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einsörmiges, gleichsam architektonisches, daher ihm auch einsache zwischen die Psei-
ler der Architektur hingestellte Figuren wie die am schönen Brunnen am schönsten
gelangen.
Der zweite Meister unseres Heftes, der Erzgiesser Peter Vischer steht so ganz
allein und zugleich so gross vor uns, dass manches seiner Werke, vor allem aber
sein Sebaldusgrab wie ein reizendes Räthsel in die deutsche Kunst hereinsieht. Am
nächsten liegt wohl die Annahme, dass dessen ältester Sohn Herrmann, (ob der
Vater selbst in Italien war, ist unverbürgt) welcher nach dem frühen Tod seiner Frau
Italien besuchte und von dorten viele künstliche Risse zum Wohlgefallen des Vaters,
mit heimbrachte, die Modelle fertigte und der Vater deren Guss besorgte. Denn nur
ein jugendlich srischer, von aller Schönheit italienischer Kunst erfüllter Geist konnte
Werke hervorbringen, die in den Tagen Krafts und Dürers entstanden, doch so
verschieden von der Auffassung dieser Meister, äusser aller Beziehung zur Nürnber-
ger Künstlerschule stehen.
Wir übergeben dieses dritte Heft der Nürnberger Bildwerke der Oeffentlichkeit
mit dem Wunsche, dass es sich gleich der früheren des Beifalls der Kunstwelt ersreuen
möge. Sollte sich dieser Beisall in einer recht lebendigen Theilnahme kund geben,
so würde es dem Herausgeber sreudige Veranlassung seyn, bei einer Fortsetzung die-
ses Werkchens grössere Compositionen, worunter vorzüglich die ausdrucksvollen Dar-
stellungen Krafts nebst seiner Portaitstatue zum Gegenstände der Behandlung zu
wählen.
So gewiss es ist, wie ein hochgeehrter Kunstsorscher bemerkt, dass für die
bildliche Herausgabe der Skulpturen des Mittelalters noch viel zu thun ist, so gewiss
ist es auch, dass vorzüglich Nürnberg, das Beste aus jener Zeit zu sammeln, reiche
Gelegenheit bietet.
einsörmiges, gleichsam architektonisches, daher ihm auch einsache zwischen die Psei-
ler der Architektur hingestellte Figuren wie die am schönen Brunnen am schönsten
gelangen.
Der zweite Meister unseres Heftes, der Erzgiesser Peter Vischer steht so ganz
allein und zugleich so gross vor uns, dass manches seiner Werke, vor allem aber
sein Sebaldusgrab wie ein reizendes Räthsel in die deutsche Kunst hereinsieht. Am
nächsten liegt wohl die Annahme, dass dessen ältester Sohn Herrmann, (ob der
Vater selbst in Italien war, ist unverbürgt) welcher nach dem frühen Tod seiner Frau
Italien besuchte und von dorten viele künstliche Risse zum Wohlgefallen des Vaters,
mit heimbrachte, die Modelle fertigte und der Vater deren Guss besorgte. Denn nur
ein jugendlich srischer, von aller Schönheit italienischer Kunst erfüllter Geist konnte
Werke hervorbringen, die in den Tagen Krafts und Dürers entstanden, doch so
verschieden von der Auffassung dieser Meister, äusser aller Beziehung zur Nürnber-
ger Künstlerschule stehen.
Wir übergeben dieses dritte Heft der Nürnberger Bildwerke der Oeffentlichkeit
mit dem Wunsche, dass es sich gleich der früheren des Beifalls der Kunstwelt ersreuen
möge. Sollte sich dieser Beisall in einer recht lebendigen Theilnahme kund geben,
so würde es dem Herausgeber sreudige Veranlassung seyn, bei einer Fortsetzung die-
ses Werkchens grössere Compositionen, worunter vorzüglich die ausdrucksvollen Dar-
stellungen Krafts nebst seiner Portaitstatue zum Gegenstände der Behandlung zu
wählen.
So gewiss es ist, wie ein hochgeehrter Kunstsorscher bemerkt, dass für die
bildliche Herausgabe der Skulpturen des Mittelalters noch viel zu thun ist, so gewiss
ist es auch, dass vorzüglich Nürnberg, das Beste aus jener Zeit zu sammeln, reiche
Gelegenheit bietet.