heft s2.
Die Werkstatt der Aunst.
s6s
München. (Das Komitee zur Errichtung eines
Wißmanns-Deukmals) in Lauterberg erläßt soeben einen
Aufruf um Spenden. Die „Abteilung München der deutschen
Kolonialgesellschaft" hat in der Besorgnis, es könnten bei
Ausführung des Denkmals engere Kreise bevorzugt, und die
bayerischen Künstler bei Seite gelassen werden, an das Denk-
mal-Komitee die bestimmte Forderung gestellt, die Ausfüh-
rung des Denkmals dem freien Wettbewerbe aller deut-
schen Künstler zu öffnen.
TIus Galerien unci Museen.
Berlin. KZw. (Das Kgl. Kunstgewerbe-Nuseum)
veranstaltet in den Monaten Januar bis März ;9O6 die nach-
stehenden Vorträge: z. Das Grnament des Barock und Rokoko,
von vr. Gustav Kühl, acht Vorträge Montag abends 8^/» bis
9V2 Ahr, Beginn Montag den 8. Januar ;9O6. 2. Das
italienische Haus der Renaissance, von Or. Georg Swarzenski,
acht Vorträge Dienstag abends 8'/? bis 9^/2 Ähr, Beginn
Dienstag den 9. Januar Z9O6. 3. Die Kunst des Hellenis-
mus von Professor Or. Hermann Winnefeld, acht Vorträge
Donnerstag abends 8^/2 bis 9V2 Uhr, Beginn Donnerstag
den zz. Januar Z9O6. Die Vorträge finden in dem neuen
Hörsaal des Museums statt, sie werden durch Lichtbilder er-
läutert. Der Zugang befindet sich in dem Hofe zwischen dem
bisherigen Museumsgebäude und dem Neubau in der Prinz
Albrechtstraße.
Magdeburg, ab. (Das Städtische Museum) fürKunst-
und Knnstgewerbe erwarb eine Bronze Lonstantin Meuniers
(„Lastträger", Geschenk von Rentier Hermann Goedecke).
Stipenclien unci Stiftungen.
Berlin. (Ueber die Seraphine Vogel-Stiftung
für deutsche Naler) veröffentlicht der Reichs-Anzeiger fol-
gendes Ausschreiben: Im Frühjahr ;9O6 soll der „anfallende
Abwurf" ans der Seraphine Vogel-Stiftung zur Verteilung
gelangen. Derselbe ist bestimmt zu Unterstützungen in Form
von Ehrengaben an solche dem Deutschen Reich angehörige
Maler ohne Unterschied des Religionsbekenntnisses, die sich
ohne ihr Verschulden, insbesondere durch Alter oder Krank-
heit, in hilfsbedürftiger Lage befinden. In erster Linie sollen
berücksichtigt werden solche deutsche Maler, die in Dresden,
München und Rom leben oder gelebt haben. Malerinnen
sind vom Genüsse der Stiftung ausgeschlossen. Soweit der
Abwurf des Stistungsvermögens durch oben bezeichnete Unter-
stützungen nicht aufgebraucht wird, können auch an Witwen
und hinterlassene eheliche Kinder der oben bezeichneten Maler
und zwar für Knaben bis zum vollendeten zs., für Mädchen
bis zum ;7. Lebensjahre Unterstützungen gewährt werden.
Vorschläge zu Unterstützungen können insbesondere machen
die Direktionen von Kunstakademien in Gemeinschaft mit
den Vorständen von Künstlervereinen sowie der Vorstand des
Deutschen Künstlervereins in Rom. Bewerbungen sind
spätestens bis zum zs. Februar Z9O6 bei dem Stif-
tungsvorst andin Hildburghausen unter Beifügung von
Bescheinigungen von Behörden über Reichsangehörigkeit und
Vermögensverhältnisse, möglichst von Gutachten von Aka-
demien und Künstler-Vereinen, ferner für Witwen und Waisen
von öffentlichen Heirats- und Geburtsurkunden einzureichen.
Lharlottenburg. em. (Das Stipendium der Adolf
Menzel-Stiftung) an der Akademie der bildenden Künste
ist für das Jahr Z905/06 dem Maler Fritz winzheimer
aus Golzheim verliehen worden.
Leipzig. (Die Gröppler'sche Stiftung.) Nach den
in der ordentlichen Generalversammlung des Leipziger Künst-
lervereins vorgenommenen Wahlen bilden den Vorstand der
Stiftung: der Vorstand des Leipziger Künstlervereins, ferner
die Herren Dskar George, Werner Stein und Eugen Urban,
sämtlich in Leipzig.
