Geſchichte von Schweden. 633
unterworfen ſeyn moͤchten, in eben dieſem Buͤnd—
niſſe den Czar, deſſen eigener Vortheil erfordere,
durch eine gute Begegnung die Einwohner dieſer
Laͤnder zu gewinnen, verſprechen zu laſſen, die „wel—
che fich in ihren Wohnungen rubig hielten, vor dl
len Ausfchweifungen feiner Kriegsvölfer aufs forg»
fältigfte zu bewahren, und allen denen, welchen in
diefen von ihm zu erobernden Sändern unter. ſchwe⸗
diſcher Regierung ihre Guͤter genommen worden,
ohne Unterſchied, ob ſie in dieſen Laͤndern oder in
Sef-und Efthland wohnten, diefe Güter wieder zu
geben, auch das ganze eroberte Sand und alle Stände
deſſelben bey ihren Gerechtſamen und Freyheiten zu
handhaben, und allen hiewider gemachten Einbruͤchen
oder eingeſchlichenen Misbraͤuchen abzuhelfen c).
Allein alle dieſe Entwuͤrfe ſchlugen eben ſo fehl, Erſte Vorfaͤlle
als die Hoffnung, welche man auf eine falſche Vor— IC a1
ftellung von dem Charakter Rarls XU. gründete, Se
Denn 1698 erneuerten fowohl. die Seemächte al8 1698,
Frankreich ihre Freundſchaft mit Rarln XII. durch
verſchiedene Buͤndniſſe, und der Churfuͤrſt von
Brandenburg ließ auf mehr als eine Weiſe merken,
daß er mit iDm die verfraukichfte Einigkeit zu untere
halten begehre. Denn am 1 iten Junius beſtaͤtigte
er zu Berlin das mit ſeinem Vater i690 errichtete
Buͤndniß, gleich darauf beſchenkte er ihn mit einem
koſtbaren Wagen und einigen Reutpferden, und be⸗
richtete ihm ſeine Bereitwilligkeit, alles zu beyder⸗
feitigem Bergnügen aus dem Wege zu räumen,
was einigermaßen ihre Vertraulichkeit Atören Fönns
te, worauf die Erneuerung des Gränzvertrages
und der Cventualhuldigung des Königs von Schwes
XRr 5 den
c) Keyßler J, 180, 181. Deducdtion der Unſchuld
Patkuls ſ. XII — XVII. DZüfchings Magazin
B. XV. S. 281 — 299.
unterworfen ſeyn moͤchten, in eben dieſem Buͤnd—
niſſe den Czar, deſſen eigener Vortheil erfordere,
durch eine gute Begegnung die Einwohner dieſer
Laͤnder zu gewinnen, verſprechen zu laſſen, die „wel—
che fich in ihren Wohnungen rubig hielten, vor dl
len Ausfchweifungen feiner Kriegsvölfer aufs forg»
fältigfte zu bewahren, und allen denen, welchen in
diefen von ihm zu erobernden Sändern unter. ſchwe⸗
diſcher Regierung ihre Guͤter genommen worden,
ohne Unterſchied, ob ſie in dieſen Laͤndern oder in
Sef-und Efthland wohnten, diefe Güter wieder zu
geben, auch das ganze eroberte Sand und alle Stände
deſſelben bey ihren Gerechtſamen und Freyheiten zu
handhaben, und allen hiewider gemachten Einbruͤchen
oder eingeſchlichenen Misbraͤuchen abzuhelfen c).
Allein alle dieſe Entwuͤrfe ſchlugen eben ſo fehl, Erſte Vorfaͤlle
als die Hoffnung, welche man auf eine falſche Vor— IC a1
ftellung von dem Charakter Rarls XU. gründete, Se
Denn 1698 erneuerten fowohl. die Seemächte al8 1698,
Frankreich ihre Freundſchaft mit Rarln XII. durch
verſchiedene Buͤndniſſe, und der Churfuͤrſt von
Brandenburg ließ auf mehr als eine Weiſe merken,
daß er mit iDm die verfraukichfte Einigkeit zu untere
halten begehre. Denn am 1 iten Junius beſtaͤtigte
er zu Berlin das mit ſeinem Vater i690 errichtete
Buͤndniß, gleich darauf beſchenkte er ihn mit einem
koſtbaren Wagen und einigen Reutpferden, und be⸗
richtete ihm ſeine Bereitwilligkeit, alles zu beyder⸗
feitigem Bergnügen aus dem Wege zu räumen,
was einigermaßen ihre Vertraulichkeit Atören Fönns
te, worauf die Erneuerung des Gränzvertrages
und der Cventualhuldigung des Königs von Schwes
XRr 5 den
c) Keyßler J, 180, 181. Deducdtion der Unſchuld
Patkuls ſ. XII — XVII. DZüfchings Magazin
B. XV. S. 281 — 299.