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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 48
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Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsaufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0672

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668

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 48.

^7. September, im Atelier Theresienstr. 75/0, Gartengeb.—
Die Zeichen- und Malschule für Damen und Herren von
S. WLtin, Blütenstr. z/2, ist für Tages-Akt und Kopf-
Skizzieren, fowie für Abend-Akt das ganze Jahr geöffnet.
Halbjährlich öffentliche Schüler-Ausstellung. — Die Mal- und
Zeichenschule von Melchior Kern begann ebenfalls das
Wintersemester. Das Schulatelier befindet sich jetzt Schelling-
straße H2. Der Abendakt beginnt am Oktober. Anmel-
dungen im Schulatelier, sowie Adalbertstraße 70/2.
München. (Die Schule für graphische Künste
(Leiter I. Brockhoff, der kunstgewerblichen Abtei-
lung F. Nockherj), Theresienstraße 75/IH, Gartengebäude,
eröffnet am Oktober d. Is. ihren Winterkursus, der außer
der Naturzeichnen-, technischen und kunstgewerblichen Klasse
den Abendakt umfaßt. Der Abendakt von 5—7 Uhr, auch
für Hospitanten (täglich) zugänglich, beginnt am ^5. Oktober
mit und ohne Korrektur. Anfragen und Anmeldungen sind
zu richten: Siegesstr. ^7/1. Prospekte werden auf Wunsch
kostenlos zugesandt.
Versonal-Nackrickten.

Berlin. Der Tier- und Grientmaler Wilhelm Kuhnert
ist von einer längeren Reise nach Deutsch-Gstafrika und Ceylon
wohlbehalten nach Berlin zurückgekehrt.
Darmstadt. (Der Maler Adolf Beyer), seitheriger
Leiter der Kunstschule Adolf Beyer, wurde als Lehrer des
figürlichen Zeichnens und Malens, des Unterrichts im Abend-
akt rc. an den „Großherzoglichen Lehrateliers für angewandte
Kunst" berufen. Der Besuch des Unterrichts im Aktzeichnen
ist, ebenso wie das Modellieren, obligatorisch. Maler Adolf
Beyer hat seinerzeit auf der Akademie in München unter
Prof. Karl Marr studiert.
Dresden. (Professor Fritz Schumacher) hat einen
Ruf erhalten, als Nachfolger des Oberbaurats Prof. Halm-
huber an die Stuttgarter Hochschule überzusiedeln.
Todesfälle.
Berlin. Am 9. September verschied hier an Herzschlag
der Baurat, Prof. Richard Cramer, ordentliches Mitglied
der Akademie des Bauwesens. Er war als hervorragender
Ingenieur überall hochgeschätzt und wurde seit Jahren bei
den bedeutendsten technischen Aufgaben auch im Ausland
zugezogen.
Dresden. (Der Bildhauer und Lrzgießer Paul
Rinckleben) ist hier am ^Z. September im Alter von
Jahren gestorben, von ihm stammen die Wettin-Säule
in Dresden, die Figur des germanischen Kriegers für das
Kyffhäuser-Denkmal, das Bismarck-Denkmal in Magdeburg
und andere Werke.
Dresden. (Der Landschaftsmaler Robert Förder-
reuther) aus Dresden, ein Schüler Friedrich Prellers, ist
in Schwarzenbach a. S. gestorben. Seine eigenartigen, sehr
fein durchgeführten, meist in Aquarell gemalte Landschaften
aus deutschen Mittelgebirgen hatten sehr viele Freunde.
Drontheinr. (Architekt Lhristie), der Leiter der Restau-
rierungsarbeiten am Dom zu Drontheim, ist hier gestorben.
Der deutsche Kaiser richtete an den Bürgermeister ein Bei-
leidstelegramm und beauftragte den Drontheimer Konsul
Jensen mit seiner Vertretung bei der Beisetzung.
Aus Künstler- und Kunst-Vereinen.
Dresden, clcv. Line neue Künstlergruppe „Brücke" hat
sich in Dresden zusammengetan. Passives Mitglied kann jeder
Kunstfreund werden, der einen Mindestjahresbeitrag von
^2 Mark zahlt. Die Geschäftsstelle der „Brücke" befindet sich
in Dresden-Friedrichstadt, Berlinerstraße 65, v Die Gruppe
wird Ausstellungen veranstalten und sich kollektiv auch an
anderen Ausstellungen beteiligen. Im August befand sich,

