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plötzlich zu schneien begonnen, klus einzelnen Honorieren erklangen im Schein der
Weihnachtslichte die ersten deutschen Lieder.
Da zerrissen die kllormschüsse unserer Posten jäh den Frieden unserer Zeierstunde.
Die Bolschewisten griffen an! 3m Nu waren wir an unsere verteidigungsplätze, in
die Gräben, gestürzt. In dichten Wellen gingen die Roten - damals durchweg noch
in Zivilkleidung - aus unser Dorf vor. Ruch bei verschiedenen anderen Vorposten
Nikolajews stiegen zum Zeichen eines Angriffs der Roten di« Leuchtraketen in die
Höhe. In wenigen Minuten jedoch war der wochenlang vorher so großartig onge-
kündigte bolschewistische Sturm auf Nikolojew schon von der ersten schwachen deutschen
Vorhut abgeschlagen. Ansere MS. und Ninenwerser hatten den beabsichtigten Sturm
aus unser vors sogleich in seinem Ansang obgswehrt. Dir hatten drei verwundete,
deren Verletzungen sich als weniger gefährlich erwiesen. Die klngreiser mußten schwere
Verluste gehabt haben: sie ließen allein vierzehn Tote zurück, ihre verwundeten hatten
sie mitgeführt.
Die Dorfbewohner atmeten befreit aus und boten alles mögliche aus, um unsere
Loge, vor allem die unserer verwundeten, zu erleichtern. „Wie mag es uns einmal
ergehen, wenn Ihr nicht mehr hier sein werdet!" Vas war di« stets wiederkehrends
Wendung in ihren Gesprächen und Dankesbezeigungen. Die Geschichte hat erwiesen,
in wie furchtbarem Maße diese klhnung sich «csüllen sollte.
Die kommenden Wochen und Monaten waren sür die deutschen Truppen am
Schwarzen Meer mit ständigen Gefechten und Plänkeleien ousgesüllt. Mit zahlreich
herongesührten Verstärkungen hoben di« Bolschewisten es immer wieder versucht, sich
in den Besitz von Nikvlajew und der darin ausgespsicherten gewaltigen Mengen an
Kriegsmaterial und Lebensmitteln zu sehen. Jedoch in ungebrochenem kampsesmut,
von keinem „Soldatsnrat" mit roter klrmdinde gehemmt, haben dis letzten deutschen
Truppen am Schwarzen Meer die Stadt bis zu dem Tage der Abreise gehalten.
Lrst als am IS. März 1919 der letzte deutsche Truppentransport den Hasen von
Nikvlajew verlassen hatte, ergriffen die Bolschewisten in wilder Hast von der un-
glücklichen Stadt Besitz. Nus dem bisherigen deutschen Svuvernementsgebäuds stieg
die Zahne der jüdischen Machthaber empor.
Aebec vierhundert deutsche und österreichische Kameraden ruhen auf dem deutschen
Soldalensriedhvf in Nikvlajew. Martin Dinkel

