Heft 26.
Die Werkstatt der Aunst.
359
Bisher waren nur drei echte Zeichnungen von ihm bekannt.
Die Stiche des Meisters L. S. stehen im Preise von ;000
bis 6000 Mk.
Bremen. (Der Kunsthalle) wurde, wie schon mit-
geteilt, eine getönte weibliche Marmorsigur von Artur volk-
mann-Rom zum Geschenk gemacht. Der Stifter ist Franz
Schütte, dem Bremen eine Reihe von Kunstwerken, so be-
sonders das Kaiser Friedrich-Denkmal und die beiden Rosse-
lenker von Tuaillon, verdankt. Die Marmorbüste des Kunst-
freundes, die Prof. Karl Seffner-Leipzig geschaffen hat, wurde
zu seinen Ehren dem Besitze der Galerie überwiesen.
Florenz. (Zwei bedeutsame Neuerwerbungen)
sind in den Besitz der Uffizien gelangt. Wie in der „Kunst-
chronik" darüber des näheren mitgeteilt wird, ist das erste
Stück der nach oben verstümmelte linke Flügel einer Orgel-
dekoration, die geöffnet die Verkündigung und geschlossen zwei
ruhig stehende peilige zeigt. Ls ist ein Werk des großen
Umbrers Melozzo da Forli. Eine noch wertvollere Bereicherung
der Sammlung stellt eine bisher völlig unbekannte Madonna
Iacopo Bellinis dar, eine völlig unbeschädigte Arbeit des Be-
gründers der venezianischen Ouattrocentomalerei.
Daarlem. (Lin neues Franz pals-Museum) soll,
der „Kunstchronik" zufolge, in dem ;808 erbauten refor-
mierten Waisenhause in paarlem eingerichtet werden. Die
alten Museumssäle des paarlemer Rathauses sind zu klein
für die Schätze des Museums geworden und werden außer-
dem von den Bürgern für ihre Ratsversammlungen in An-
spruch genommen.
Aus KkLÄeniien unä Runstscbulen.
Brasjchaet b. Antwerpen, em. (Die p. Luyten'sche
Mal- und Zeichenschule), Brasschaet b. Antwerpen, er-
teilt Unterricht an Damen und perren und zwar in Kopf,
Akt, Figuren (pleiu Ar und imsrisur), Tier- und Landschafts-
malerei, Marine, holländ. Interieurs und Stilleben. Sommer-
aufenthalt an Holland. Seeküste, Fischerdörfern oder Binnenland
von Polland und Zeeland. Das Atelier ist ;96 9m groß.
Dresden. (Eine Abteilung für Schülerinnen)
wird vom Oktober ;9O6 ab der Kunstgewerbeschule ange-
gliedert. In ihr sollen Frauen und Mädchen, die sich in An-
stalten, wie der städtischen Gewerbeschule, der Schule des
Fraucnerwerbsvereins zu Dresden oder ähnlichen genügend
vorgebildet haben, Gelegenheit geboten werden, sich in ein-
zelnen kunstgewerblichen Fächern eine höhere Ausbildung an-
zueignen. Der Unterricht erstreckt sich auf zwei bis drei Jahre.
Die Aufnahme ist von der Vorlegung selbstgefertigter und
als genügend befundener Arbeiten oder von der Ablegung
einer Prüfung in Perspektive und Freihandzeichnen abhängig.
Das Eintrittsalter soll nicht unter > 8 und nicht über 30 Jahre
betragen, von dieser Bestimmung kann jedoch die Direktion
in besonderen Einzelfällen Ausnahmen gestatten. Im übrigen
gelten für die Schülerinnen dieselben Bedingungen wie für
die Schüler. Der Unterricht für Schülerinnen wird, soweit
möglich und notwendig, für sich und in einem besonderen
Teile des Schulgebäudes erteilt. Die Teilnahme von Schüle-
rinnen am Aktzeichnen ist besonderen Bestimmungen unter-
worfen und von der besonders einzuholenden Genehmigung
der Direktion abhängig.
München. (Arnold Bauers) Mal- und Zeichenunter-
richt beginnt auch in diesem Iabre wieder am Juni.
Studienplatz: Steinebach am Wörthsee, Oberbayern. — An-
meldungen sind zu richten: Zieblandstr. 2/4. I.
