richt (S. 262). Hier ist tatsächlich der Illustrator nicht nur an technischer und formaler
Vollendung, sondern auch durch seine monumentale Darstellungs weise und lebensprü-
hende Erfindung Dürer nahe gekommen; von dort bis zur Apokalypse ist kein weiter
Schritt. “
Schönes, von unbedeutenden Flecken und Gebrauchsspuren abgesehen, wohlerhaltenes
Exemplar in prächtigem Renaissanceeinband, dessen außerordentlich fein gearbeiteten
Schließen ganz besondere Beachtung verdienen. Im 1., 2., 7., 8., 11., 12., 105. und letzten
Blatt Risse unterlegt, im zweiten Registerblatt die linke, im igo. numerierten Blatt die
rechte untere weiße Ecke angesetzt. Vom 195. numerierten Blatt ist der innere Längsrand
unterlegt.
286. SILIUS ITALICUS, TIBERIUS CATIUS. Punicorum libb. XVII
cum interpretatione Petri Marsi. Char. rom. 178 ff. non num. 46 11. (text.) et
62 11. (comment.), text, a comment. circumdat. In fol.
Venetiis, Baptista de Tortis, 1485.
Halblederband. Mk. 240. —.
Hain-Copinger 14799. Proctor 4619. Brit. Mus. Cat. V, 424. VouUicme, Berlin 4928.
Winship S. 198 (9 Exple.).
Die ,Punica‘ des römischen Dichters Silius Italicus (ca. 25 — 101 n. Chr.) gibt eine in
Vergils Stil abgefaßte poetische Darstellung des zweiten punischen Kriegs; als Quelle
diente ihm hiebei Livius und Polybios. Die vorliegende Ausgabe enthält zum ersten
Male den Kommentar des Petrus Marsus, eines Schülers des Pomponius Laetus, der
zu Rom als Canonicus in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts lebte.
Eigenartig ist die Druckanordnung, indem der erste Buchstabe jeder Verszeile durch
Spatien von dem folgenden Satz getrennt ist und dadurch lange vertikale Versalienreihen
entstehen.
Breitrandiges guterhaltenes Exemplar aus fürstlichem Besitz (Wappen auf dem Rücken
und Stempel auf dem ersten Blatt). Am Anfang und Schluß etwas wurmstichig. Unbe-
deutend fleckig.
287. SINNAMA, HARYNGHUS SIFRIDUS. Expositiones sive declara-
tiones titulorum utriusque juris. Char. goth. 274 ff. non num. 2 col. 44 — 45 11.
In fol.
Coloniae, Johannes Koelhoff senior, 1491.
Mit einem Titelholzschnitt.
Original-Holzdeckelband. mit blindgepreßtem Schweinslederrücken. Mk. 450.—.
Hain-Copinger 14725. Nicht bei Proctor und im Brit. Mus. Cat. VouUicme, Köln 1087.
Nicht Voullieme, Berlin. Schreiber 5261. Winship S. 197 (1 Expl.).
Vorliegende Ausgabe ist die editioprinceps und entstammt der berühmten Kölner Offizin
des Johannes Koelhoff des Älteren. Der Titelholzschnitt fand acht Jahre später noch ein-
mal in der Kölner Chronik Verwendung. Er stellt einen König zu Pferd dar. Dahinter
zwei Reitknechte. Der rechte der beiden, dessen Pferd in lebhafter scheuender Bewegung
wieder gegeben ist, trägt eine Fahne mit dem Reichsadler.
Haringus Sifridus Sinnama (s. Synnama), nach Trithemius gewöhnlich Herrnannus ge-
nannt, lebte gegen Ende des XV. Jahrhunderts und war Assessor des Kaiserlichen Speier-
’schen Kammergerichts. Eine Zeitlang bekleidete er auch das Amt eines Professors zu
11 Weiß, Katalog I
161
Vollendung, sondern auch durch seine monumentale Darstellungs weise und lebensprü-
hende Erfindung Dürer nahe gekommen; von dort bis zur Apokalypse ist kein weiter
Schritt. “
Schönes, von unbedeutenden Flecken und Gebrauchsspuren abgesehen, wohlerhaltenes
Exemplar in prächtigem Renaissanceeinband, dessen außerordentlich fein gearbeiteten
Schließen ganz besondere Beachtung verdienen. Im 1., 2., 7., 8., 11., 12., 105. und letzten
Blatt Risse unterlegt, im zweiten Registerblatt die linke, im igo. numerierten Blatt die
rechte untere weiße Ecke angesetzt. Vom 195. numerierten Blatt ist der innere Längsrand
unterlegt.
286. SILIUS ITALICUS, TIBERIUS CATIUS. Punicorum libb. XVII
cum interpretatione Petri Marsi. Char. rom. 178 ff. non num. 46 11. (text.) et
62 11. (comment.), text, a comment. circumdat. In fol.
Venetiis, Baptista de Tortis, 1485.
Halblederband. Mk. 240. —.
Hain-Copinger 14799. Proctor 4619. Brit. Mus. Cat. V, 424. VouUicme, Berlin 4928.
Winship S. 198 (9 Exple.).
Die ,Punica‘ des römischen Dichters Silius Italicus (ca. 25 — 101 n. Chr.) gibt eine in
Vergils Stil abgefaßte poetische Darstellung des zweiten punischen Kriegs; als Quelle
diente ihm hiebei Livius und Polybios. Die vorliegende Ausgabe enthält zum ersten
Male den Kommentar des Petrus Marsus, eines Schülers des Pomponius Laetus, der
zu Rom als Canonicus in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts lebte.
Eigenartig ist die Druckanordnung, indem der erste Buchstabe jeder Verszeile durch
Spatien von dem folgenden Satz getrennt ist und dadurch lange vertikale Versalienreihen
entstehen.
Breitrandiges guterhaltenes Exemplar aus fürstlichem Besitz (Wappen auf dem Rücken
und Stempel auf dem ersten Blatt). Am Anfang und Schluß etwas wurmstichig. Unbe-
deutend fleckig.
287. SINNAMA, HARYNGHUS SIFRIDUS. Expositiones sive declara-
tiones titulorum utriusque juris. Char. goth. 274 ff. non num. 2 col. 44 — 45 11.
In fol.
Coloniae, Johannes Koelhoff senior, 1491.
Mit einem Titelholzschnitt.
Original-Holzdeckelband. mit blindgepreßtem Schweinslederrücken. Mk. 450.—.
Hain-Copinger 14725. Nicht bei Proctor und im Brit. Mus. Cat. VouUicme, Köln 1087.
Nicht Voullieme, Berlin. Schreiber 5261. Winship S. 197 (1 Expl.).
Vorliegende Ausgabe ist die editioprinceps und entstammt der berühmten Kölner Offizin
des Johannes Koelhoff des Älteren. Der Titelholzschnitt fand acht Jahre später noch ein-
mal in der Kölner Chronik Verwendung. Er stellt einen König zu Pferd dar. Dahinter
zwei Reitknechte. Der rechte der beiden, dessen Pferd in lebhafter scheuender Bewegung
wieder gegeben ist, trägt eine Fahne mit dem Reichsadler.
Haringus Sifridus Sinnama (s. Synnama), nach Trithemius gewöhnlich Herrnannus ge-
nannt, lebte gegen Ende des XV. Jahrhunderts und war Assessor des Kaiserlichen Speier-
’schen Kammergerichts. Eine Zeitlang bekleidete er auch das Amt eines Professors zu
11 Weiß, Katalog I
161