Aliberg, Vorarlberg und die Schweiz durch eine erkleckliche Anzahl
von Studien vertreten sind. Hierbei finden aber auch das Dachstein-
gebiet, ebenso die steierischen und oberösterreichischen Alpen in den
besten Blättern und Naturaufnahmen die mannigfaltigste Würdigung.
In den letzteren Jahren seines Lebens hat Obermüllner zumeist
nur kleinere Bilder zur Ausstellung gebracht. Zumeist waren es pikante
Beleuchtungsprobleme, Abend- und Morgenstimmungen von oft wirk-
samster koloristischer Kraft.
Ein Bericht des verstorbenen Emerich Ranzoni aus dem Jahre 1886
über zwei große Bilder Obermüllners mag uns interessieren, da
dieselben für den Hauptsaal des nach den Plänen des Architekten
Smits errichteten neuen oberösterreichischen Landesmuseums von dem
Auftraggeber Herrn Wilhelm Löwenfeld bestimmt wurden und die
oberösterreichische Landschaft zu charakterisieren hatten, und zwar mit
den Darstellungen: „Das Donaugebiet des unteren Mühlviertels mit
der Schloßruine Kreuzen und dem Blicke auf die Alpenkette vom
Ötscher bis zum Traunstein" und „Der Hallstättersee mit dem
Rudolfsturme von den Höhen des Salzberges gesehen".
Die Auswahl der Landschaften bezeichnete Ranzoni als eine
treffliche, nachdem die erste eine vollständige Vedute der genannten
Alpenkette gibt, und die andere uns den Hauptfundort keltischer Aus-
grabungen vorführt, deren Ergebnisse im Landesmuseum zu Linz zu
sehen sind. Der Kritiker fügt hinzu: „Man würde Unrecht tun, an diese
Gemälde den Maßstab intimer Kunst anzulegen; so wie sie sind,
gegenständlich treu, breit gemalt, erfüllen sie den Zweck, der damit
erreicht werden soll, vollständig; sie werden ein ebenso passender
als ansprechender Schmuck des Hauptsaales im Landesmuseum sein."
Obermüllner hat bekanntlieh auch Bilder für das naturhistorische Hof-
museum in Wien gemalt.
So nehmen wir gleichsam Abschied von des Künstlers Schaffen,
dessen zahlreiche künstlerische Zeugnisse nun hinausgehen in unge-
zählte Besitze, woselbst seine Werke, die ein treuer Spiegel seines
Talentes und Fleißes sind, überall Interesse und Freude bereiten mögen.
Wien im Januar 1904.
Aug. Schaeffer.
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von Studien vertreten sind. Hierbei finden aber auch das Dachstein-
gebiet, ebenso die steierischen und oberösterreichischen Alpen in den
besten Blättern und Naturaufnahmen die mannigfaltigste Würdigung.
In den letzteren Jahren seines Lebens hat Obermüllner zumeist
nur kleinere Bilder zur Ausstellung gebracht. Zumeist waren es pikante
Beleuchtungsprobleme, Abend- und Morgenstimmungen von oft wirk-
samster koloristischer Kraft.
Ein Bericht des verstorbenen Emerich Ranzoni aus dem Jahre 1886
über zwei große Bilder Obermüllners mag uns interessieren, da
dieselben für den Hauptsaal des nach den Plänen des Architekten
Smits errichteten neuen oberösterreichischen Landesmuseums von dem
Auftraggeber Herrn Wilhelm Löwenfeld bestimmt wurden und die
oberösterreichische Landschaft zu charakterisieren hatten, und zwar mit
den Darstellungen: „Das Donaugebiet des unteren Mühlviertels mit
der Schloßruine Kreuzen und dem Blicke auf die Alpenkette vom
Ötscher bis zum Traunstein" und „Der Hallstättersee mit dem
Rudolfsturme von den Höhen des Salzberges gesehen".
Die Auswahl der Landschaften bezeichnete Ranzoni als eine
treffliche, nachdem die erste eine vollständige Vedute der genannten
Alpenkette gibt, und die andere uns den Hauptfundort keltischer Aus-
grabungen vorführt, deren Ergebnisse im Landesmuseum zu Linz zu
sehen sind. Der Kritiker fügt hinzu: „Man würde Unrecht tun, an diese
Gemälde den Maßstab intimer Kunst anzulegen; so wie sie sind,
gegenständlich treu, breit gemalt, erfüllen sie den Zweck, der damit
erreicht werden soll, vollständig; sie werden ein ebenso passender
als ansprechender Schmuck des Hauptsaales im Landesmuseum sein."
Obermüllner hat bekanntlieh auch Bilder für das naturhistorische Hof-
museum in Wien gemalt.
So nehmen wir gleichsam Abschied von des Künstlers Schaffen,
dessen zahlreiche künstlerische Zeugnisse nun hinausgehen in unge-
zählte Besitze, woselbst seine Werke, die ein treuer Spiegel seines
Talentes und Fleißes sind, überall Interesse und Freude bereiten mögen.
Wien im Januar 1904.
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