heft
Die Werkstatt der Kunst.
von Beratungen in der Kunstsektion des Unterrichtsministe-
riums. Oie Verhandlungen werden bereits seit Jahresfrist
gepflogen, haben aber bisher zu keinem Resultat ge-
führt. Insbesondere macht, wie bei allen Musealbauten,
dieFrageder Geldbeschaffung die größten Schwierigkeiten.
Aus Akademien und Kunstschulen.
Frankfurt a. M. (Das Städelsche Institut), das
bisher noch kein Werk des in Eronberg lebenden Frank-
furter Malers Prof. Wilhelm Friedenberg besaß, hat
durch die Munifizenz einiger Freunde des Malers ein Bild
Friedenbergs, betitelt „Pirtenvesper", zürn Geschenk erhalten,
das bereits im Frankfurter Saal aufgehängt ist.
Magdeburg. (Die Run st ge werbe- und pand-
werkerschule) versendet ihren Bericht über das Schuljahr
tyos, aus dem hervorgeht, daß die Schule gut besucht und
die Umfrage nach tüchtigen, in der Anstalt ausgebildeten
Kräften eine rege war. Nicht alle solche Nachfragen konnten
befriedigt werden.
Personalien.
Berlin. Zwei bekannte Bildhauer siud wieder
dauernd nach Berlin zurückgekehrt: Prof. Adolf Brütt, der
ein Lehramt an der Kunstschule in Weimar übernommen
und dort das Reiterdenkmal Karl Alexanders vollendet
hatte, und Prof. Franz Metzner, der als Lehrer der Bild-
hauerkunst an die wiener Technische Pochschule berufen
worden war.
Lharlottenburg. Für das Amtsjahr Juli t9O?/o8
leitet Professor Borrmann die Abteilung für Architektur.
Dresden. Dem Perausgeber des „Kunstwort", Ferdi-
nand Avenarius, wurde von der Universität Gießen der
Doktortitel ehrenhalber verliehen.
München. Die Ernennung des perrn Or. Karl voll
zum Nachfolger Geheimrat Rebers als ordentlichem Pro-
fessor an der Technischen poch sch ule wird nun amt-
lich publiziert, voll muß nun aber leider die zweite Konser-
vatorstelle an der Direktion der Zentral - Gemäldegalerie
aufgeben. — Unser in der vorigen Nummer gebrachtes
Dementi betr. die Ernennung Or. Volts zum Galerie-
direktor, die von anderer Seite behauptet worden war, bleibt
also bestehen. — Die „M. N. N." bemerken hierzu: „So
sehr wir uns freuen, den geschätzten Kunsthistoriker nun-
mehr an einer so hervorragenden Lehrstelle tätig zu sehen,
so müssen wir doch andererseits im Interesse der älteren
Pinakothek bedauern, eine Kraft wie diejenige volls dem
Museums dienst entzogen zu sehen, wie wir hören,
steht der Verzicht des Gelehrten auf seine museale Tätigkeit
in engstem Zusammenhänge mit den von uns in Ueber-
einstimmung mit den gesamten Fachkreisen so oft beklagten
Mißständen: mangelnder Bewegungsfreiheit und
zunehmendem Bureaukratismus."
München. Der Radierer Fritzpegenbartin München
ist vom Großherzog von pessen nach Darmstadt berufen
worden, pegenbart hat sich durch zahlreiche Ausstellungen
im Glaspalast und im Kunstverein einen geachteten Namen
gemacht. Er ist am 15. September t86H in Salzburg ge-
boren und war anfangs Schüler von Frank Kirchbach irr
München, wo er später einige Zeit an der Künstlerinnen-
akademie als Lehrer wirkte.
Prag. Zum Rektor der Kunstakademie in Prag für
das Studienjahr ^907/08 wurde Prof. Maximilian Pirn er
gewählt.
Todesfälle.
Athen. In Piräus starb im 70. Lebensjahre einer
der bekanntesten griechischen Maler, der Professor der hiesigen
Kunstschule, wolonakis.
