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Weidmann, Paul
Der Mistrauische: Ein Lustspiel in Prosa, von fünf Aufzügen — Wien, 1772 [VD18 14221667]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27829#0024
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20

Der Mißtrauische.

Zweyter Auszug.
Erster Auftritt.
Seefeld, Theresie
Seefeld.fmit einer schlauen Munterkeit.^ Schwe-
stet/ich wünsche dir Glück / du öist eine Braut.
Theresie. Hahaha / mein lieber Bruder/ du bist
heut sehr munter. Du scherzest.
Seefeld. Ich scherzen ? Ich spreche die reine Wahr-
heit. Du wirst ja Lesser von der Sache unterrichtet seyN/
als ich. Man wendet sich meistens erst an die Verwand-
ten/ wenn die Sache schon so viel als geschlossen ist.
Theresie. Du sprichst rärhselhaft. Ich begreift
nicht wo du hinaus willst.
Seefeld. Du bist zurückhaltend. Vielleicht ists Blö-
digkeit / wohl ich will dir zu Hilft kommen. Die Sache
ist nicht unanständig. Heraus mit der Sprache. Die Liebe
ist eine Leidenschaft, oder vielmehr eine angebohrne Krank-
heit/ sie kömmt früh/ oder spat wie die Kinderbocken.
Nicht wahr / Schwester/ du bist verliebt. Nur keine Lüge.
Theresie. Aber wen sollt ich denn lieben?
Seefeld. Die Frage ist naif. Fast sollte ich mich
ärgern. Ich wette, dein Kammerkazchen besitzt mehr Ver-
trauen / als dem Bruder. Du hast recht, Mädchen sind
Viel verschwiegner als wir Manner. Wir lispeln uns
die
 
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