, es
ganz zu ernähren, wünschte zum Theil seinen Unter-
halt in Preußen auf polnische Kosten zu finden; und
der Kaiser sowohl als Wallenstein strebten gleich-
falls, sowohl aus eben dieser Ursache, als um den Kö-
nig von Schweden dergestalt in Preußen beschäftigt zu
halten, daß er sie in Deutschland nicht hindern möch-
te, die Polen zu bewegen, daß sie so viele Regimen-
ter, als man sie anzunehmen bereden könnte, mit Be-
soldung und Unterhalte versorgten. Nach aller Wahr-
scheinlichkeit stimmte die Gesinnung des Königs von
Polen hierüber vollkommen mit dem Vortheile der
Kaiserlichen überein, ob er wohl die Stadt Danzig
warnte, wegen der Nachbarschaft eines so zahlreichen
ausländischen Heeres wider einen Ueberfall wohl auf
ihrer Hut zu stehen. Denn vermutlich hakte er ohne
vorherige Ueberlegung mit seinem Reichstage oder dem
polnischen Reichsrathe mit Amheimen, wie Rhe-
venhiller berichtet, verabredet, daß dieser Lvooo
kaiserliche Soldaten nach Preußen wider die Schwe-
den führen sollte, und sich dagegen anheischig gemacht,
diesem ganzen Heere einen dreymonatlichen Sold zum
Voraus zu zahlen, wie auch einen solchen Vorrath an
Mitteln zum Unterhalte der Menschen und Pferde an-
zuschaffen , der auf eben so lange hinreiche. Denn sei-
ne zu Warschau versammelte Stande erklärten sich
auf seinen Vortrag, diese kaiserliche Hülfsvölker in
ihren Dienst zu ziehen, weil man auf keine andere Art
sich Vortheile über die Schweden versprechen könne,
daß sie diese Arzney für arger als die Krankheit ansä-
hen, welche man dadurch vertreiben solle, und die
äußerste Verderbung der schönen benachbarten Lander,
die der Aufenthalt dieser vorgegebenen Freunde darin-
neu
 
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