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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 47
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Kalckreuth, Leopold von: Vom Deutschen Künstlerbund, [3]
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Der Delegiertentag des Verbandes Süddeutscher Kunstvereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0645

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Oie werklwtt der MM

^eäaktem: Heinrick Sleinback.

IV. Jakrg. ^ Heft 47. 21. Hug. 190Z.

Ir> cliesern ^eile unserer LeitsÄ>rUt erteilen veir jeclern Künstler clss freieMort. Mir sorgen clafür, äss tunliciist keinerlei
Angriffe auf Personen ocler Genossenschaften abgeclruckl veräen. okne class vorder cler Angegriffene clie Möglichkeit geksbt
Katts, in «lernselben lZeste zu erveiclern. Oie keclaktion kalt sich vollständig unparteiisch uncl gibt clurch clen Abdruck keinestvegs
. — eine Nebereinstirnrnung rnit clen auf cliese Meise vorgetrsgenen Meinungen zu erkennen. , - ... - —

Vom veulscksn Künsllerbuncl.
Mit dem Ersuchen um Veröffentlichung wurde
uns im Aufträge des perrn Grafen von Aalckreuth
eine Erklärung übermittelt, welche an sämtliche Mit-
glieder des Bundes zur Versendung gelangte. Diese
Erklärung, welche wir in Ansehung dessen, daß
mit ihr endlich das allgemein als sehr drückend
empfundene schweigen der Vorstandschaft gebrochen
wurde, mit außerordentlicher Freude begrüßen, hat
folgenden Wortlaut:
Die Tätigkeit der diesjährigen Berliner Jury
hat in vielen Aünstlerkreisen Mißstimmung hervor-
gerufen, insbesondere, wie es scheint, in Süddeutsch-
land, und man hat einen Gegensatz zwischen Nord
und Süd geglaubt feststellen zu müssen. Es ist
selbstverständlich, daß in einer so großen Vereini-
gung, wie es der Deutsche Aünstlerbund ist, auch
die stärksten künstlerischen Gegensätze vertreten sind,
und es ist gerade die Absicht des Aünstlerbundes,
alle wirklichen Aünstler bei sich zu beherbergen,
so sehr auch ihre Anschauungen einander zuwider-
laufen. Daß die künstlerischen Gegensätze auch
innerhalb der Jury des Aünstlerbundes zutage
treten mußten, ist klar, denn sonst hätte die Jury
einseitig arbeiten müssen. In einem Punkte waren
aber alle Mitglieder der Jury sich einig, nämlich
dem, daß nur ganz allein die Güte der Leistung
die Richtung ihrer Tätigkeit war, ganz ohne An-
sehung der Person oder des Ortes, aus dem sie
kamen, und daß jeder einzelne nur sein eigenes
Urteil bei der Abstimmung zur Geltung zu bringen
hatte. — Daß bei so starken Ablehnungen, wie
sie dies Jahr stattfanden, Mißstimmungen entstehen
müssen, ist vollkommen verständlich, und wer sollte
das mehr empfinden, als die Jury während ihrer
so schwierigen und verantwortungsvollen Tätigkeit.
Es fragt sich nur, ob diese Mißstimmung aus-
gewogen werden kann durch das Vertrauen, welches
die perren in die Loyalität der Iurymitglieder
setzen. Die Statuten des Aünstlerbundes basieren

ganz allein auf eine gewissenhafte und scharfe Jury,
und es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder her-
vorragende oder gar keine Ausstellungen zu machen.
Dieses bitte ich die geehrten Mitglieder, zu bedenken.
(§er ) Oval von Lalckreulü,
Präsident äss DelUsclisn Hinstlerbunäss.
Der velegiertentag ctes Verbanctes
Siiääeutscker Kunslvereme.
Man schreibt uns aus Augsburg:
In Augsburg versammelten sich am 7. August
die Vertreter der verbundenen süddeutschen Kunst-
vereine zu dein satzungsgemäß alle zwei Jahre ab-
zuhaltendeu Delegierten tage. Nach Begrüßung
der Versammlung durch Professor Stier, den Ver-
treter des Vorortes Stuttgart, konstituierte sich
die Versammlung, indem sie Professor Stier zum Vor-
sitzenden und Konservator Peid-Fürth zum Schrift-
führer wählte. Dein sodann erstatteten Berichte des
Vorortes pro O03 und OOH ist zu entnehmen:
Durch Aufnahme des Aunstvereins Erlangen
ist die Zahl der Verbandsvereine auf zwölf ge-
stiegen. Eine weitere Ausdehnung des Turnus dürfte
kaum zu empfehlen sein. Für den Turnus wurden
bei dem Vororte
1903 1901
eingeliefert. . . f389 ss72 Werke
abgelehnt . . . 27H s7H „
in Umlauf gesetzt sfs5 998 Werke.
Nachdem sich ueuerdings die Anmeldungen ge-
schlossener Aünstlergruppen zur Ausstellung erfreu-
licherweise mehren, kann die Beschickung des Turnus
quantitativ und qualitativ als befriedigend bezeichnet
werden. — Die Ausgaben des Vorortes betrugen:
O03: für Frachten Mk. 3609-35,
für Porti rc. „ 305.32,
für Frachten „ 3770.8H,
für Porti ro. „ 2^9-
Den Verbandsvereinen wird empfohlen, die
„Werkstatt der Kunst" zu abonnieren und dieser Zeit-
schrift die Verzeichnisse der neu ausgestellten Kunst-
werke zur kostenlosen Veröffentlichung regelmäßig
einzusenden. Der Berichterstatter schließt mit dem
Wunsche, die einzelnen Vereine möchten nach Kräften
dahin wirken, daß der seit mehr als ^0 Jahren
bestehende „Süddeutsche Turnus" zu immer größerem
Ansehen und gedeihlicherEntwicklung gebracht werde.
 
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