Lübeck. (Für den Neubau eines Stadttheaters)
schenkte der dortige Senator Possehl ein um den alten Theater-
platz gelegenes, von der Aktiengesellschaft Kasino zum Preise
von H65OOO Mk. erworbenes Grundstück unter der Bedin-
gung, daß neben dem Theater auf dem Grundstück vom
Staate Festversammlungsräume hergestellt würden und der
dazu erforderliche Beschluß der Staatskörxerschaften bis zum
z;. Dezember ;9O5 herbeigeführt würde.
Magdeburg, ab. (Dem Städtischen Museum) für
Kunst und Kunstgewerbe stiftete Geh. Sanitätsrat Or. Auf-
recht 5000 Mk. zur Einleitung einer Sammlung von „Bildern
aus Magdeburg", die von bevorzugten Künstlern gemalt
werden sollen. Aus den Legaten des verstorbenen Kaufmanns
Hermann Brunner kommen dem Museum 2500 Mk. zugute.
Staalsankäufe etc.
Leipzig. (In der Sonderausstellung Gotthardt
Kuehl), veranstaltet von der Kunsthandlung Ernst Arnold in
Dresden, kaufte der Kunstvereiu das Gelgemälde „Augustus-
brücke im Regen" und überwies es als Geschenk dem Städti-
schen Museum.
Weimar. (Sascha Schneiders) „Hohes Sinnen", ein
Werk des Künstlers, der jetzt an der Akademie irr Weimar
wirkt, ist vom Großherzog von Weimar erworben worden.
Zlaalsaufträge eie.
---—-
Frankfurt a. M. (Professor Brütt) in Eronberg soll
den neuen Bürgersaal des Rathauses in Frankfurt a. M. mit
Bildern aus der Geschichte des vorigen Jahrhunderts schmücken,
wozu 200 000 Mk. zur Verfügung stehen.
Versonal-Nackrickien.
Heidelberg. (Maler G st ho ff) wurde von einem
schweren Unglücksfall auf einer Treibjagd bei Eisingen be-
troffen. Einer der Iagdteilnehmer, ein Fabrikant aus Pforz-
heim, hat ihn so unglücklich angeschossen, daß er an einem
Auge schwer verletzt wurde. Der junge Künstler befindet
sich in der hiesigen akademischen Augenklinik. Leider wird
das verletzte Auge nicht erhalten werden können. Gsthoff
ist Mitglied des Karlsruher Künstlerbundes, Landschafts- und
Tiermaler, wohnhaft in Berghausen bei Karlsruhe.
Magdeburg, ab. (Mu seumsbibliothekar Vr. Alfred
Hagelstange) erhielt den Lehrauftrag für Kunstgeschichte
an der Kunstgewerbeschule.
Rom. (Bildhauer Heinrich Gerhardt), gegen-
wärtig bereits 82 Jahre alt, wurde vom Deutschen Künstler-
verein in Rom zu seinem Ehrenpräsidenten ernannt. Ger-
hardt lebt schon seit Z8^H in Rom. Zum Vorsitzenden für
das beginnende Jahr wurde Naler Ernst pfannschmidt gewählt,
^säeskätte.
Pforzheim. (Friedrich Falk), ein Meister der figür-
lichen Kleinplastik, ist, 37 Jahre alt, gestorben. Er schuf
namentlich Statuetten in Silber und entwarf Schmuckvorlagen.
Die Pforzheimer Edelmetall-Industrie hat in ihm einen ihrer
hervorragendsten Techniker und bedeutendsten Künstler verloren.
AusRünstler- unä kLunst-Vereinen.
Frankfurt a. M. (Der Jahresbericht des Mittel-
deutschen Kunstgewerbevereins), der kürzlich seine Ge-
neralversammlung abhielt, erwähnt zuerst die Finanzverhält-
nisse. Das Jahr Z90H schließt mit einem Fehlbetrag von
rund qooo Mk. ab; das Kapitalvermögen ist auf 2597 Mk.
zusammengeschmolzen, es wird durch das voraussichtliche De-
fizit für Z9O5 vollständig aufgezehrt. Der Voranschlag für
t9O6 verzeichnet Z35 370 Mk. in Ausgabe und ;25 900 Mk.
in Einnahme, sodaß 9470 Mk. ungedeckt bleiben. Bei den
Ausgaben sind 75 7-^0 Mk. für Schulzwecke, 22530 für das
Die Werkstatt der Aunst.
s6s
München. (Das Komitee zur Errichtung eines
Wißmanns-Deukmals) in Lauterberg erläßt soeben einen
Aufruf um Spenden. Die „Abteilung München der deutschen
Kolonialgesellschaft" hat in der Besorgnis, es könnten bei
Ausführung des Denkmals engere Kreise bevorzugt, und die
bayerischen Künstler bei Seite gelassen werden, an das Denk-
mal-Komitee die bestimmte Forderung gestellt, die Ausfüh-
rung des Denkmals dem freien Wettbewerbe aller deut-
schen Künstler zu öffnen.