Die Beste Ko6i§^iute sie? IVeit.-
-————--
l.iede rum Piekrclienrt, clie «lurck «len ö^sgen gekt
Die Werbung für das englische Heer geht seltsame Wege. Propagandaumzüge
mit pauken, Trompeten und vudslsäcken, Einladungen an junge Briten zu einem
ganz unt) gar unverbindlichen Zerienousenthalt in dieser oder jener Kaserne, Plakate,
die alle Lockungen der überseeischen Herne in sordsnfrohen Bildern wiberspisgeln -
man gibt sich wirklich alle Mühe. Der große Lrsolg freilich will sich nicht einstellen,
und wenn sich wirklich ein Vogel im goldenen Netz gefangen hat, dann ereignen sich
Zölle wie der letzthin dekonntgeworden«, daß nämlich der Rekrut John oder Zimmq
nicht zum Dienstantritt erscheint und väterliche Ermahnungen mit dem entrüsteten
Hinweis quittiert, daß man unterlassen habe, ihn im Wagen von Hause abzuholen.
Ls spricht für die Zähigkeit der Engländer, daß sie dennoch von dem in der
Werbung einmal singeschlagenen Weg nicht abweichen und svrtsohren, an die kleinen
menschlichen Schwächen anstatt an di« moralischen Stärken oder an den Wehrgeist
der jungen Generation zu appellieren. Neuerdings scheint man sich auch des alten
Spruches entsonnen zu haben, wonach die Liebe durch den Magen geht. In einem
Bericht der Londoner Zeitung „Doilq Mail" >20. November 1937s, die sich besonders
eifrig für Englands Wehrmacht einzusetzsn pflegt, wird dieser neue Trumpf in der
Rekrutenwerbung so kräftig auf den Tisch gehauen, daß auch der Anbeteiligte seinen
Spaß daran hat. Wir geben hier den Gang der Ereignisse wieder, wie ihn das ge-
nau te englisch« Blatt unter der Überschrift „Junggesellen sind die besten Krmes-
köchs" schildert.
„Sind Sie verheiratet?" Diese Zrage stellte der englische Kriegsminister Hore-
Bslisha an jeden aus der Schar der Köche, di« in der vergangenen Woche nach einem
Wettbewerb auf der Hesreskvchschuls in Aldershot feierlich mit Preisen ausgezeichnet
wurden. Liner der Preisträger nach dem anderen antwortete mit mehr oder weniger
Emphase: „Nein!" Km entschiedensten aber war das „Nein" des Lhampion-Kochs
der Arme«, T. Garrawaq von den königlichen Züsiliecen. Lc errötete, als er dem
krisgsministec und seinen Begleitern dann erklärte: „Ich glaube nicht, daß es viele
Zcauen gibt, deren Kochkünste den höchsten Anforderungen der Armee entsprechen.
Solang« ich nicht solch eine Zcou finde, werde ich nicht heiraten."
Als die Preisverteilung vorbei war und Züsilier Garrawaq die Glückwünsche seiner
Kameraden entgegennahm, erklärte er aus Befragen: „Ich bin in die Armee einge-
tcetsn, weil ich mir klarmachte, daß ich dort eins bessere Berufsausbildung finden
würde, als irgendwo anders. 3ch bin erst 20 Jahr« alt, gehöre der Armee aber
schon fast dreieinhalb Zähre an. Nach meinem Rekrutenkursus begann ich mit der
Ausbildung als koch und lernte dabei in zwei Monaten mehr, als ich in zwei Zähren
als Hilfskvch in einem erstklassigen Litqklub hätte lernen können."
Der Zeitungsbericht gibt dann im Zettdruck das preismsnll dieses militanten
Lhampion-Koches wieder - Grüns Erbsensuppe, Seezunge und Rinderfilet, alles mit
den schmückenden Zutaten und Bezeichnungen der französischen Küche - und teilt
dann aus der Rede des Kriegsministers bei der Preisoerteilung folgende Sähe mit:
„Über 10 000 Pfund setwa 125 000 RM.s werden täglich sür dis Beköstigung
unserer Soldaten in der Heimat und in Übersee ausgegebsn, Indien nicht singe-
rechnet. 2500 Köche bereiten diese Nahrungsmittel zu. Der Jahresverbrauch der
Armee beträgt 17 000 Tonnen Zleisch und 25 Millionen Laib Brot." Und am Schluß
seiner Rede bekannte der Minister: „Ich bin niemals imstande gewesen, sine Zrau
zu finden, die dis notwendige Kunstfertigkeit im Kochen erreicht hätte. Es sollte mich
freuen, wenn Sie mir helfen könnten, eins zu finden" - woraus aus dem Hinter-
grund des Saales der Ruf ertönte: „Hinein ins Heer!" Sch.



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Las Original-Gemälde von Pros.Licken-
drabc, Berlin, wurde vom Leichskriegs-
minisrermm angekaukt.
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Zox70 Lciirnnctrr) und zwar in technischer
und künstlerischer Hinsicht so vollendet,
daß jeder dieser Drucke einem Original
gleichkommt.
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Lu beziehen durch:
Kuhr-Mertrievsorganisation
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(Dersand gegen Nachnahme oder Vorauszahlung aus Postscheckkonto Berlin Kr. l34ssi)
 
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