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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Laufende Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Enthüllte Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler- und Kunstvereinen / Vermischtes / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0618

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft

Entküllle venknialer.
Gevelsberg. In der evangelischen Kirche zu Gevels-
berg wurde das Lhorgemälde von Fahrenkrog „Auf-
erstehung Christi" enthüllt.
Aordanbad (Württemberg). Am 29. Juli wurde hier
ein Brunnen mit dem von Kupferbildhauer Tav er Abt-
Mindelheim modellierten und getriebenen überlebensgroßen
Porträtrelief des Pfarrers Seb. Kneipp enthüllt.
München. Die von Prof, von pildebrand ge-
schaffene Büste des Lugen Gura ist jetzt auf dem Grabe
in Aufkirchen zur Ausstellung gelangt.
Regensburg. Pier wurde in den Anlagen am Stobäns-
platz ein Zierbrnnnen der Künstler German Bestelmeyer
und Georg Albertshofer enthüllt.
Architektur.
Berlin. Die Kgl. Technische Pochschule in Berlin
stellt ihren Schülern (nicht pörern) folgende Preisaufgabe
für ^907/8. In einer an einem Fluß in gebirgiger Gegend
gelegenen kleinen alten Stadt sollen ein neues Rathaus
und ein zweites öffentliches Gebäude, das in seinem Erd-
geschoß die Sparkassenverwaltung und im oberen Geschoß
ein Archiv und eine kleine historische Sammlung aufzu-
nehmen bestimmt ist, im übrigen Privathäuser, die sich in
ihrer Architektur dem von der Stadt aufgestellten Plan ein-
zufügen haben, erbaut werden. An der Bergseite soll zur
Erinnerung an die Vollendung der städtischen Wasserleitung
ein brunnenartiges Denkmal, ein Nymphaeum, errichtet
werden, das ein wohlhabender Bürger gestiftet hat. Arkaden
sollen den Platz ganz oder teilweise umziehen. In der
Nähe des Marktes ist eine Kirche geplant, die so zu stellen
ist, daß ihr Turm und ihre hochragenden Teile für das
Architekturbild des Platzes wesentlich in Betracht kommen. —
Einlieferung bis Mai t9O8. — Die näheren Bestimmungen
sind im Sekretariat unentgeltlich zu haben.
Bremen. Ein engerer Wettbewerb um Entwürfe
für das neue Stadthaus zu Bremen, im Anschluß an
das alte Rathaus, wird unter neun Architekten der Panse-
stadt, ferner unter Geheimrat pehl (Eharlottenbnrg), den
Professoren Gabriel von Seidl, Max Littmann und Karl
pocheder in München, Professor p. W. Schumacher und
Max Pans Kühne in Dresden ausgeschrieben. Der vor
vier Jahren veranstaltete Wettbewerb hatte keinen für die
Ausführung geeigneten Entwurf ergeben.
Slaalsankäufe eie.
Gießen. Das Porträt, das der Großherzog für die
neue Aula der Universität stiftete, ist von dem Darmstädter
Maler Adolf Beyer ausgeführt.
Leipzig, vom Sächsischen Staate wurde für die Skulp-
turensammlung im Albertinum von den eingereichten
Werken zu dem Wettbewerb für Kabinetts- und Kleinxlastik
auch eine aus Eisen und Silber bestehende Kassette vom
Bildhauer Pans Zeißig-Leipzig angekauft.
München. (Iahresausstellung (90? im König!.
Glaspalast.) Vom Bayerischen Staat wurde das
Gelgemälde „Plünderung im dreißigjährigen Krieg" von
Wilhelm von Diez st für 20 000 Mk. erworben.
Aus Galerien uncl Museen.
Bautzen. Die städtischen Kollegien haben den Bau
eines Stadtmuseums mit einem Kostenauswande von
insgesamt 325 000 Mk. beschlossen. Den Grundstock zu diesem
Museumsbau hat ein hiesiger Bürger gestiftet, der ^oo ooo Mk.
zu diesem Zwecke zur Verfügung stellte. Das Museum soll
auf dem hiesigen Kornmarkte errichtet werden.
Berlin. (An der Nationalgalerie) sind nunmehr
acht durchweg lebensgroße Bronzebildwerke im Freien
aufgestellt worden.

