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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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D.W.D.K.: Das Glogauer Kriegerdenkmal
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D.W.D.K.: Der "Bund deutscher Künstler" in Paris
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0631

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Heft siG.

Die Merkstatt der Kunst.

625

Ls scheint sogar, daß die beiden Forderungen:
monumentale Fernwirkung und unbedingte Einhal-
tung des Lageplanes sich nur schwer vereinigen
ließen, denn nach den in die Feder diktierten Äu-
ßerungen des Preisrichters entsprachen a) insbesondere
die monumental gedachten Ausarbeitungen nicht un-
bedingt dem Lageplan, b) waren diese monumental
gedachten Ausarbeitungen in der Mehrzahl.
Herr Bürgermeister Loetbeer wird es uns
vielleicht erklären, wie die von seinem Preisgerichts-
kollegen diktierten Worte „so schieden von vorne-
herein Werke solchen Genres aus" ferner „so
konnten die Preisrichter über den Rest alsbald
zu einem Urteil kommen" zu erklären sind? jeden-
falls wird sich auch dieser Kollege den schlankweg
erhobenen Vorwurf der Leichtfertigkeit verbitten.
Uebrigcns sagt der Herr Bürgermeister selbst, das
Preisgericht sei berechtigt gewesen, wert darauf zu
legen, daß die Entwürfe, genau wie im Programm
vorgesehen (??), sich dem gegebenen Platze anpassen
müssen. — Ls ist für uns trotz gegenteiliger Be-
hauptungen ganz klar, daß nach diesen Gesichts-
punkten die Ausscheidungen vorgenommen wurden,
wozu das Preisgericht bei sf2 Entwürfen ganz gut
einen Tag brauchen konnte.
Zn 2. Lin nebensächlicher Irrtum des Herrn
Bürgermeisters liegt darin, daß die, eine ev. Kosten-
überschreitung verursachende Wahl besseren Materials
von den Preisbewerbern selbst in Vorschlag ge-
bracht wurde. Dadurch, daß die Preisrichter diesen
Vorschlag unterstützten und der Herr Bürgermeister
selbst seine Annahme als möglich hingestellt, sind
die Merkmale der Kostenüberschreitung gegeben.
Zu 5. Noch eklatanter ist der Durchbruch des
eigenen Programms in der prciskrönung des zweiten
Entwurfes, der die bestimintausgeworfenen s8 000Mk.
um s2 000 Mk. (resp. 5^00 Mk.) überschreitet.
Zu Die Ausführungen des Herrn Bürger-
meisters werden an der bkeberzeugung vieler Wett-

bewerbteilnehmer, geschädigt worden zu sein, nichts
geändert haben. Wohl ist den angesehenen Künstlern
Manzel und poelzig zuzutrauen, daß sie die relativ
besten Entwürfe herausgefunden haben. Andererseits
steht es fest, daß das Programm irreführend und
unklar aufgestellt ist. Es wurde gewiß nicht den
beider: einzigen (auswärtigen) Künstlern vorher
zur Genehmigung unterbreitet, sondern von den
Glogauer Herren, die sich jetzt öffentlich gegenseitig
desavouieren, allein entworfen?
Hierin liegt -er Aar-inalfehler aller solcher
bureaukratischen Ausschreibungen und deshalb haben
wir diesen Fall so ausführlich behandelt. Aber es
wird noch viele Mühe kosten, bis den Etadtbauräten
einige Zweifel an ihrer eigenen Unfehlbarkeit auf-
steigen und sie sich durch Künstler bera ten lassen.
O. W. O. L.
Oer „Ouncl cleutscber Künstler"
m Paris.
(Vergl. den Artikel in Nr. H2.)
Wir empfingen folgendesSchreibeneines seit
mehreren Jahren in Paris lebenden Künstlers:
„Mit einigen mir persönlich bekannten, hier ansässigen
deutschen Künstlern hatte ich jüngst Gelegenheit über das
aufgetauchte Projekt eines ,Bundes deutscher Künstler in
Paris' zu sprechen. Die allgemeine Stimmung dem Projekte
gegenüber ist eher als flau zu bezeichnen. Mit Recht be-
fürchtet man, daß eine solche Vereinigung, besonders wenn
sie von deutscher Seite kommt, als Demonstration aufgefaßt
und als solche vom maßgebenden, d. h. kaufenden und kunst-
pflegenden Publikum, das bis auf einige wenige Ausnahmen
an Spießbürgertum keinem anderen nachsteht, gänzlich
ignoriert werden würde. Man sieht ferner die Not-
wendigkeit einer solchen Gründung nicht, und es scheint der
Grund, die pariser zu belehren, wie man Ausstellungsräume
modern ausgestaltet, zur Gründung einerKünstlervereinigung,
die hier einen äußerst schweren und sehr exponierten Stand
hätte, nicht triftig genug. Iv puncto Fachzeitschrift jedoch
haben wir die „Iv. d. K.", die, insofern sie über Pariser-
Sachen noch etwas besser informiert fein würde, uns voll-
kommen genügt; wir können uns eine bessere sicherlich nicht

...

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tqusrslb iiiul Ismperstsrbsn
kür keine KünLklei-ai-beiten, kür Lkuäien uncl dekorative kür ecke.
-SpvLisllislen- —' m ggi
WMi-llMM u. IllMM Ment-ÜWMUlAll.
preisHsisn gut WunLQti kosten- unci portofrei.
 
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