184 XLI Buch, Neueſte
eines, daß fein Beyſpiel und feine Ermunterung
eine Menge. Nachfolger hervorgebracht, die, weil
fie in einer einzigen Gattung der vielen und fehr von
einander verfchiedenen Wirfenfchaften gearbeitet, in
welchen er Werke hinterlaffen, eine größere Bolle
Fommenbheit darinn erreichet haben; das andere, daß
er gleich einem Moliere durch die lebhafte Vor—
ſtellung vieler Thorheiten den Nutzen geſchaffet, daß
man nun keine Originale zu den von ihm geſchil⸗
derten Charakteren mehr finder, und daher feine Stüs
de auf dem Theater meniger gefallen, als gefhehen
würde, wenn man diefelben nach den gegenwärtigen
Sitten umzuaͤndern ſich entſchloͤſſe n). Dieſe Verdien⸗
{te überwiegen bey weitem alles das, was man mit
MRechtan ihm ausfeßet, und vornehmlich darinn beftes
her, daß er zu deutlich mit der Sprache heraus gehet,
füich felbft oft mörtlid) in langen Stellen wiederholt, und
bey neuen Yuflagen feiner Bücher nichts in denfelben
verbefferte, auch In feinen gefchichtlichen Werken fich
nicht die Zeit nahm, alles dazu Erforderliche aufzuſu⸗
chen und zu leſen. Durch ſein geſchwindes und unauf—
hoͤrliches Arbeiten entkraͤftete er ſeinen Leib ſo ſehr, daß
er zu Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit 1725 ſich
entſchloß wieder zu reiſen, worauf er über Ham:
burg, Bremen und Amſterdam zum andernmale
nach Paris gieng. Ja das Wandern gefiel ihm
ſo ſtark, daß ihn bloß eine Nachricht, daß ſein laͤn⸗
geres Wegbleiben ſeinen Gluͤcksumſtaͤnden ſchaden
würde, bewegte, im folgenden Jahre umzukehren.
Zwey Jahre nachher verzehrte der große kopenha⸗
gifche Brand alles wieder, mas er fo muhfam und
durch ein überaus fparfamıes eben erworben hatte 0).
Er
n) Sneedorfs Briefe S. 30 — 48. und 288 — 301.
Holbergii ad virum perilluſtrem epiftola de vita,
ſua
eines, daß fein Beyſpiel und feine Ermunterung
eine Menge. Nachfolger hervorgebracht, die, weil
fie in einer einzigen Gattung der vielen und fehr von
einander verfchiedenen Wirfenfchaften gearbeitet, in
welchen er Werke hinterlaffen, eine größere Bolle
Fommenbheit darinn erreichet haben; das andere, daß
er gleich einem Moliere durch die lebhafte Vor—
ſtellung vieler Thorheiten den Nutzen geſchaffet, daß
man nun keine Originale zu den von ihm geſchil⸗
derten Charakteren mehr finder, und daher feine Stüs
de auf dem Theater meniger gefallen, als gefhehen
würde, wenn man diefelben nach den gegenwärtigen
Sitten umzuaͤndern ſich entſchloͤſſe n). Dieſe Verdien⸗
{te überwiegen bey weitem alles das, was man mit
MRechtan ihm ausfeßet, und vornehmlich darinn beftes
her, daß er zu deutlich mit der Sprache heraus gehet,
füich felbft oft mörtlid) in langen Stellen wiederholt, und
bey neuen Yuflagen feiner Bücher nichts in denfelben
verbefferte, auch In feinen gefchichtlichen Werken fich
nicht die Zeit nahm, alles dazu Erforderliche aufzuſu⸗
chen und zu leſen. Durch ſein geſchwindes und unauf—
hoͤrliches Arbeiten entkraͤftete er ſeinen Leib ſo ſehr, daß
er zu Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit 1725 ſich
entſchloß wieder zu reiſen, worauf er über Ham:
burg, Bremen und Amſterdam zum andernmale
nach Paris gieng. Ja das Wandern gefiel ihm
ſo ſtark, daß ihn bloß eine Nachricht, daß ſein laͤn⸗
geres Wegbleiben ſeinen Gluͤcksumſtaͤnden ſchaden
würde, bewegte, im folgenden Jahre umzukehren.
Zwey Jahre nachher verzehrte der große kopenha⸗
gifche Brand alles wieder, mas er fo muhfam und
durch ein überaus fparfamıes eben erworben hatte 0).
Er
n) Sneedorfs Briefe S. 30 — 48. und 288 — 301.
Holbergii ad virum perilluſtrem epiftola de vita,
ſua