OPERA THEOLOGICA
Zeugnissen der Baseler Holzschneidekunst des XV. Jahrh. Sie
sind enbvicklungsgeschichtlich von besonderem Interesse, da sie die Umwandlung
des reinen Umriss-Stils in den mit Schraffuren arbeitenden verdeutlichen.
Von einigen leichten Gebrauchsspuren abgesehen vorzüglich erhaltenes Exemplar
in reizendem wenig späteren Baseler Einband, dessen Decken Bor-
düren und Mittelstücke in Groteskwerk und Pflanzenornamentik aufweisen. Das
Mittelstück des Vorderdeckels in verblasster Goldprägung. Der Rücken ebenfalls
in zierlicher Blindpiessung.
Siehe Abbildung Seite 243.
279. MISSALE ROMANUM ordine absolutissimo consumatum: in quo multa
nuper addita sunt, que in aliis missalibus nunquam alias impressa fuere.
Venedig, Joh. Variscus & socii, 1559. Mit blattgrossem Kanon#
holzschnitt, einer reichfigurigen Holzschnittbordüre
um die erste Textseite, die sich um die erste Kanonseite
wiederholt, 154 kleinen Textholzschnitten, der Drucker#
marke a. d. Titel sowie am Schluss und vielen Initialen; Musiknoten.
14 unn. 248 Bll. Fol. Roter Original#Lederband des XVI. Jahrhunderts mit
Super#Exlibris Farnese auf beiden Decken sowie breiter Orna#
mentbordüre in Goldpressung; ziselierter Goldschnitt. Mk. 150.—
Erstes der zahlreichen bei Variscus gedruckten Missalia; Weale, Catalogus Missa-
lium unbekannt, der als früheste eine Ausgabe vom Jahre 1561 zitiert. Das vor-
lieg e n d e Exemplar ist seiner hervorragenden Provenienz
wegen erwähnenswert. Es trägt auf beiden Einbanddecken das
goldene Superexlibris des berühmten italienischen Fürste n -
geschlechts Farnese (innerhalb eines Doppelkreises gekreuzte Schlüssel,
dazwischen senkrecht ein Schwert, dessen Spitze in einen Baldachin ragt). Um das
Exlibris läuft in länglichem Rechteck eine breite feinornamentierte Goldbordüre,
deren Muster in den Rückenfeldern wiederholt ist.
Unter den Holzschnitten verdient das Kanonbild mit der breiten figürlichen
Bordüre auf der gegenüberliegenden Seite ganz besondere Beachtung.
Vorzüglich wirkt auch die schwarz-rot gedruckte Titelseite, die im oberen Teil
den auf erstandenen Heiland, um dessen offenes Grab sich die schlafenden Wächter
gruppieren, zeigt, während den nach unten spitz zulaufenden Satz die schöne
Druckermarke abschliesst.
Von unbedeutenden Gebrauchsspuren und Wurmstichen abgesehen gut erhaltenes
Exemplar dieses schönen liturgischen Druckes im interessanten Einband der Zeit.
Der Einbandrücken ist teilweise etwas lädiert und unterlegt, die Ecken bestossen.
Die Verschlussbänder fehlen.
Siehe Abbildung Seite 245.
280. MODUS absolutionis et excommunicationis. Sine nota. Char. goth.
35—36 11. 280 ff. non num. (quorum prim, et XII. vacant.). In#4°.
(Basileae, Michael Wenssler, ca. 1480.) Mk. 300.—
Holzdeckelband mit Lederrücken und 1 Messingschliesse.
Hain 11449. Sämtlichen übrigen Bibliogr a p hen unbekannte
Ausgabe. Nach Mitteilung der Komm. f. d. Ges. Katalog, Ber-
lin ist äusser dem vorliegenden nur noch das Exemplar der
Bayer. Staatsbibliothek, München bekannt.
Das nur in 2 Ausgaben im XV. Jahrhundert erschienene Werk enthält in alpha-
betischer Anordnung die kanonischen Lossprechungs- sowie Bannformeln. Es stellt
sozusagen ein Handbuch für die Ausübung der kirchlichen Justiz dar.
Der Druck ist in Wenssler’s Type 5 und 7 abgesetzt. Haebler „Der deutsche Wiegen-
druck i. Orig, lypenbeispielen“ Tfl. 28 schreibt darüber: „Die 2. Hälfte der 70er
und die ersten 80er Jahre sind die Zeit, in der sich die Wenssler’sche Druckoffizin
auf ihrem Höhepunkt befindet. Es ist besonders eine umfängliche Reihe juristischer
Drucke, die ihn nach Schriftenmaterial und Ausstattung im besten Lichte erscheinen
lassen. . . . Die Schriften . . . sind für die Schriftgestaltung in Deutschland von
grossem Einfluss gewesen . .
