dänische Geschichte. 775
dr'gung aller Schiffe, die er erwähntermaßen in Be-
schlag genommen hatte, ohngeachket der König von
Dänemark ihnen zu eben dieser Zeit die Freundschaft
erzeigte, daß er seine ihnen gegebenen Regimenter
ergänzte. Hingegen der König von Schweden er-
theilte dem dänischen eine abschlägige Antwort, als
dieser ihn ersuchte, daß er, um dem Könige von
Dänemark zu seinem Rechte Zu verhelfen, gleichfalls
die niederländischen Schiffe anhalken und einige
schwedische Kriegsschiffs zu den dänischen stoßen las-
sen möchte. Denn ob sich gleich der König von Dä-
nemark bcy diesem Gesuch auf die 1691 zwischen
ihm und dem Könige von Schweden über die freye
Schifffahrt getroffene Vereinigung berußte: so er-
wiederke doch der König von Schweden, daß diese
Mishelligkeit Zwischen dem Könige von Dänemark
und den Generalstaaten leicht in der Güte abgemacht
werden könnte, und daß er in Beförderung einer
solchen gütlichen Vereinigung dem Könige von Dä-
nemark mehr nütze, und zugleich besser für sein
Reich sorge, als wenn wegen einer so unerheblichen
Ursache die nordischen Reiche sich in einen Krieg mit
den boyden größten Seemächten verwickelten. Eben
dahin gieng die Meynung des Churfürsten von Bran-
denburg , ohngeachket der König von Dänemark
auch von diesem ein anderes vermuthete. Denn bey
den Generalstaaten galten die Gründe, welche der
König Zu Rechtfertigung ihrer von ihm beschlagenen
Schiffe anführte, so wenig, daß sie vielmehr dem
dänischen Gesandten anzeigten, daß, weil sein Kö-
nig ohngeachket ihrer wiederholten Vorstellungen sich
der Befteyung dieser Schiffe weigere, und hieraus
den Eigenthümern großer Verlust entstehe, übendem
auch durch die feindlichen Kaper wider dis Zwischen
Dänemark und ihnen errichteten Verträge die Schiffe
ihrer Unterthanen in den nordischen Gewässern auf-
Ccc 4 gebracht
dr'gung aller Schiffe, die er erwähntermaßen in Be-
schlag genommen hatte, ohngeachket der König von
Dänemark ihnen zu eben dieser Zeit die Freundschaft
erzeigte, daß er seine ihnen gegebenen Regimenter
ergänzte. Hingegen der König von Schweden er-
theilte dem dänischen eine abschlägige Antwort, als
dieser ihn ersuchte, daß er, um dem Könige von
Dänemark zu seinem Rechte Zu verhelfen, gleichfalls
die niederländischen Schiffe anhalken und einige
schwedische Kriegsschiffs zu den dänischen stoßen las-
sen möchte. Denn ob sich gleich der König von Dä-
nemark bcy diesem Gesuch auf die 1691 zwischen
ihm und dem Könige von Schweden über die freye
Schifffahrt getroffene Vereinigung berußte: so er-
wiederke doch der König von Schweden, daß diese
Mishelligkeit Zwischen dem Könige von Dänemark
und den Generalstaaten leicht in der Güte abgemacht
werden könnte, und daß er in Beförderung einer
solchen gütlichen Vereinigung dem Könige von Dä-
nemark mehr nütze, und zugleich besser für sein
Reich sorge, als wenn wegen einer so unerheblichen
Ursache die nordischen Reiche sich in einen Krieg mit
den boyden größten Seemächten verwickelten. Eben
dahin gieng die Meynung des Churfürsten von Bran-
denburg , ohngeachket der König von Dänemark
auch von diesem ein anderes vermuthete. Denn bey
den Generalstaaten galten die Gründe, welche der
König Zu Rechtfertigung ihrer von ihm beschlagenen
Schiffe anführte, so wenig, daß sie vielmehr dem
dänischen Gesandten anzeigten, daß, weil sein Kö-
nig ohngeachket ihrer wiederholten Vorstellungen sich
der Befteyung dieser Schiffe weigere, und hieraus
den Eigenthümern großer Verlust entstehe, übendem
auch durch die feindlichen Kaper wider dis Zwischen
Dänemark und ihnen errichteten Verträge die Schiffe
ihrer Unterthanen in den nordischen Gewässern auf-
Ccc 4 gebracht