TIus Galerien unci Museen.
Berlin. KZw. (Das Kgl. Kunstgewerbe-Nuseum)
veranstaltet in den Monaten Januar bis März ;9O6 die nach-
stehenden Vorträge: z. Das Grnament des Barock und Rokoko,
von vr. Gustav Kühl, acht Vorträge Montag abends 8^/» bis
9V2 Ahr, Beginn Montag den 8. Januar ;9O6. 2. Das
italienische Haus der Renaissance, von Or. Georg Swarzenski,
acht Vorträge Dienstag abends 8'/? bis 9^/2 Ähr, Beginn
Dienstag den 9. Januar Z9O6. 3. Die Kunst des Hellenis-
mus von Professor Or. Hermann Winnefeld, acht Vorträge
Donnerstag abends 8^/2 bis 9V2 Uhr, Beginn Donnerstag
den zz. Januar Z9O6. Die Vorträge finden in dem neuen
Hörsaal des Museums statt, sie werden durch Lichtbilder er-
läutert. Der Zugang befindet sich in dem Hofe zwischen dem
bisherigen Museumsgebäude und dem Neubau in der Prinz
Albrechtstraße.
Magdeburg, ab. (Das Städtische Museum) fürKunst-
und Knnstgewerbe erwarb eine Bronze Lonstantin Meuniers
(„Lastträger", Geschenk von Rentier Hermann Goedecke).
Stipenclien unci Stiftungen.
Berlin. (Ueber die Seraphine Vogel-Stiftung
für deutsche Naler) veröffentlicht der Reichs-Anzeiger fol-
gendes Ausschreiben: Im Frühjahr ;9O6 soll der „anfallende
Abwurf" ans der Seraphine Vogel-Stiftung zur Verteilung
gelangen. Derselbe ist bestimmt zu Unterstützungen in Form
von Ehrengaben an solche dem Deutschen Reich angehörige
Maler ohne Unterschied des Religionsbekenntnisses, die sich
ohne ihr Verschulden, insbesondere durch Alter oder Krank-
heit, in hilfsbedürftiger Lage befinden. In erster Linie sollen
berücksichtigt werden solche deutsche Maler, die in Dresden,
München und Rom leben oder gelebt haben. Malerinnen
sind vom Genüsse der Stiftung ausgeschlossen. Soweit der
Abwurf des Stistungsvermögens durch oben bezeichnete Unter-
stützungen nicht aufgebraucht wird, können auch an Witwen
und hinterlassene eheliche Kinder der oben bezeichneten Maler
und zwar für Knaben bis zum vollendeten zs., für Mädchen
bis zum ;7. Lebensjahre Unterstützungen gewährt werden.
Vorschläge zu Unterstützungen können insbesondere machen
die Direktionen von Kunstakademien in Gemeinschaft mit
den Vorständen von Künstlervereinen sowie der Vorstand des
Deutschen Künstlervereins in Rom. Bewerbungen sind
spätestens bis zum zs. Februar Z9O6 bei dem Stif-
tungsvorst andin Hildburghausen unter Beifügung von
Bescheinigungen von Behörden über Reichsangehörigkeit und
Vermögensverhältnisse, möglichst von Gutachten von Aka-
demien und Künstler-Vereinen, ferner für Witwen und Waisen
von öffentlichen Heirats- und Geburtsurkunden einzureichen.
Lharlottenburg. em. (Das Stipendium der Adolf
Menzel-Stiftung) an der Akademie der bildenden Künste
ist für das Jahr Z905/06 dem Maler Fritz winzheimer
aus Golzheim verliehen worden.
Leipzig. (Die Gröppler'sche Stiftung.) Nach den
in der ordentlichen Generalversammlung des Leipziger Künst-
lervereins vorgenommenen Wahlen bilden den Vorstand der
Stiftung: der Vorstand des Leipziger Künstlervereins, ferner
die Herren Dskar George, Werner Stein und Eugen Urban,
sämtlich in Leipzig.