München. (Die Damen-Akademie des Kün st-
ier inne u-v er ei ns) beginnt ihr Sommer-Semester am
f. April. Der Unterricht in den Zeichen- und Malklassen
(Kopf und Akt) nach lebendem Modell wird erteilt von den
Malern Rob. Engels, Max Feldbaner, Angelo Jank, p. Knirr;
in Stilleben- und Blumenmalerei von Frl. Maria Schnür
(zur Zeit noch Maler Rudolf Nißl); in Landschaft (;. Juni
bis 30. September in Seebruck am Lhiemsee) von Maler
Theodor Pummel; im Zeichnen nach der bekleideten Figur
(Abendkurs 5—7 Uhr) von Maler Adolf pöfer. Dieser Kurs
kann ganz oder nur für die letzten zwei Tage der Woche
belegt werden. Den Kursus für Architektur in Verbindung
mit Malerei erteilt Architekt Birkenholz (jeden Dienstag
5—7 Uhr), dazu als Pflichtfach: Geometrie: Frl. Ella Räuber
(jeden Donnerstag 3V4—qI/4 Uhr). Anmeldung im Sekre-
tariate Barerstr. 2;, U. Gartengebäude. Das Semester schließt
am 30. Juni, worauf die Schulausstellung stattfindet.
München. (Frl. Lamilla Scheidemann) beginnt
jetzt neben den Führungen durch die Alte Pinakothek und
Nationalmuseum ihre Kurse in denjenigen Sammlungen, die
während des winters wegen der dort herrschenden Temperatur
für einen längeren Aufenthalt nicht geeignet waren, wie
Glyptothek, Neue Pinakothek rc. Näheres Schellingstraße 3,
Gartenbau links.
Versonal-Nackricklen.
Dresden. (Der Landschaftsmaler Prof. August
Reinhardt) in Blasewitz feierte am 20. März seinen 75. Ge-
burtstag. ;83; zu Leipzig geboren, machte Reinhard seine
Studien in Leipzig und Weimar und ging daun für längere
Zeit nach Italien. Seit Anfang der ;860 er Jahre lebt er
in oder bei Dresden. Mehrere seiner Oelbilder und Aquarelle
sind, dem „Dresdn. Anz." zufolge, im Besitze der Königin-
Witwe Carola; das Museum zu Weimar besitzt das große
Oelgemälde „Ritter St. Georg", die Dresdner Galerie einen
Karton „Römische Landschaft", im Stadtmuseum ist er durch
eine Reihe Bilder „Aus dem alten Dresden" vertreten. Möge
dem greisen Künstler ein freundlicher Lebensabend vergönnt sein.
Frankfurt a. M. (Der Privatdozent vr. Georg
Swarzenski) in Berlin hat die Berufung als Direktor der
vereinigten Museen in Frankfurt a. M. angenommen und
wird bereits in diesen Tagen nach seinem neuen Wirkungs-
kreis übersiedeln.
München. (Professor Adolf v. pildebrand) hat
die ministerielle Zustimmung zur Abhaltung privater Lehr-
kurse für Kunst-Steinmetze in den Schüler-Ateliers der früheren
Ruemann-Klasse erhalten. Die Stelle eines Akademieprofessors
wird, da pildebrand dieselbe abgelehnt hat, demnächst neu
besetzt werden.
München. (Der Bildhauer Prof, pugo Kauf-
mann) siedelt, wie verlautet, nach Berlin über. Der Künstler
ist 38 Jahre alt und ein Schüler des jüngst verstorbenen
Prof. v. Ruemann.
Auszeickmrmgen unä Weäaitten.
Berlin. Zu ordentlichen Mitgliedern der Kgl. Akademie
der Künste in Berlin sind Maler Otto p. Engel, Bildhauer
Louis Tuaillon und Architekt Stadtbaurat Ludwig poff-
mann gewählt worden.
Dresden. (Geh. Pofrat Prof. vr. Treu), Direktor
der Kgl. Skulpturensammlung, ist von der schottiscken Univer-
sität Aberdeen zum Ehrendoktor ernannt worden.
Aobnrg. (Dem Pofmaler Max Brückner), der am
ds. seinen 70. Geburtstag und sein 50jähriges Künst-
lerjubiläum beging, wurde vom perzoge der Titel „Geheimer
Pofrat" verliehen.
München. (Zu Ehrenmitglidern) der Akademie der
Künste wurden ernannt: Professor Maler Becker-Gundahl,
Architekt Prof. August Thiersch und Maler Prof. Gustav
Klimt-Wien.
München. Den Nalern Michael Zeno Diem er in
München, Karl Johann Becker-Gundahl in Solln und
Otto Pupp in Schleißheim ist vom Regenten der Professoren-
titel verliehen worden.
Prag. (Der Radierer August Brömse) hat im pa-
riser Salon für seinen Zyklus „Der Tod und das Mädchen"
Die Werkstatt der Aunst.