Breitrandiges von Richten Bräunungen abgesehen wohlerhaltenes Exemplar dieses
244
Zeugnissen der Baseler Holzschneidekunst des XV. Jahrh. Sie
sind enbvicklungsgeschichtlich von besonderem Interesse, da sie die Umwandlung
des reinen Umriss-Stils in den mit Schraffuren arbeitenden verdeutlichen.
Von einigen leichten Gebrauchsspuren abgesehen vorzüglich erhaltenes Exemplar
in reizendem wenig späteren Baseler Einband, dessen Decken Bor-
düren und Mittelstücke in Groteskwerk und Pflanzenornamentik aufweisen. Das
Mittelstück des Vorderdeckels in verblasster Goldprägung. Der Rücken ebenfalls
in zierlicher Blindpiessung.
Siehe Abbildung Seite 243.
279. MISSALE ROMANUM ordine absolutissimo consumatum: in quo multa
nuper addita sunt, que in aliis missalibus nunquam alias impressa fuere.
Venedig, Joh. Variscus & socii, 1559. Mit blattgrossem Kanon#
holzschnitt, einer reichfigurigen Holzschnittbordüre
um die erste Textseite, die sich um die erste Kanonseite
wiederholt, 154 kleinen Textholzschnitten, der Drucker#
marke a. d. Titel sowie am Schluss und vielen Initialen; Musiknoten.
14 unn. 248 Bll. Fol. Roter Original#Lederband des XVI. Jahrhunderts mit
Super#Exlibris Farnese auf beiden Decken sowie breiter Orna#
mentbordüre in Goldpressung; ziselierter Goldschnitt. Mk. 150.—
Erstes der zahlreichen bei Variscus gedruckten Missalia; Weale, Catalogus Missa-
lium unbekannt, der als früheste eine Ausgabe vom Jahre 1561 zitiert. Das vor-
lieg e n d e Exemplar ist seiner hervorragenden Provenienz
wegen erwähnenswert. Es trägt auf beiden Einbanddecken das
goldene Superexlibris des berühmten italienischen Fürste n -
geschlechts Farnese (innerhalb eines Doppelkreises gekreuzte Schlüssel,
dazwischen senkrecht ein Schwert, dessen Spitze in einen Baldachin ragt). Um das
Exlibris läuft in länglichem Rechteck eine breite feinornamentierte Goldbordüre,
deren Muster in den Rückenfeldern wiederholt ist.
Unter den Holzschnitten verdient das Kanonbild mit der breiten figürlichen
Bordüre auf der gegenüberliegenden Seite ganz besondere Beachtung.
Vorzüglich wirkt auch die schwarz-rot gedruckte Titelseite, die im oberen Teil
den auf erstandenen Heiland, um dessen offenes Grab sich die schlafenden Wächter
gruppieren, zeigt, während den nach unten spitz zulaufenden Satz die schöne
Druckermarke abschliesst.
Von unbedeutenden Gebrauchsspuren und Wurmstichen abgesehen gut erhaltenes
Exemplar dieses schönen liturgischen Druckes im interessanten Einband der Zeit.
Der Einbandrücken ist teilweise etwas lädiert und unterlegt, die Ecken bestossen.
Die Verschlussbänder fehlen.
Siehe Abbildung Seite 245.
280. MODUS absolutionis et excommunicationis. Sine nota. Char. goth.
35—36 11. 280 ff. non num. (quorum prim, et XII. vacant.). In#4°.
(Basileae, Michael Wenssler, ca. 1480.) Mk. 300.—
Holzdeckelband mit Lederrücken und 1 Messingschliesse.
Hain 11449. Sämtlichen übrigen Bibliogr a p hen unbekannte
Ausgabe. Nach Mitteilung der Komm. f. d. Ges. Katalog, Ber-
lin ist äusser dem vorliegenden nur noch das Exemplar der
Bayer. Staatsbibliothek, München bekannt.
Das nur in 2 Ausgaben im XV. Jahrhundert erschienene Werk enthält in alpha-
betischer Anordnung die kanonischen Lossprechungs- sowie Bannformeln. Es stellt
sozusagen ein Handbuch für die Ausübung der kirchlichen Justiz dar.
Der Druck ist in Wenssler’s Type 5 und 7 abgesetzt. Haebler „Der deutsche Wiegen-
druck i. Orig, lypenbeispielen“ Tfl. 28 schreibt darüber: „Die 2. Hälfte der 70er
und die ersten 80er Jahre sind die Zeit, in der sich die Wenssler’sche Druckoffizin
auf ihrem Höhepunkt befindet. Es ist besonders eine umfängliche Reihe juristischer
Drucke, die ihn nach Schriftenmaterial und Ausstattung im besten Lichte erscheinen
lassen. . . . Die Schriften . . . sind für die Schriftgestaltung in Deutschland von
grossem Einfluss gewesen . .
Breitrandiges von Richten Bräunungen abgesehen wohlerhaltenes Exemplar dieses
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