Lübeck. (Für den Neubau eines Stadttheaters)
schenkte der dortige Senator Possehl ein um den alten Theater-
platz gelegenes, von der Aktiengesellschaft Kasino zum Preise
von H65OOO Mk. erworbenes Grundstück unter der Bedin-
gung, daß neben dem Theater auf dem Grundstück vom
Staate Festversammlungsräume hergestellt würden und der
dazu erforderliche Beschluß der Staatskörxerschaften bis zum
z;. Dezember ;9O5 herbeigeführt würde.
Magdeburg, ab. (Dem Städtischen Museum) für
Kunst und Kunstgewerbe stiftete Geh. Sanitätsrat Or. Auf-
recht 5000 Mk. zur Einleitung einer Sammlung von „Bildern
aus Magdeburg", die von bevorzugten Künstlern gemalt
werden sollen. Aus den Legaten des verstorbenen Kaufmanns
Hermann Brunner kommen dem Museum 2500 Mk. zugute.
Staalsankäufe etc.
Leipzig. (In der Sonderausstellung Gotthardt
Kuehl), veranstaltet von der Kunsthandlung Ernst Arnold in
Dresden, kaufte der Kunstvereiu das Gelgemälde „Augustus-
brücke im Regen" und überwies es als Geschenk dem Städti-
schen Museum.
Weimar. (Sascha Schneiders) „Hohes Sinnen", ein
Werk des Künstlers, der jetzt an der Akademie irr Weimar
wirkt, ist vom Großherzog von Weimar erworben worden.
Zlaalsaufträge eie.
---—-
Frankfurt a. M. (Professor Brütt) in Eronberg soll
den neuen Bürgersaal des Rathauses in Frankfurt a. M. mit
Bildern aus der Geschichte des vorigen Jahrhunderts schmücken,
wozu 200 000 Mk. zur Verfügung stehen.
Versonal-Nackrickien.
Heidelberg. (Maler G st ho ff) wurde von einem
schweren Unglücksfall auf einer Treibjagd bei Eisingen be-
troffen. Einer der Iagdteilnehmer, ein Fabrikant aus Pforz-
heim, hat ihn so unglücklich angeschossen, daß er an einem
Auge schwer verletzt wurde. Der junge Künstler befindet
sich in der hiesigen akademischen Augenklinik. Leider wird
das verletzte Auge nicht erhalten werden können. Gsthoff
ist Mitglied des Karlsruher Künstlerbundes, Landschafts- und
Tiermaler, wohnhaft in Berghausen bei Karlsruhe.
Magdeburg, ab. (Mu seumsbibliothekar Vr. Alfred
Hagelstange) erhielt den Lehrauftrag für Kunstgeschichte
an der Kunstgewerbeschule.
Rom. (Bildhauer Heinrich Gerhardt), gegen-
wärtig bereits 82 Jahre alt, wurde vom Deutschen Künstler-
verein in Rom zu seinem Ehrenpräsidenten ernannt. Ger-
hardt lebt schon seit Z8^H in Rom. Zum Vorsitzenden für
das beginnende Jahr wurde Naler Ernst pfannschmidt gewählt,
^säeskätte.
Pforzheim. (Friedrich Falk), ein Meister der figür-
lichen Kleinplastik, ist, 37 Jahre alt, gestorben. Er schuf
namentlich Statuetten in Silber und entwarf Schmuckvorlagen.
Die Pforzheimer Edelmetall-Industrie hat in ihm einen ihrer
hervorragendsten Techniker und bedeutendsten Künstler verloren.
AusRünstler- unä kLunst-Vereinen.
Frankfurt a. M. (Der Jahresbericht des Mittel-
deutschen Kunstgewerbevereins), der kürzlich seine Ge-
neralversammlung abhielt, erwähnt zuerst die Finanzverhält-
nisse. Das Jahr Z90H schließt mit einem Fehlbetrag von
rund qooo Mk. ab; das Kapitalvermögen ist auf 2597 Mk.
zusammengeschmolzen, es wird durch das voraussichtliche De-
fizit für Z9O5 vollständig aufgezehrt. Der Voranschlag für
t9O6 verzeichnet Z35 370 Mk. in Ausgabe und ;25 900 Mk.
in Einnahme, sodaß 9470 Mk. ungedeckt bleiben. Bei den
Ausgaben sind 75 7-^0 Mk. für Schulzwecke, 22530 für das