359
Bisher waren nur drei echte Zeichnungen von ihm bekannt.
Die Stiche des Meisters L. S. stehen im Preise von ;000
bis 6000 Mk.
Bremen. (Der Kunsthalle) wurde, wie schon mit-
geteilt, eine getönte weibliche Marmorsigur von Artur volk-
mann-Rom zum Geschenk gemacht. Der Stifter ist Franz
Schütte, dem Bremen eine Reihe von Kunstwerken, so be-
sonders das Kaiser Friedrich-Denkmal und die beiden Rosse-
lenker von Tuaillon, verdankt. Die Marmorbüste des Kunst-
freundes, die Prof. Karl Seffner-Leipzig geschaffen hat, wurde
zu seinen Ehren dem Besitze der Galerie überwiesen.
Florenz. (Zwei bedeutsame Neuerwerbungen)
sind in den Besitz der Uffizien gelangt. Wie in der „Kunst-
chronik" darüber des näheren mitgeteilt wird, ist das erste
Stück der nach oben verstümmelte linke Flügel einer Orgel-
dekoration, die geöffnet die Verkündigung und geschlossen zwei
ruhig stehende peilige zeigt. Ls ist ein Werk des großen
Umbrers Melozzo da Forli. Eine noch wertvollere Bereicherung
der Sammlung stellt eine bisher völlig unbekannte Madonna
Iacopo Bellinis dar, eine völlig unbeschädigte Arbeit des Be-
gründers der venezianischen Ouattrocentomalerei.
Daarlem. (Lin neues Franz pals-Museum) soll,
der „Kunstchronik" zufolge, in dem ;808 erbauten refor-
mierten Waisenhause in paarlem eingerichtet werden. Die
alten Museumssäle des paarlemer Rathauses sind zu klein
für die Schätze des Museums geworden und werden außer-
dem von den Bürgern für ihre Ratsversammlungen in An-
spruch genommen.
Aus KkLÄeniien unä Runstscbulen.
Brasjchaet b. Antwerpen, em. (Die p. Luyten'sche
Mal- und Zeichenschule), Brasschaet b. Antwerpen, er-
teilt Unterricht an Damen und perren und zwar in Kopf,
Akt, Figuren (pleiu Ar und imsrisur), Tier- und Landschafts-
malerei, Marine, holländ. Interieurs und Stilleben. Sommer-
aufenthalt an Holland. Seeküste, Fischerdörfern oder Binnenland
von Polland und Zeeland. Das Atelier ist ;96 9m groß.
Dresden. (Eine Abteilung für Schülerinnen)
wird vom Oktober ;9O6 ab der Kunstgewerbeschule ange-
gliedert. In ihr sollen Frauen und Mädchen, die sich in An-
stalten, wie der städtischen Gewerbeschule, der Schule des
Fraucnerwerbsvereins zu Dresden oder ähnlichen genügend
vorgebildet haben, Gelegenheit geboten werden, sich in ein-
zelnen kunstgewerblichen Fächern eine höhere Ausbildung an-
zueignen. Der Unterricht erstreckt sich auf zwei bis drei Jahre.
Die Aufnahme ist von der Vorlegung selbstgefertigter und
als genügend befundener Arbeiten oder von der Ablegung
einer Prüfung in Perspektive und Freihandzeichnen abhängig.
Das Eintrittsalter soll nicht unter > 8 und nicht über 30 Jahre
betragen, von dieser Bestimmung kann jedoch die Direktion
in besonderen Einzelfällen Ausnahmen gestatten. Im übrigen
gelten für die Schülerinnen dieselben Bedingungen wie für
die Schüler. Der Unterricht für Schülerinnen wird, soweit
möglich und notwendig, für sich und in einem besonderen
Teile des Schulgebäudes erteilt. Die Teilnahme von Schüle-
rinnen am Aktzeichnen ist besonderen Bestimmungen unter-
worfen und von der besonders einzuholenden Genehmigung
der Direktion abhängig.
München. (Arnold Bauers) Mal- und Zeichenunter-
richt beginnt auch in diesem Iabre wieder am Juni.
Studienplatz: Steinebach am Wörthsee, Oberbayern. — An-
meldungen sind zu richten: Zieblandstr. 2/4. I.
