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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Aus unserem Bescherdebuch / ein Graze Preisausschreiben / Ein Leipziger Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereine / Stipendien und Stiftunge / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0185
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heft ^3.

Die Werkstatt der Runst.


in der Herzog Rudolfstraße werden schon wieder Ersatz finden
für ihren Bruno Paul und ist es ganz gut, wenn auch ein-
mal andere, jüngere Kräfte wieder mehr zur Geltung kommen;
es ist also gar nicht einzusehen, warum der große Jammer
wegen der Abberufung. Wenn Staat oder Stadt Bruno Paul
nötig gehabt hätten, würden sie ihn jedenfalls nicht fort-
gelassen haben, inan kann diesen also keinen Vorwurf daraus
machen, vielleicht kann Bruno Paul in Berlin viel vorteil-
hafter für Münchener Kunst tätig sein als in erzwungenem
Platze zu Hause. Und wenn sich Bruno Paul noch einige
Kollegen mitnimmt aus München oder später holt, so ist auch
darin kein Unglück zu finden, denn genug und tüchtiger
Ersatz ist vorhanden, wenn der Münchener Kunst durch
die sehr unwahrscheinliche Verlegung der vereinigten Werk-
stätten für Kunst im Handwerk nach Berlin eine Konkurrenz
entstehen würde, so wäre dies auch kein so großes Unglück,
denn Konkurrenz muß sich unter den heutigen Verhältnissen
jeder gefallen lassen. Die Münchener Künstlerschaft ist zahl-
reich und ist in manchen tüchtigen und befähigten Männern
vertreten, die alle aufstreben und auch zur Geltung kommen
wollen, also dürfen wir ruhig den einen oder andern ziehen lassen.
Todesfälle.

München. (Der Landschaftsmaler horst Hacker)
verschied am ;s. Dezember hier nach längerem Leiden. Er
war geboren zu Leipzig am 2. April 18-12, studierte als
Schüler von Richard Zimmermann in München, bildete sich
mehr durch Reisen in Italien, der Schweiz und den Gebirgen
Oesterreichs. Zu den bedeutendsten, meist den Alpengegenden
entlehnten Landschaften gehören: „Motiv aus dem Getztal",
„Das Wetterhorn", „Dbersee bei Berchtesgaden", „Winter-
abend im Eichenwalde" (;885, Rudolfinum in Prag), „Der
Gosausee", „Die Axenstraße bei Flüelen", „Hammerschmiede
im Winter" und viele andere. 1875 erhielt er die Londoner
Medaille.
Neapel. (Der Maler Salvatore postialione), wel-
cher seinerzeit von der verstorbenen Kaiserin Elisabeth von
Oesterreich berufen wurde, um die Säle ihres Schlosses Achil-
leion auf der Insel Lorfu auszumalen, ist in Neapel gestorben.
Aus Künstler- und Kunst-Vereinen.

Dresden. (Aus dem Sächsischen Kunstverein.) Die
Zahl der aktiven Mitglieder betrug 25-12 im Jahre 190-1,
2635 im Jahre 1905 und im laufenden Jahre sind bis
15. Juni dem Verein noch 322 Mitglieder beigetreten. Als
vcreinsgeschenk für 1906 wurden vier Radierungen von Walter
Zeising, Ansichten von Dresden, gewählt. Ausgestellt waren
im Jahre 1905: -13-18 Kunstgegenstände — 1-168 aus Dres-
den, 785 aus München, 357 aus Berlin, ;77 ans Karls-
ruhe u. s. w. verkauft wurden an Private 232 Kunstwerke
für 2; 528 Mk. 50 pfg., davon stammen 128 im Werte
von 9225 Nk. aus Dresden, 10-1 im Werte von 12 303 Mk.
50 pfg. von auswärts. Für die Verlosung des Kunst-
vereins wurden ;33 Kunstwerke für 15 760 Mk. gekauft,
68 für 98I-1 Mk. von Dresdener, 65 für 59-13 Mk. von aus-
wärtigen Künstlern. Ferner wurden zur Verlosung noch für
1651 Mk. 50 Pfg. illustrierte Werke, Kupferstiche u. s. w. an-
gekauft. Die Einnahmen des Vereins betrugen 52036 Mk.
31 pfg., die Ausgaben ebensoviel. Der Fonds für öffentliche
Zwecke hatte Einnahmen 6396 Mk. 73 pfg., Ausgaben
5850 Mk. Ferner war am Januar 1906 eine vorüber-
gehend angelegte Rücklage von 13^0 Mk. -10 pfg. vorhanden.
Dresden. (Ein Gauklerfest.) Wie vor zwei Jahren,
so veranstalten auch in diesem Winter die Studierenden
der Akademie der bildenden Künste ein Gauklerfest in
sämtlichen Räumen des Ausstellungspalastes am 23. Januar.
Zu diesem Feste finden sich die Gaukler aller Länder zu einer
Konferenz zusammen. Die Dekorationen werden nach den
besten Konkurrenzentwürfen von den Studierenden selbst an-
gefertigt. Sämtliche Besucher erhalten als Andenken eine künst-
lerisch ausgestattete Festmappe, welche aus einer Konkurrenz

hervorgegangene Originale enthält. Es wird ferner als Haupt-
anziehungspunkt eine Tombola veranstaltet, zu der die nam-
haftesten Künstler, sowie die Akademieprofessoren Beiträge zu-
gesichert haben. Der Reinertrag findet zum Besten des im
vorigen Jahre gegründeten Künstlerfreitisches Verwendung.
München. (Richard Riemerschmid) hat den Vorsitz
der Vereinigung für angewandte Kunst in München über-
nommen. Stadtbauamtmann Wilhelm Bertsch wurde zum
zweiten Vorsitzenden gewählt.
Speyer. (Aus dem pfälzischen Kun st verein.) Den
Einnahmen mit 3-1 108 Mk. standen in der Iahresrechnung
2? 786 Mk. an Ausgaben gegenüber. Für die Verlosung unter
die Mitglieder des Vereins wurden 95 Bilder im Werte von
31 205 Mk. angekauft.
Wien. lllo. (Die Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens) veranstaltete am 19. Dezember eine
Monatsversammlung mit folgender Tagesordnung: 1. Ver-
lesung des protokolles der Geschäftsversammlung vom 5. De-
zember 1906; 2. Aufnahme neuer Mitglieder und Teilnehmer
(als ordentliche Mitglieder wurden zur Aufnahme vorge-
schlagen: Maler Emanuel Baichny, Maler Max v. Poosch);
3. Wahl des „Unterstützungskomitees", bestehend aus sechs
ordentlichen und drei außerordentlichen Mitgliedern; -1. Wahl
des „Komitees zur Beratung künstlerischer Angelegenheiten":
drei Naler, drei Bildhauer, drei Architekten; 5. Veranstaltung
einer „Großen Kunstausstellung der Allgemeinen
Deutschen Kunstgenossenschaft" in Wien 1909.
Stipendien und Stiftungen.
München. (Auch Architekten) kommen in Betracht
bei dem folgenden Stipendien-Ausschreiben: Das von
Pfarrer ff Frz. Jos. Fritsch in Scheidegg gestiftete „männliche
Familienstipendium", bestehend in 2H Stipendien ä ;80 Mk.,
wird hiermit pro 1907 zur Bewerbung ausgeschrieben. Ge-

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