Berlin. Eine „Kreuzigung" von Konrad Witz ist,
wie ein Londoner Blatt berichtet, vom Generaldirektor
Bode in London für das Berliner Kaiser Friedrich-
Museum kürzlich neu erworben worden.
Breslau. Der im Mai d. I. hier verstorbene Rentier
Konrad Fischer vermachte dem Schlesischen Museum
der bildenden Künste die Summe von zweihundertfünszig-
tausend Mark und seine sehr wertvolle Sammlung moderner
Meister, zum größten Teil schlesischer Künstler. Es sind
neunzig Gemälde und ein Dutzend Plastiken.
Düsseldorf. Ans der „Deutsch-Nationalen Kunstaus-
stellung" ist das Gemälde „Im Ginster" von Pros. I. p.
Iunghanns von einem hiesigen Kunstfreunde erworben
worden, um es der Städtifchen Galerie als Geschenk
zu überweisen.
München. Für die preußische Gesandtschaft wird ein
monumentaler Neubau hergestellt, und damit wird die
Schack-Galerie verlegt. Palais und Galerie kommen in
die innere Prinzregentenstraße, nahe dem neuen National-
museum zu stehen. Die Schack-Galerie wird an die
Ecke der Reitmor- und Prinzregentenstraße in den Neubau
eingeordnet mit Erdgeschoß und Obergeschoß; meist Seiten-
lichtsäle und ein großer Gberlichtsaal (etwa t30 (Quadrat-
meter) werden geschaffen und dazu im ersten Stock ein auch
sür Repräsentationszwecke gedachter Saal (t2X(8 Meter)
gebaut, der als Lenbach-Saal die Arbeiten Lenbachs ge-
schlossen ausnehmen und einen Portikus erhalten soll. Der
Kaiser hat die Pläne des Gesamtneubaues bereits genehmigt.
Die Pläne rühren von der bekannten hiesigen Firma Peil-
mann 6: Littmann her, der auch die Bauausführung
übertragen worden ist.
M.-Sladbach. Die Stadtverordneten beschlossen den
Ankauf der bekannten Krämerschen Kunstsammlung
aus Kempen zum Preise von H6 000 Mk. für das städtische
Museum.
Paris. Die weltberühmte Sammlung Rudolf Kahn,
in der Rembrandt vorzüglich vertreten ist, wurde an
die Firma Duveen Brothers für 2t Millionen Francs
verkauft. — Die Familie Duveen hat aber aus ihrem Kauf
eine Familiengruppe von Gonzales Loqu es dem Berlin er
Museum als Geschenk angeboten, dessen Annahme noch
nicht vom Kaiser verfügt wurde, aber doch wahrscheinlich ist.
Rom. Aus der Fassade des Rathauses von Monte
Latini in Ligurien wurden drei berühmte Reliefs von
Luca della Robbia gestohlen. Die Diebe handelten,
wie es scheint, auf ausländischen Auftrag.
Stuttgart. In Stuttgarter Blättern befürwortet unser
geschätzter Mitarbeiter Felix Pollen berg die Wahl eines
Kunsthistorikers zum Direktor der Galerie. Auch
wir müssen uns gegen die Besetzung des Postens durch
einen Aesthetiker aussprechen. Pollenberg erinnert
daran, was wohl aus der Galerie geworden wäre, wenn
man den Rat des größten württembergischen Aesthetikers
Vischer befolgt hätte. Sprach Vischer doch in allem Ernst
dafür, statt der' teuren Originale billige Kopien berühmter
Bilder zu kaufen! Dieser Rat, so lächerlich er für Künstler
und Kunsthistoriker ist, ist sür einen Aesthetiker sehr konse-
quent. Für ihn handelt es sich nur um das Schöne. Ge-
schichte, Technik usw. sind alles Nebensache. Die „erhabene
ewige Idee" sieht er aber aus einer Kopie so gut wie aus
einem Original.
Washington. (Lin nationales Departement der
schönen Künste) soll in Washington geschaffen werden.
Dem neuen Amt wird die Errichtung öffentlicher Gebäude,
die Anlegung von Parks, die Erbauung von Museen und
Kunstgalerien unterstehen. Ferner soll es die Aufsicht über
die Kunstschulen, Kunstgalerien und Musiklehranstalten haben.
Das in Washington zu errichtende Athenäum ist als eine
Pochschule für alle Künste gedacht.
Wien. (Die moderne Galerie.) Die Unterbringung
der modernen Galerie bildet schon seit langem Gegenstand
 
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