strumenten überträgt. Aus Abbildungen kann
man daher nur die rhythmischen Bewegungen
der Farbformen erkennen.
In der Tonkunst ist das expressionstische We-
sen der Kunst längst erkannt worden. Die Ver-
irrung durch die Nachahmung äußerer akusti-
scher Eindrücke ist in der Geschichte der Mu-
sik sehr selten. Diese Verirrungen nennt man
sehr charakteristisch Tonmalerei. Man ist so
weit in die Verbildung der Bildkunst hineinge-
raten, daß man dieses künstlerische Mißver-
ständnis mit Namen und Tat sogar in die Mu-
sik übertrug. Der unmusikalische Mensch hört
nur Töne und hört Musik erst dann, wenn er
sich dabei durch Denken oder Vergleichen et-
was vorstellen kann. Der unmalerische Mensch
sieht nur Farbklexe und sieht ein Bild nur dann
wenn er sich durch Denken oder Vergleichen
etwas dabei vorstellen kann. Ohr und ,Auge
sind nur die sinnlichen Vermittler, nicht aber
die Träger der Kunst.
Der Expressionismus ist also keine Mode. Er
ist auch keine Richtung. Expressionismus ist
Kunst. Der Expressionist ist der Künstler. Und
wie sich in früherer Zeit viele Künstler nann-
ten, die nur mehr oder weniger geschickte tech-
nische Nachahmer von Nachahmungen waren,
so nennen sich heute viele Expressionisten, die
nur die äußere Gestaltung des expressionis-
tischen Bildes nachzuahmen versuchen. Aber
die Nachahmungen bleiben Versuche. Denn das
wirkliche Kunstwerk ist nicht nachzumachen.
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man daher nur die rhythmischen Bewegungen
der Farbformen erkennen.
In der Tonkunst ist das expressionstische We-
sen der Kunst längst erkannt worden. Die Ver-
irrung durch die Nachahmung äußerer akusti-
scher Eindrücke ist in der Geschichte der Mu-
sik sehr selten. Diese Verirrungen nennt man
sehr charakteristisch Tonmalerei. Man ist so
weit in die Verbildung der Bildkunst hineinge-
raten, daß man dieses künstlerische Mißver-
ständnis mit Namen und Tat sogar in die Mu-
sik übertrug. Der unmusikalische Mensch hört
nur Töne und hört Musik erst dann, wenn er
sich dabei durch Denken oder Vergleichen et-
was vorstellen kann. Der unmalerische Mensch
sieht nur Farbklexe und sieht ein Bild nur dann
wenn er sich durch Denken oder Vergleichen
etwas dabei vorstellen kann. Ohr und ,Auge
sind nur die sinnlichen Vermittler, nicht aber
die Träger der Kunst.
Der Expressionismus ist also keine Mode. Er
ist auch keine Richtung. Expressionismus ist
Kunst. Der Expressionist ist der Künstler. Und
wie sich in früherer Zeit viele Künstler nann-
ten, die nur mehr oder weniger geschickte tech-
nische Nachahmer von Nachahmungen waren,
so nennen sich heute viele Expressionisten, die
nur die äußere Gestaltung des expressionis-
tischen Bildes nachzuahmen versuchen. Aber
die Nachahmungen bleiben Versuche. Denn das
wirkliche Kunstwerk ist nicht nachzumachen.
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