6i8 xr. Buch. Neueste
ihnen alles Verlorne durch so geringe Einbußen wie-
der verschaffte, unaufhörlich Beschwerden und An-
suchungen um Entschädigung für alles, was Schwe-
den seinen Gegnern abtreten sollte, hören mußte: so
faßte er einen solchen Widerwillen gegen so geartete
Bundesgenossen, daß man merken konnte, er wolle,
sobald er nur durch Beylegung dieses Krieges sich
seiner Pflicht gegen sie entledigt haben möchte, sich
nach andern Freunden umsehen. Daher räumte
Ludwig XlV., ohne sie zu befragen, den Danen
den ganzen Augustmonat zur Ueberlegung ein. Aber
wenn sie alsdann den Frieden nicht angenommen
hatten, so wollte EudwlI XIV. Oldenburg den
Schweden, und Delmenhorst dem nnmsterischen
Stifte übergeben. Ein dänischer Staatsbedienter,
der Großkanzler Friedrich Graf von Ahlefeld-
La^ciand, besaß die unter französischer Hoheit,
nämlich im Staate des BisthumS Metz, liegende
Grafschaft Nixingen oder Richecourt; zu deren
Einziehung sich Errdwicz XIV. wegen der beharrli-
chen Weigerung seines Königs, die ihm vorgelegten
Friedensbedingungen einzugehen, gleichfalls berech-
tigt achtete; und wahrscheinlicher Weise trug diefs
Einziehung dazu bey, daß der Graf seinem Herrn
so eifrig den Frieden anrieth. Denn derselbe war
noch so sehr entschlossen, lieber den Krieg fortzuse-
tzen, daß er bereits am 28sten Junius ein ansehn-
liches Heer auf der Kropperheide zwischen Schles-
wig und Rendsburg musterte, und hernach dasselbe
in die Nachbarschaft von Hamburg verlegte, und zu
seinem eigenen Aufenthalte Pinneberg erwählte, wo
er am 19km Julius seine Behaltung der münsteri-
scheu Kriegsvölker wider den am 8ten nochmals wie-
derholten Abruf des jetzigen Bischofs damit rechtfer-
tigte, daß solche niemals in dessen Eide gestanden,
sondern von dem vorigen Bischöfe dem Könige durch
ver-
ihnen alles Verlorne durch so geringe Einbußen wie-
der verschaffte, unaufhörlich Beschwerden und An-
suchungen um Entschädigung für alles, was Schwe-
den seinen Gegnern abtreten sollte, hören mußte: so
faßte er einen solchen Widerwillen gegen so geartete
Bundesgenossen, daß man merken konnte, er wolle,
sobald er nur durch Beylegung dieses Krieges sich
seiner Pflicht gegen sie entledigt haben möchte, sich
nach andern Freunden umsehen. Daher räumte
Ludwig XlV., ohne sie zu befragen, den Danen
den ganzen Augustmonat zur Ueberlegung ein. Aber
wenn sie alsdann den Frieden nicht angenommen
hatten, so wollte EudwlI XIV. Oldenburg den
Schweden, und Delmenhorst dem nnmsterischen
Stifte übergeben. Ein dänischer Staatsbedienter,
der Großkanzler Friedrich Graf von Ahlefeld-
La^ciand, besaß die unter französischer Hoheit,
nämlich im Staate des BisthumS Metz, liegende
Grafschaft Nixingen oder Richecourt; zu deren
Einziehung sich Errdwicz XIV. wegen der beharrli-
chen Weigerung seines Königs, die ihm vorgelegten
Friedensbedingungen einzugehen, gleichfalls berech-
tigt achtete; und wahrscheinlicher Weise trug diefs
Einziehung dazu bey, daß der Graf seinem Herrn
so eifrig den Frieden anrieth. Denn derselbe war
noch so sehr entschlossen, lieber den Krieg fortzuse-
tzen, daß er bereits am 28sten Junius ein ansehn-
liches Heer auf der Kropperheide zwischen Schles-
wig und Rendsburg musterte, und hernach dasselbe
in die Nachbarschaft von Hamburg verlegte, und zu
seinem eigenen Aufenthalte Pinneberg erwählte, wo
er am 19km Julius seine Behaltung der münsteri-
scheu Kriegsvölker wider den am 8ten nochmals wie-
derholten Abruf des jetzigen Bischofs damit rechtfer-
tigte, daß solche niemals in dessen Eide gestanden,
sondern von dem vorigen Bischöfe dem Könige durch
ver-