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Rudolph Weigel's Kunstcatalog (16. Abt.) — 1845

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https://doi.org/10.11588/diglit.56163#0022
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18

scenen darstellend. Diese Holzschnitte (deren einige Abklatsche seyn
dürften) gehören vielleicht dem HansHirtz oder Herbst genannt
Oporinus, Maler und Buchdrucker, Vater des ber. Basler Buch-
druckers Job. Oporinus, an. Es ist mehr das Geberdliche, oder wie
man’s oft nennt, Phantastische der Elsässischen Schule eines M. Schon-
gauer u. H. Baldung Griens darin als der Dürer’schen Schule, die
Figuren sind etwas plump, die Köpfe etwas gross, sonst aber kom-
men sie den Schäufelein’schen Formschnitten nahe. Sehr selten.
14132 Hortulus anime. cum aliis qpluribus orationibus etc. etc. Am
Schluss: Hortulus anime impensis probi, viri Johannis Koberger
ciuis Nurebergen impressus: ftnein optatum sortitus est Lugduni arte
et industria Johannis Clein chalcographi Anno doniini 1516. 18
Kalendas Aprilis. 8. 6
Erste lateinische Ausgabe dieses berühmten Gebetbuches mit den
schönen Holzschnitten u. Randverzieruugen von H. Springin klee
und E. Schön. Siehe Neudörffers Nachrichten, Bartsch No. 1.
Heller’s Cranach S. 360. 61. etc.
33 Eyn new Kunstlichs wolgegründts Visierbuch — — von Huldr.
Kern. Mit Holzschnitten. Strassburg, P. Schäffer, 1531. Fol. l1/.'*
Der Holzschnitt am Schluss, Ritter und Dame und mnsicirende
Hirten bei einem Wappen, trägt das Zeichen H. G. verschlungen
(Brulliot T. 1. S. 271. T. III. ad No. 243.), wo auch das Blatt be-
schrieben ist. Das Blatt gehört der Oberdeutschen, oder der in un-
sern Catalogen vielfach erwähnten Schwäb. Schweiz. Elsass. Schule
an und dürfte nach H. B. Grien seyn, wenn auch nicht von ihm
geschnitten, vielleicht dass der ber. Buchdrucker H. Grüninger oder
Grieninger Theil an dem Schnitte hat oder die Holzschnitte in sei-
ner Ofticin fertigen liess und jenes Zeichen ihm angehört.
34a H. Vogtherr’s Holzschnitt-Bibel. Das Erst theyl des
Alten Testaments. Strassburg, W. Köpphl (Cephalius) 1530. —
Das Ander theyl. Ebenda 1530. — Alle Propheten. Ebenda
1532. — Das Dritte theyl des Alten Testaments. Durlach 1529.
— Apocrypha. Strassburg 1532. Alle diese Luther’sche üe-
bersetzung. — Das gantz neuw Testament. Mit schönen hüb-
schen Figuren. (2r Titel: Das neuw Testament — durch Jacob
Beringer Levit.) Strassburg, Joh. Grieninger, 1537. Fol. 6
Die vielen Holzschnitte dieser sehr seltnen Bibel sind von H. Vogt-
herr dem Alten; aus Augsburg gebürtig lebte dieser Maler, der zu-
gleich Formschneider war, später in Strassburg, seine Kunstweise
hält die Mitte zwischen Burgkmair und dem jüngern Holbein, die er
jedoch beide nicht erreichte. Die Holzschnitte zum Alten Testement
sind kleiner und zwar in 8. u. qu. 8. oder vielmehr kl. 4. Die zum
Neuen Testament sind mehrscenig, d. h, nach Art der Alten sind
meist mehrere Scenen auf einem Bilde dargestellt, und füllen die
ganze Folioseiten. Das fleissigst ausgeführte Blatt dieser reichen
Folge ist das Titelblatt zum Neuen Testament, das auch das Zei-
chen des Meisters trägt.
34b Biblische Figuren dess Alten und Newen Testaments, gantz künst-
lich gerissen durch dem weitberümpten Vergili u m S oiis, Maler
 
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