Zweiter The iL 17
So wahr dieses immer sein mag, so (werden die Gefässe selbsr, doch auch einen e;ro-
ssen Einssuss hierbei haben. Nemlich, es wird vieles auf die besondere Schwere der Ge-
fässe, und auf ihre mehrere oder wenigere Dichtigkeit ankommen. Da sie, vermöge der
besondern Schwere, leichtere oder schwerere Theile annehmen, und vermöge der ver-
schiedenen Dichtigkeit schwerere oder leichtere Theile iangsamer oder geschwinder
durchlassen werden.
Hieraus folgt also, dass die unbefländigen Knorpel sich zuerfi verfeinern laßen, und
die besiändigen Knorpel zulezt in Knochen verwandelt werden.
§. 42.
Nach diesem kleinen Umwege komme ich nun wiederum zurük auf die zweite Art
der Entstehung der Knochen, nemlich: Wie ein Knochen im Knorpel ent-
gehet?
Wenn man die unbesländigen Knorpel betrachtet, in denen ein Knochen entsleht,
so sieht man, dass in allen, der Knochenkern sich in der Mitte befindet, und sich von da3
nach dem Umfange ausdehnet. Wie dieses zugehet, will ich jezt zeigen.
§• 43-
Die unbefiändigen Knorpel sind, wie ich vorhin gesagt habe, weicher, als die be-
endigen. Die Gefässe werden daher weniger von ihnen unterstüzt; sie werden gleich-
sam gar nicht zusammengedrükt, nehmen also die Knochenmaterie leichter und hur-
tiger auf; sie kann bis in die innerslen Gefässe dringen, das heisst, sie kann in der Mitte
des Knorpels selbst, abgesezt werden.
Hieraus erhellet, dass ein jeder unbesiandigcr Knorpel in der Mitte zuerß verbeinern
kann und wird; oder ein jeder wirklicher aus Knorpel entflehender Knochen, kann und wird
in der Mitte des Knorpels zuerfi entfiehen.
Nun haben alle unbeständige Knorpel zwar gleiche Materie zu ihrem Wesen erhal-
ten, aber ihre Fertigkeit ist sehr verschieden, und das ist die Ursache, warum wiederum
nicht alle Knochen, welche im Knorpel entstehn, auf einmal entsiehen können, sondera
allmählig gebildet werden.
$• 44-
Wenn nun Knochenmaterie im Knorpel abgesezt worden ist, so wird diese alsdann
mit dem Maasse, als sie sich vermehrt, den Knorpel wegpresfen, der Knorpel selbst wird
in eben dem Grade eingesogen, und so tritt der Knochen nunmehr allmählig an die
Stelle des Knorpels.
Anot, Mustutn. IL Tlu C
So wahr dieses immer sein mag, so (werden die Gefässe selbsr, doch auch einen e;ro-
ssen Einssuss hierbei haben. Nemlich, es wird vieles auf die besondere Schwere der Ge-
fässe, und auf ihre mehrere oder wenigere Dichtigkeit ankommen. Da sie, vermöge der
besondern Schwere, leichtere oder schwerere Theile annehmen, und vermöge der ver-
schiedenen Dichtigkeit schwerere oder leichtere Theile iangsamer oder geschwinder
durchlassen werden.
Hieraus folgt also, dass die unbefländigen Knorpel sich zuerfi verfeinern laßen, und
die besiändigen Knorpel zulezt in Knochen verwandelt werden.
§. 42.
Nach diesem kleinen Umwege komme ich nun wiederum zurük auf die zweite Art
der Entstehung der Knochen, nemlich: Wie ein Knochen im Knorpel ent-
gehet?
Wenn man die unbesländigen Knorpel betrachtet, in denen ein Knochen entsleht,
so sieht man, dass in allen, der Knochenkern sich in der Mitte befindet, und sich von da3
nach dem Umfange ausdehnet. Wie dieses zugehet, will ich jezt zeigen.
§• 43-
Die unbefiändigen Knorpel sind, wie ich vorhin gesagt habe, weicher, als die be-
endigen. Die Gefässe werden daher weniger von ihnen unterstüzt; sie werden gleich-
sam gar nicht zusammengedrükt, nehmen also die Knochenmaterie leichter und hur-
tiger auf; sie kann bis in die innerslen Gefässe dringen, das heisst, sie kann in der Mitte
des Knorpels selbst, abgesezt werden.
Hieraus erhellet, dass ein jeder unbesiandigcr Knorpel in der Mitte zuerß verbeinern
kann und wird; oder ein jeder wirklicher aus Knorpel entflehender Knochen, kann und wird
in der Mitte des Knorpels zuerfi entfiehen.
Nun haben alle unbeständige Knorpel zwar gleiche Materie zu ihrem Wesen erhal-
ten, aber ihre Fertigkeit ist sehr verschieden, und das ist die Ursache, warum wiederum
nicht alle Knochen, welche im Knorpel entstehn, auf einmal entsiehen können, sondera
allmählig gebildet werden.
$• 44-
Wenn nun Knochenmaterie im Knorpel abgesezt worden ist, so wird diese alsdann
mit dem Maasse, als sie sich vermehrt, den Knorpel wegpresfen, der Knorpel selbst wird
in eben dem Grade eingesogen, und so tritt der Knochen nunmehr allmählig an die
Stelle des Knorpels.
Anot, Mustutn. IL Tlu C