Berlin. Der Geheime Baurat permaun Ende,
einer der besten und persönlichsten Berliner Architekten der
6U
siebziger Jahre und ehemaliger Präsident des Senats der
Akademie ist in Wannsee im Älter von 78 Jahren gestorben.
Bukarest. Pier starb, 69 Jahre alt, der Maler Gri-
gorescu.
Dresden. Der Professor a. D. Karl G. Krumbholz
von der hiesigen König!. Kunstgewerbeschule ist in seinem
89. Lebensjahre in Großschönau in der Gberlausitz gestorben.
Dresden. Pier starb am 27. Juli der pistorieumaler
Gustav Ludwig Rudow am Gehirnschlag.
Meißen. Der Bildhauer Kourad pentschel ist ge-
storben.
München. In dem in Gberpöcking verschiedenen Maler
Theodor Piris verliert die gesellige Künstlerschaft Mün-
chens ihr eifriges Mitglied.
Rottach a. Tegernsee. Der geschätzte Bildhauer Phi-
lipp Perron starb, 67 Jahre alt.
Stipendien und Stiftungen.
Berlin. Zum Andenken des am 28. Juli 1883 auf
Ischia verstorbenen Malers Adolf Ginsberg aus Berlin
haben dessen Geschwister, perr Philipp Ginsberg in Berlin
und Frau von Boschan geborene Ginsberg in Wien, eine
Stiftung errichtet, welche den Namen Adolf Ginsberg-
Stiftung trägt. Der Zweck der Stiftung ist, jungen be-
fähigten Malern deutscher Abkunft ohne Unterschied der
Konfession, welche ihre akademische Studienzeit absolviert
und davon mindestens das letzte Semester die Berliner
akademische Pochschule für die bildenden Künste besucht
haben, durch Verleihung von Stipendien die Mittel für ihre
weitere Ausbildung entweder in Meisterateliers, oder auf
auswärtigen Akademien, oder durch Studienreifen ins Aus-
land zu gewähren.
Dresden. Der Sächsische Staatspreis für Architekten,
das große akademische Reisestipendium, wurde durch den
akademischen Rat der König!. Akademie der bildenden Künste
zu Dresden dem Architekten Alfred Liebig-Leipzig ver-
liehen. Der Betrag des Preises von 6000 Mk. muß zu
einer Studienreise nach Italien verwendet werden.
Florenz. In der neuerdings dein deutschen Kaiser
abgetretenen Villa Falconieri bei Frascati sollen je
vier Werkstätten für Maler und Bildhauer angelegt
werden, die den deutschen Kunststipendiaten zur Verfügung
gestellt werden sollen. Für einen Teil des Jahres wird
damit manchem der in Italien studierenden deutschen Künstler
ein guter Dienst geleistet, aber die Pauptfragen der
staatlichen Fürsorge für die in Rom zur Ausbildung
weilenden deutschen Künstler bleiben auch danach noch un-
gelöst. (Köln. Ztg.)
München, (v. wagnersches Stipendium.) Die
Akademie der bildenden Künste hat das von dem verstor-
benen Akademiedirektor Or. Johann Martin v. Wagner
testamentarisch ausgesetzte Stipendium für Maler dem
Kunstmaler Christian Bärmann aus Würzburg
zugesprochen. — Das Stipendium wird nur an Maler ver-
liehen, welche aus Franken gebürtig sind, und soll zur
weiteren Ausbildung in Italien und besonders Rom dienen;
es wird auf die Dauer von vier Jahren verliehen und ist
damit der Bezug eines jährlichen Betrages von 2000 Mk.
verbunden. Bewerber um dieses Stipendium haben drei
Jahre hintereinander je eine Probearbeit nach einein von
der Akademie der bildenden Künste aufzustellenden Thema
zu bearbeiten. — Für das neue (dritte) Konkurreuzjahr
(v Oktober 1908 bis 30. September t9I2) ist als Thema
für die dreijährige Probearbeit „Arbeit" von der Aka-
demie festgesetzt worden.
Aus Künstler- und Kunst-Vereinen.
Darmstadt. Pier wird vom 2-f.—26. September der
VIII. Internationale kunsthistorische Kongreß statt-
finden und vor allem der Organisation der Arbeit in
diesem Fache gewidmet sein.
