»22 XL Buch. Reueſte
durch richtiae Bezahlung Ihres Soldes, und viele
Hof und Staatsbediente durch Geſchenke auf ſei—
ne Seite zu ziehen und zu erhalten. N
Der Sultan Eben hiedurch aber reizte er den Unwillen des
OO MECH A Sultans nod) mehr, der hieraus fchloß, daß er mit
einer Empörung umgebe, und, da er ihn durch wies
‘derholte Befehle und verftellte Merkmale feiner forte
daurenden Gnade nicht bewegte, ſich ſelbſt in ſeine
Hände zu liefern, zudem Aeußerſten ſchritt, und ihm
am roten November, da er ſich noch mit dem Hee⸗
re zu Adrianopel aufhielt, ſeine Wuͤrde und Guͤter
nahm, und ihn als einen Verwieſenen auf die Inſel
Lemnos, und von da nach Rhodus ſchickte, wo er
bald entweder eines natuͤrlichen oder gewaltſamen
Todes farb. Zur Rechtfertigung dieſer Straſe
machte der Sultan bekannt, daß er ſeine Ungnade
dadurch verdient Habe, weil er als ein Verraͤther
gegen die Freundſchaft, welche zwiſchen der Pforte
und dem Könige von Schweden fen, gehandelt haͤt⸗
te; ferner ſeiner in Anſehung dieſes Koͤnigs haben⸗
den Vorſchrift nicht nachgekommen, ſondern ſich
vom Feinde beſtechen laſſen, und dieſerwegen einen
fuͤr die Ehre der Pforte ſchimpflichen Frieden einge⸗
gangen waͤre, endlich den Befehlen, die ihn ſchon
nach Konſtantinopel beruſen, nicht gehorſamet
aͤtte.
and erfldrt. "An 1 1ten December erfolgte hierauf eine neue
aufs MES n Kriegserklaͤrung wider den Czar, welche die Hoff·
den Gar. nung Karls erneuerfe. Doch er erfuhr auch jeßt
daß der Tatarfhan die Tuͤrken beſſer als er kannte,
da derſelbe gegen den Schweden Cagerberg das
Urtheil faͤllte, daß Rarl durch Mehemeds Un⸗
Tluck kaum etwas gewinnen werde, Indem deſſen
Stelle doch wieder entweder mit einem gleich Dum⸗
men oder Bernünftigeren befeßt werden müßte, un-
fer den Türken aber die Klugen eben fo gut bie
ums
durch richtiae Bezahlung Ihres Soldes, und viele
Hof und Staatsbediente durch Geſchenke auf ſei—
ne Seite zu ziehen und zu erhalten. N
Der Sultan Eben hiedurch aber reizte er den Unwillen des
OO MECH A Sultans nod) mehr, der hieraus fchloß, daß er mit
einer Empörung umgebe, und, da er ihn durch wies
‘derholte Befehle und verftellte Merkmale feiner forte
daurenden Gnade nicht bewegte, ſich ſelbſt in ſeine
Hände zu liefern, zudem Aeußerſten ſchritt, und ihm
am roten November, da er ſich noch mit dem Hee⸗
re zu Adrianopel aufhielt, ſeine Wuͤrde und Guͤter
nahm, und ihn als einen Verwieſenen auf die Inſel
Lemnos, und von da nach Rhodus ſchickte, wo er
bald entweder eines natuͤrlichen oder gewaltſamen
Todes farb. Zur Rechtfertigung dieſer Straſe
machte der Sultan bekannt, daß er ſeine Ungnade
dadurch verdient Habe, weil er als ein Verraͤther
gegen die Freundſchaft, welche zwiſchen der Pforte
und dem Könige von Schweden fen, gehandelt haͤt⸗
te; ferner ſeiner in Anſehung dieſes Koͤnigs haben⸗
den Vorſchrift nicht nachgekommen, ſondern ſich
vom Feinde beſtechen laſſen, und dieſerwegen einen
fuͤr die Ehre der Pforte ſchimpflichen Frieden einge⸗
gangen waͤre, endlich den Befehlen, die ihn ſchon
nach Konſtantinopel beruſen, nicht gehorſamet
aͤtte.
and erfldrt. "An 1 1ten December erfolgte hierauf eine neue
aufs MES n Kriegserklaͤrung wider den Czar, welche die Hoff·
den Gar. nung Karls erneuerfe. Doch er erfuhr auch jeßt
daß der Tatarfhan die Tuͤrken beſſer als er kannte,
da derſelbe gegen den Schweden Cagerberg das
Urtheil faͤllte, daß Rarl durch Mehemeds Un⸗
Tluck kaum etwas gewinnen werde, Indem deſſen
Stelle doch wieder entweder mit einem gleich Dum⸗
men oder Bernünftigeren befeßt werden müßte, un-
fer den Türken aber die Klugen eben fo gut bie
ums