wie man uns mitteilt, eine graphische Ausstellung der Gruppe
bei Beyer 6c Sohn in Leipzig, mit der Bestimmung, im
September bei Otto Fischer in Bielefeld ausgestellt zu werden.
Eine Anzahl Gemälde der Gruppe war im Juli, von uns
schon mitgeteilt, bei Dörbandt ausgestellt, welche sich zur Zeit
bei Georg Hulbe in Hamburg befinden. In Dresden selbst
steht der Vereinigung, wie man uns ferner schreibt, ein
größerer Ausstellungsraum zur Verfügung, in welchem viertel-
jährliche Ausstellungen veranstaltet werden sollen. Im Zu-
sammenhang mit diesen Mitteilungen wird uns über die ge-
nannte Gruppe von anderer Seite aus Dresden folgendes ge-
schrieben: Sie veröffentlichten kürzlich auf Seite 574, Heft-42,
eine Braunschweiger Mitteilung, wonach die „neue Sezession
Brücke" aus Dresden bei Dörbandt ausgestellt habe. Ich
möchte demgegenüber feststellen, daß von einer „Sezession"
hierbei nicht die Rede sein kann. Zum Begriffe einer Sezes-
sion gehört doch wohl, daß Mitglieder einer Vereinigung
oder Genossenschaft aus irgend welchen Gründen austreten
und eine neue Vereinigung bilden. Das ist hier nicht der
Fall. Einige Mitglieder der „Brücke" sind überhaupt nicht
Mitglieder der Dresdner Kunstgenossenschaft gewesen und
andere wieder sind nach wie vor Mitglieder der Dresdner
Kunstgenossenschaft, obgleich sie in der „Brücke" ausstellen.
Austritte zum Zwecke des Beitritts zur „Brücke" sind nicht
erfolgt. Die Bezeichnung „neue Sezession" ist deswegen als
unzutreffend zurückzuweisen, da sie — ob mit oder ohne Ab-
sicht, bleibe dahingestellt — falsche Voraussetzungen hervor-
zurufen geeignet ist. Außer den Ausstellungen der „Elbier"
und der Dresdner Kunstgenossenschaft gibt es hier keine
Künstlervereinigung, die noch sonst als eine „neue Sezession"
in Betracht kommen könnte.
Schwaan i. Mecklbg. ob. (Die Mecklenburg-Pom-
mer'sche Künstlervereinigung) hielt kürzlich ihre erste
Jahresversammlung ab. Mitglieder der Vereinigung sind die
Maler R. Bartels, F. Bunke, F. Becker, A. Heinsohn, F.
Hochmann, H. Könnemann, M. Stahlschmidt, Tarnogrocki.
Die veranstaltete Ausstellung wurde in Stettin eröffnet und
wanderte von dort nach Halle a. S., Zwickau, Erfurt, Rostock,
Lübeck, Kiel und Hamburg. Line Schwarz-Weiß-Ausstellung
wird im Herbst stattfinden. Alle Zuschriften sind an den
Geschäftsführer der Vereinigung, Maler A. Heinsohn in
Schwaan i. Mecklbg., zu richten, woselbst sich der Sitz der
Vereinigung befindet.
Wien. tr. (Der Gesterreichische Künstlerbund)
veranstaltete während des Sommers in Mödling, der wegen
ihrer landschaftlichen Schönheiten von Sommergästen und
Touristen stark besuchten Villenstadt in der Nähe Wiens, eine
Ausstellung, welche am H. August von dem Vorstande Anton
Hlavacek in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und eines
großen Publikums mit einer Ansprache eröffnet wurde, in
welcher er den hohen wert der Kunst als Kulturfaktor im
Leben der Völker betonte und die Ziele des Bundes aus-
einandersetzte. Dank dem Entgegenkommen der Nödlinger
Gemeindevertretung und ihres Bürgermeisters, Landtags-
abgeordneten Thoma, sowie des niederösterreichischen Landes-
ausschusses konnte der große Saal des neuen Realgymnasiums
durch die Mitglieder Arch. Goldberger und Maler Kautz
in einen übersichtlichen Ausstellungsraum umgewandelt wer-
den, in welchem ^00 Werke der verschiedensten Richtungen
zur Schau gelangten. Ls verdient bemerkt zu werden, daß
von der Presse übereinstimmend der große künstlerische wert
sämtlicher Arbeiten betont und hervorgehoben wurde, daß
die Ausstellung nicht bloß von Künstlern, deren Ruf ein
festbegründeter sei, beschickt, sondern auch die Bekanntschaft
mit neuen Talenten vermittelt worden. Der Erfolg war,
was die Zahl der Besucher und die angekauften Werke an-
betrifft, ein sehr erfreulicher. Dem Vereine wurde die Aus-
zeichnung zuteil, daß die Erzherzogin Isabella am H. August
die Ausstellung unter Führung des Stellvertreters des Vor-
standes, Ioh. Michael Kupfer eingehend besichtigte und vier
Werke käuflich erwarb. Zum verkaufe gelangten im
ganzen: Prof. Rudolf Boeck-Wien, „Bauerninterieur" (Oelg.);
Frau vr. Marianne Egerer-Mödling, „Blumenstück" (Delg.);
 
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