Die Werkstatt der Kunst.
von Beratungen in der Kunstsektion des Unterrichtsministe-
riums. Oie Verhandlungen werden bereits seit Jahresfrist
gepflogen, haben aber bisher zu keinem Resultat ge-
führt. Insbesondere macht, wie bei allen Musealbauten,
dieFrageder Geldbeschaffung die größten Schwierigkeiten.
Aus Akademien und Kunstschulen.
Frankfurt a. M. (Das Städelsche Institut), das
bisher noch kein Werk des in Eronberg lebenden Frank-
furter Malers Prof. Wilhelm Friedenberg besaß, hat
durch die Munifizenz einiger Freunde des Malers ein Bild
Friedenbergs, betitelt „Pirtenvesper", zürn Geschenk erhalten,
das bereits im Frankfurter Saal aufgehängt ist.
Magdeburg. (Die Run st ge werbe- und pand-
werkerschule) versendet ihren Bericht über das Schuljahr
tyos, aus dem hervorgeht, daß die Schule gut besucht und
die Umfrage nach tüchtigen, in der Anstalt ausgebildeten
Kräften eine rege war. Nicht alle solche Nachfragen konnten
befriedigt werden.
Personalien.
Berlin. Zwei bekannte Bildhauer siud wieder
dauernd nach Berlin zurückgekehrt: Prof. Adolf Brütt, der
ein Lehramt an der Kunstschule in Weimar übernommen
und dort das Reiterdenkmal Karl Alexanders vollendet
hatte, und Prof. Franz Metzner, der als Lehrer der Bild-
hauerkunst an die wiener Technische Pochschule berufen
worden war.
Lharlottenburg. Für das Amtsjahr Juli t9O?/o8
leitet Professor Borrmann die Abteilung für Architektur.
Dresden. Dem Perausgeber des „Kunstwort", Ferdi-
nand Avenarius, wurde von der Universität Gießen der
Doktortitel ehrenhalber verliehen.
München. Die Ernennung des perrn Or. Karl voll
zum Nachfolger Geheimrat Rebers als ordentlichem Pro-
fessor an der Technischen poch sch ule wird nun amt-
lich publiziert, voll muß nun aber leider die zweite Konser-
vatorstelle an der Direktion der Zentral - Gemäldegalerie
aufgeben. — Unser in der vorigen Nummer gebrachtes
Dementi betr. die Ernennung Or. Volts zum Galerie-
direktor, die von anderer Seite behauptet worden war, bleibt
also bestehen. — Die „M. N. N." bemerken hierzu: „So
sehr wir uns freuen, den geschätzten Kunsthistoriker nun-
mehr an einer so hervorragenden Lehrstelle tätig zu sehen,
so müssen wir doch andererseits im Interesse der älteren
Pinakothek bedauern, eine Kraft wie diejenige volls dem
Museums dienst entzogen zu sehen, wie wir hören,
steht der Verzicht des Gelehrten auf seine museale Tätigkeit
in engstem Zusammenhänge mit den von uns in Ueber-
einstimmung mit den gesamten Fachkreisen so oft beklagten
Mißständen: mangelnder Bewegungsfreiheit und
zunehmendem Bureaukratismus."
München. Der Radierer Fritzpegenbartin München
ist vom Großherzog von pessen nach Darmstadt berufen
worden, pegenbart hat sich durch zahlreiche Ausstellungen
im Glaspalast und im Kunstverein einen geachteten Namen
gemacht. Er ist am 15. September t86H in Salzburg ge-
boren und war anfangs Schüler von Frank Kirchbach irr
München, wo er später einige Zeit an der Künstlerinnen-
akademie als Lehrer wirkte.
Prag. Zum Rektor der Kunstakademie in Prag für
das Studienjahr ^907/08 wurde Prof. Maximilian Pirn er
gewählt.
Todesfälle.
Athen. In Piräus starb im 70. Lebensjahre einer
der bekanntesten griechischen Maler, der Professor der hiesigen
Kunstschule, wolonakis.
Berlin. Der Geheime Baurat permaun Ende,
einer der besten und persönlichsten Berliner Architekten der
6U
siebziger Jahre und ehemaliger Präsident des Senats der
Akademie ist in Wannsee im Älter von 78 Jahren gestorben.
