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vom 9. bis 16. Zuli finden ans der Kieler
Aüßensörde zum vierten Maie internationale
Marine-Pokalsegelwsttsahrten statt, an denen
die Marinen von zehn Nationen beteiligt sein
werden.
Ms im Sommer 1935 Gssiziere der Kriegsmarinen
von Dänemark, Polen, Schweden, Holland und
Deutschland in kiel um den Hindenburg-Erinnerungs-
pokal, den Wanderpreis des Führers, kämpsten, war
dies ein segelsportliches Ereignis von besonderer
internationaler Bedeutung. Zwar hatte sich aus den
englischen, schottischen und skandinavischen Segel-
reoieren schon immer die große Gemeinde der inter-
nationalen Amateursegler getrosfen, aber zum ersten
Male kamen hier Männer zu friedlichem Wettbewerb
zusammen, für die das Meer Heimat und die Seesahrt
Lebensberus ist: Marineoffiziere der seefahrenden
Nationen.
Daß der Segelsport in allen Kriegsmarinen be-
sonders gepflegt wird, hat seinen tiefen Sinn. Mit
dem verschwinden der durch Segel sortbewegten
Schisse und der zunehmenden Technisierung des
modernen, durch Dampf oder Motor angetriebenen
Kriegsschiffes gingen die in jedem echten Seemann
steckenden Eigenschaften nicht verloren. Nicht nur die
Beiboote der Kriegsschiffe besitzen Takelage und
werden bei der seemännischen Ausbildung benutzt,
sondern die Kriegsmarinen fördern auch dadurch den
Segelsport, daß sie für diesen Zweck eine größere
Anzahl von Dienstsegeldooten unterhalten, in der
richtigen Erkenntnis, daß kein anderes Mittel besser
geeignet ist, den Seemann zu erziehen und ihn mit
allen Zweigen der Seemannschast, Navigation und
Wetterkunde vertraut zu machen.
Gerade die deutsche Kriegsmarine und ihr Sber-
besehlshaber, Generaladmiral Raeder, hoben diese er-
zieherischen und charakterdildenden Werte des Segel-
sports erkannt. Die große Zahl der Dienstsegeldoote
und deren ungewöhnlich starke Beteiligung bei in- und
ausländischen Segelwettsahrten zeigen die Bedeutung
des Segelsports für die Kriegsmarine.
ßür den Kamps der Marinen um den Hindenburg-
pokal ist das Starboot vorgesehen, das neben seiner
hervorstechenden Eigenschaft eines Rennbootes größte
Anforderungen an seglerisches Können und see-
männische Handhabung stellt. Ls ist mit annähernd
2000 ßahrzeugen aus allen Gegelrevieren der Welt
vertreten und hat sich auch Eingang in verschiedenen
Kriegsmarinen verschafft, zunächst in der deutschen
und italienischen Marine. Die größeren Einheiten der
italienischen Zlotte führen ein oder mehrere Stardoote
mit sich an Bord, um den Sssizieren ständige Gelegen-
heit zum Spoctsegeln zu geben. Aus Grund der ersten
Internationalen Narine-Pokalsegelwettsahrten haben
auch andere Marinen Starboote beschosst, wie zum
Beispiel England, Holland, Polen und Dänemark.
Die deutsche Kriegsmarine stellt aus ihrem Bestand
die Boote für die Wettfahrten zur Verfügung. Wenn
es sich dabei auch um gleichwertige Fahrzeuge han-
delt, die sämtlich vom gleichen Konstrukteur nach den
Baubestimmungen der International Star Llaß Racing

Association entworfen und gebaut sind, so finden sich
bei ihnen doch stets geringfügige Anterschiede, die
durch tägliche Verlosung ausgeglichen werden. Bei der
ersten — seierlichen — Auslosung erhalten die Be-
satzungen Flagge und Rennstander ihrer Nationen.
Die Siegestrophäe ist ein Wanderpreis: er fällt
endgültig derjenigen Marine zu, deren Sssiziere ihn in
drei auseinandersolgenden Zähren gewonnen haben.
1935 erhielt ihn Deutschland, mit Fregattenkapitän
Rollmann an der Pinne, 1936 Italien unter der Ruder-
sührung des Sberleutnants z. S. Salata, und 1937
siegte der holländische Gberleutnant z. S. poortmann.
Der Sieger wird durch einfaches Punktsystem er-
mittelt.
Für die diesjährigen Wettfahrten, die in der Zeit
vom 9. dis 16. guli aus der Kieler Außensörde aus-
getragen werden, haben sich die Marinen von Groß-
britannien, Italien, Frankreich, Holland, Türkei, Polen,
Schweden, Dänemark und Estland gemeldet, so daß
mit Deutschland insgesamt zehn Nationen teilnehmen
werden.
1935 waren es fünf, 1936 sechs und 1937 sieben
Nationen. Die jährlich steigenden Teilnehmsrzahlen
zeigen die wachsende Bedeutung dieser Veranstaltung
und das ständig,zunehmende Interesse der ausländi-
schen Marinen für dieses einzigartige segelsportüche
Ereignis. Niemals zuvor haben sich so viele Kriegs-
marinen zu sriedlichem Wettkampf aus einem Segel-
reoier zusammengesunden.
Aber das Sportliche hinaus aber haben die bis-
herigen Internationalen Marine-Pokalsegelwettsahrten
eine seltene Einmütigkeit und aufrichtige Kamerad-
schaft unter den teilnehmenden Marineoffizieren er-
zeugt und den Beweis für die völkerverbindende
krast des Segelsportes erbracht. Mögen auch die be-
vorstehenden vierten Wettfahrten aus dem Wegs über
die Kameradschaft zwischen den Marineoffizieren von
zehn Nationen das Verständnis zwischen diesen Na-
tionen fördern und vertiefen.
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