Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Weber, Wilhelm
Die Adoption Kaiser Hadrians — Heidelberg, 1907

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71223#0037
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Lusius Quietus.

33

&μα και της τύχης εν τωδε τ§ πολεμώ προεχώρηΰεν ώστε ές τούς
έστρατηγηκότας έσγραφηναι καΐ ύπατεύοαι της τε Παλαιστίνης &ρξαι
(Forts, oben ρ. 28). Wie eben diese Schlußworte beweisen, wurde
Quietus von Hadrian (s. oben p. 27 ff.) und seinem Freundeskreis be-
neidet und gehaßt. Hat Hadrian als Kaiser das noch nötig? Gewiß
nicht: v. 5, 8: Lusium Quietum sublatis gentibus Mauris, quas regebat,
quia suspectus imperio fuerat, exarmavit... Hadrian hat da Gewalt-
mittel genug in der Hand. Zugleich beweist die Stelle, daß Quietus
noch im August 117 in seinem Amt war. Die Legati Aug. pr. pr.
Judaeae sind Prätorier: Dessau 1036 (traianische Zeit)118). Demnach
wurde Quietus von Traian ές τούς έστρατηγηκότας eingeschrieben und
als Prätorier Legat von Judäa und Consul suff. Danach ist er nur
nach 116 Prätorier, Legat und Konsul119). Als Suffectus war er nicht
in Rom im Jahre 117, ebensowenig wie Pedo (Dio 68, 25)12°). Die
Auszeichnung des Barbaren hat bei den Freunden Hadrians den Ver-
dacht erweckt, Traian könne ihn so heben, daß er — offenbar ehr-

τε "Εδεββαν έξεπολιόρκηΰε και διέφθειρε κα'ι ένέπρηΰεν. έάλω δε καϊ ή Σελεύκεια

προς τε Έρυκίου Κλάρου καί προς 'Ιουλίου Αλεξάνδρου ύποοτρατήγων, και έκαύθη.

Traian fürchtet, μη καί οϊ Πάρθοι τι νεοχμώβωοι, und gibt ihnen einen König.

Das letztere ist fixiert durch Coh. Trai. 328 (adn. 11, 3. Gr.). Alles vorausgehende

ist daher in dieser Zeit geschehen, cfr. auch d. Datum der Chronisten. Es

waren Ansässige, gegen die Lusius zu kämpfen hatte; demnach, wie Eusebius

sagt, die Juden, die in Mesopotamien sitzen (über diese Schürer, Gesch. d. jüd.

Volk. III8, 5—8), und deren Hauptort eben Nisibis ist (s. d. Zeugnisse b. Schürer,

1. 1. 8, 16). Eusebius und Dio sind also auf das gleiche Ereignis zu beziehen.

Man beachte ferner Eusebius, έφ ω κατορθώματι mit Dio: άλλα τε πολλά κατ-

ώρθωβε, und dazu die Schlußwendung bei Eusebius ταύτα καί κ. τ. λ. und

wird von selbst auf den unabweisbaren Gedanken kommen, daß die Notizen

der beiden Autoren sich mehr als zufällig berühren. — Das Frgm., von

dem wir ausgingen, steht vor Exc. Val. 291 = Boiss. 210, 6ff. Aber wer ist

sicher, daß auch dieses am richtigen Platz eingefügt ist? Val. 292 wenigstens

steht nach dem Parthertitel. Wir kommen auf anderem Weg zum gleichen Er-

gebnis. s. oben Text. — Eines mag hier noch erwähnt sein: Das Datum des

Konsulats von Quietus suche ich im Text festzulegen. Ist es aber ganz richtig,

wie Mommsen, Chron. min. I p. 255 und Pros. II, 165 n. 65 (cfr. II, 39 n. 65) tun,

die Angabe des Prosper, Sex. Erucius Claims und Jul. Alexander seien Konsuln

117 oder 118 gewesen, zu verwerfen? Adn. 100 wurde auf die Beförderung der

Feldherrn hingewiesen, für Quietus liegt ein neues Beispiel vor (s. Text); die

beiden sind in diesem Kriege als legati legionis mit Erfolg tätig gewesen (s. oben).

Warum sollen nicht auch sie für 117 zu cons. suff. gemacht worden sein, wie Quietus?

118) cfr. Marquardt, Staats-V. I, 420, obwohl unsere Stelle dort nicht richtig
behandelt ist.

119) Für 115 beanspruchen ihn Klein, Fasti p. 58 und Vaglieri, Rugg. Diz.
hp. II, 1038 u. 1161. Noch anders Prosop. I. R. II, 309 n. 325: 'fortasse ante
bellum Parthicum'.

120) Auch Hadrian wurde demnach Konsul auf dem Kriegsschauplatz, aber
ein Jahr nach Quietus. Die Auszeichnung des Gegners schmerzte ihn.
Weber, Kaiser Hadrian.

3
 
Annotationen