München. (Die Damen-Akademie des Kün st-
ier inne u-v er ei ns) beginnt ihr Sommer-Semester am
f. April. Der Unterricht in den Zeichen- und Malklassen
(Kopf und Akt) nach lebendem Modell wird erteilt von den
Malern Rob. Engels, Max Feldbaner, Angelo Jank, p. Knirr;
in Stilleben- und Blumenmalerei von Frl. Maria Schnür
(zur Zeit noch Maler Rudolf Nißl); in Landschaft (;. Juni
bis 30. September in Seebruck am Lhiemsee) von Maler
Theodor Pummel; im Zeichnen nach der bekleideten Figur
(Abendkurs 5—7 Uhr) von Maler Adolf pöfer. Dieser Kurs
kann ganz oder nur für die letzten zwei Tage der Woche
belegt werden. Den Kursus für Architektur in Verbindung
mit Malerei erteilt Architekt Birkenholz (jeden Dienstag
5—7 Uhr), dazu als Pflichtfach: Geometrie: Frl. Ella Räuber
(jeden Donnerstag 3V4—qI/4 Uhr). Anmeldung im Sekre-
tariate Barerstr. 2;, U. Gartengebäude. Das Semester schließt
am 30. Juni, worauf die Schulausstellung stattfindet.
München. (Frl. Lamilla Scheidemann) beginnt
jetzt neben den Führungen durch die Alte Pinakothek und
Nationalmuseum ihre Kurse in denjenigen Sammlungen, die
während des winters wegen der dort herrschenden Temperatur
für einen längeren Aufenthalt nicht geeignet waren, wie
Glyptothek, Neue Pinakothek rc. Näheres Schellingstraße 3,
Gartenbau links.
Versonal-Nackricklen.
Dresden. (Der Landschaftsmaler Prof. August
Reinhardt) in Blasewitz feierte am 20. März seinen 75. Ge-
burtstag. ;83; zu Leipzig geboren, machte Reinhard seine
Studien in Leipzig und Weimar und ging daun für längere
Zeit nach Italien. Seit Anfang der ;860 er Jahre lebt er
in oder bei Dresden. Mehrere seiner Oelbilder und Aquarelle
sind, dem „Dresdn. Anz." zufolge, im Besitze der Königin-
Witwe Carola; das Museum zu Weimar besitzt das große
Oelgemälde „Ritter St. Georg", die Dresdner Galerie einen
Karton „Römische Landschaft", im Stadtmuseum ist er durch
eine Reihe Bilder „Aus dem alten Dresden" vertreten. Möge
dem greisen Künstler ein freundlicher Lebensabend vergönnt sein.
Frankfurt a. M. (Der Privatdozent vr. Georg
Swarzenski) in Berlin hat die Berufung als Direktor der
vereinigten Museen in Frankfurt a. M. angenommen und
wird bereits in diesen Tagen nach seinem neuen Wirkungs-
kreis übersiedeln.
München. (Professor Adolf v. pildebrand) hat
die ministerielle Zustimmung zur Abhaltung privater Lehr-
kurse für Kunst-Steinmetze in den Schüler-Ateliers der früheren
Ruemann-Klasse erhalten. Die Stelle eines Akademieprofessors
wird, da pildebrand dieselbe abgelehnt hat, demnächst neu
besetzt werden.
München. (Der Bildhauer Prof, pugo Kauf-
mann) siedelt, wie verlautet, nach Berlin über. Der Künstler
ist 38 Jahre alt und ein Schüler des jüngst verstorbenen
Prof. v. Ruemann.
Auszeickmrmgen unä Weäaitten.
Berlin. Zu ordentlichen Mitgliedern der Kgl. Akademie
der Künste in Berlin sind Maler Otto p. Engel, Bildhauer
Louis Tuaillon und Architekt Stadtbaurat Ludwig poff-
mann gewählt worden.
Dresden. (Geh. Pofrat Prof. vr. Treu), Direktor
der Kgl. Skulpturensammlung, ist von der schottiscken Univer-
sität Aberdeen zum Ehrendoktor ernannt worden.
Aobnrg. (Dem Pofmaler Max Brückner), der am
ds. seinen 70. Geburtstag und sein 50jähriges Künst-
lerjubiläum beging, wurde vom perzoge der Titel „Geheimer
Pofrat" verliehen.
München. (Zu Ehrenmitglidern) der Akademie der
Künste wurden ernannt: Professor Maler Becker-Gundahl,
Architekt Prof. August Thiersch und Maler Prof. Gustav
Klimt-Wien.
München. Den Nalern Michael Zeno Diem er in
München, Karl Johann Becker-Gundahl in Solln und
Otto Pupp in Schleißheim ist vom Regenten der Professoren-
titel verliehen worden.
Prag. (Der Radierer August Brömse) hat im pa-
riser Salon für seinen Zyklus „Der Tod und das Mädchen"