Bukarest. Pier starb, 69 Jahre alt, der Maler Gri-
gorescu.
Dresden. Der Professor a. D. Karl G. Krumbholz
von der hiesigen König!. Kunstgewerbeschule ist in seinem
89. Lebensjahre in Großschönau in der Gberlausitz gestorben.
Dresden. Pier starb am 27. Juli der pistorieumaler
Gustav Ludwig Rudow am Gehirnschlag.
Meißen. Der Bildhauer Kourad pentschel ist ge-
storben.
München. In dem in Gberpöcking verschiedenen Maler
Theodor Piris verliert die gesellige Künstlerschaft Mün-
chens ihr eifriges Mitglied.
Rottach a. Tegernsee. Der geschätzte Bildhauer Phi-
lipp Perron starb, 67 Jahre alt.
Stipendien und Stiftungen.
Berlin. Zum Andenken des am 28. Juli 1883 auf
Ischia verstorbenen Malers Adolf Ginsberg aus Berlin
haben dessen Geschwister, perr Philipp Ginsberg in Berlin
und Frau von Boschan geborene Ginsberg in Wien, eine
Stiftung errichtet, welche den Namen Adolf Ginsberg-
Stiftung trägt. Der Zweck der Stiftung ist, jungen be-
fähigten Malern deutscher Abkunft ohne Unterschied der
Konfession, welche ihre akademische Studienzeit absolviert
und davon mindestens das letzte Semester die Berliner
akademische Pochschule für die bildenden Künste besucht
haben, durch Verleihung von Stipendien die Mittel für ihre
weitere Ausbildung entweder in Meisterateliers, oder auf
auswärtigen Akademien, oder durch Studienreifen ins Aus-
land zu gewähren.
Dresden. Der Sächsische Staatspreis für Architekten,
das große akademische Reisestipendium, wurde durch den
akademischen Rat der König!. Akademie der bildenden Künste
zu Dresden dem Architekten Alfred Liebig-Leipzig ver-
liehen. Der Betrag des Preises von 6000 Mk. muß zu
einer Studienreise nach Italien verwendet werden.
Florenz. In der neuerdings dein deutschen Kaiser
abgetretenen Villa Falconieri bei Frascati sollen je
vier Werkstätten für Maler und Bildhauer angelegt
werden, die den deutschen Kunststipendiaten zur Verfügung
gestellt werden sollen. Für einen Teil des Jahres wird
damit manchem der in Italien studierenden deutschen Künstler
ein guter Dienst geleistet, aber die Pauptfragen der
staatlichen Fürsorge für die in Rom zur Ausbildung
weilenden deutschen Künstler bleiben auch danach noch un-
gelöst. (Köln. Ztg.)
München, (v. wagnersches Stipendium.) Die
Akademie der bildenden Künste hat das von dem verstor-
benen Akademiedirektor Or. Johann Martin v. Wagner
testamentarisch ausgesetzte Stipendium für Maler dem
Kunstmaler Christian Bärmann aus Würzburg
zugesprochen. — Das Stipendium wird nur an Maler ver-
liehen, welche aus Franken gebürtig sind, und soll zur
weiteren Ausbildung in Italien und besonders Rom dienen;
es wird auf die Dauer von vier Jahren verliehen und ist
damit der Bezug eines jährlichen Betrages von 2000 Mk.
verbunden. Bewerber um dieses Stipendium haben drei
Jahre hintereinander je eine Probearbeit nach einein von
der Akademie der bildenden Künste aufzustellenden Thema
zu bearbeiten. — Für das neue (dritte) Konkurreuzjahr
(v Oktober 1908 bis 30. September t9I2) ist als Thema
für die dreijährige Probearbeit „Arbeit" von der Aka-
demie festgesetzt worden.
Aus Künstler- und Kunst-Vereinen.
Darmstadt. Pier wird vom 2-f.—26. September der
VIII. Internationale kunsthistorische Kongreß statt-
finden und vor allem der Organisation der Arbeit in
diesem Fache gewidmet sein.