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Galerie Welz; Neder, Johann Michael [Ill.]
Michael Neder, 1807-1882: Sommer 1940 : die Ausstellung von Werken Michael Neders findet statt: Juni-Juli 1940 — Wien: Galerie Welz, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.72897#0006
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MICHAEL NEDER
Von Karl Hareiter

Die Angaben über den Maler Michael Neder sind in der
Literatur1 spärlich, oft auch widersprechend; so ist er einmal in
Unter-Döbling geboren, ein andermal, entgegen der Behauptung,
daß er die Wiener Akademie besucht habe, ein Autodidakt. Durch
Hinweis eines Wiener Verwandten,2 der als Knabe beim Begräbnis
Michael Neders am Zentralfriedhof anwesend war, konnten wert-
volle Spuren verfolgt werden, die schließlich durch die Auffindung
einer nicht mehr vollständigen, von Neder zwischen 1873 und 1879
verfaßten Lebensbeschreibung gekrönt wurden.3
Aus den Taufbüchern der Pfarre Döbling ist zu entnehmen, daß
der Künstler am 29. April 1807 in Ober-Döbling geboren wurde.
Sein Vater Michael Neder ist als Schuhmachermeister eingetragen,
die Mutter Anna Maria, eine geborene Hengl, trägt einen im ge-
samten Döblinger Gebiet ebenso verbreiteten Namen wie die Neder
selbst.
Das Geburtshaus, Besitz der Familie Neder, stand in der Hirschen-
gasse, nun Billrothstraße, neben dem Gasthaus „Zum Hirschen" und
wurde schon vor längerer Zeit abgetragen.4 In den zwei letzten Jahr-
zehnten, vor seinem 1882 erfolgten Tod, wohnte er in Sievering in
einem bereits verschwundenen Haus neben der heutigen Nummer 233
der Sieveringer Straße. Nach Angaben der Familie Bauer, Penzing
(der Vater Ferdinand Bauer war Mäzen Neders), hielt er sich auch
auf ihrem Besitz in Ober-St. Veit, Karolinenhof, Auhofstraße 169, auf.
Den Sommer verbrachte er häufig bei seinem Onkel, Pfarrer Neder
in St. Veit a. d. Triesting, der dort von 1841 bis 1879 Seelenhirt war.
In den Verzeichnissen der Akademie der bildenden Künste in
Wien ist Neder wie folgt eingetragen: April 1821, Neder Michael
von Ober-Döbling gebürtig, 14 Jahre alt, Sohn eines Schuhmacher-
meisters allda. Nach der Vorschule von 1821 bis 1824 erscheint er
mit 17 Jahren als richtiger Akademieschüler vom April 1824 bis in
das Wintersemester 1828. Er trat also im Februar 1829 aus der
Akademie aus.

1 Thieme-Becker, Künstlerlexikon.

2 Herr Johann Forgatsch, Wien. VII.

3 Im Besitze der Familie Bauer, Wien-Penzing.

4 Angaben Herr Johann Forgatsch.

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