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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft / Mitteilungen des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer
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Die Geschichte des Entwurfes zu einem Kaiser Wilhelm-Denkmal für Lübeck
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Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Stipendien und Stiftungen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Architektur / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Vermischtes / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0391

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heft 28.

Die Werkstatt der Kunst.

383

Zu A Ziffer 3.
Die Fassung dieser Bestimmung dürfte nicht
bedenkenfrei, jedenfalls nicht ausreichend sein. Die
Uebersendung der zu vergleichenden Gegenstände
ist naturgemäß nur durchführbar, soweit es sich um
Werke der Kleinplastik handelt. Größere Skulpturen
usw. können der Kammer entweder gar nicht oder
nur mit unverhältnismäßigen Rosten überschickt werden,
wenn auch die Uebersendung von Photographien
und Abbildungen der zu begutachtenden Kunstwerke
im allgemeinen genügen wird, so kann doch gerade
die Vergleichung mit dem Werke selbst unter Um-
ständen von eminenter Wichtigkeit sein. Zum min-
desten muß es nach unserer Auffassung der Sach-
verständigenkammer überlassen bleiben, sofern ihr
das vorgelegte waterial für die Erstattung des
Gutachtens nicht genügend erscheint, Ergänzungen
desselben zu verlangen.
Im Anschluß an das eben Gesagte möchten
wir die Frage der örtlichen Zuständigkeit der einzelnen
Sachverständigenkammer berühren. Nach welchen
Grundsätzen dies sich regelt, entzieht sich unserer
Kenntnis. Führt z. B. ein Niünchener Bildhauer
einen Rechtsstreit gegen einen in Preußen wohn-
haften und dort belangten Beklagten, so kann es
für ersteren, weil z. B. die große Originalplastik,
deren Urheberrecht verletzt ist, sich in Wünchen be-
findet, von großem werte sein, daß die Wünchener
Sachverständigenkammer das Gutachten erstattet, da
diese in der Lage ist, das. Originalwerk an Ort und
Stelle in Augenschein zu nehmen. Vielleicht wäre
eine Bestimmung angebracht, nach welcher dem Ge-
richte die Auswahl unter den verschiedenen Kammern
zusteht.
Zu den Vorschriften über den Geschäftsbetrieb
glauben wir, uns einer weiteren Aeußerung enthalten
zu sollen. Unseres Erachtens dürfte indessen die
Bestimmung entbehrlich sein, daß die Parteien in
schiedsrichterlichen Verfahren ihre Anträge in be-
glaubigter Form einzureichen haben.
Endlich bitten wir in Erwägung zu nehmen,
ob es nicht, auch wenn es sich um die Erstattung
eines Gutachtens handelt, den Parteien auf ihren
Antrag zu gestatten wäre, vor der Beschlußkammer
zur Wahrnehmung ihrer Rechte persönlich zu er-
scheinen. Ihr mündlicher Vortrag würde manchmal
für die Klärung der Streitpunkte von nicht zu unter-
schätzender Bedeutung sein.
Eine Abschrift dieser Eingabe haben wir dem
kherrn Kultusminister zu Berlin überreicht.
Der Geschäftsführende Vorstand desK.V.D.B.
gez. Rriellr. Vkünirscbirinickt,
Präsident.
gez. Blairs Oarnrrwnn, gez. Prof. Rrnst Alerter,
I. Schriftführer. II. Schriftführer.
gez. Prof. Luno vor» IllecbwrU?,
Säckelmeister.

Geplante Ausstellungen.
Bern. (Aus der eidgenössischen Kunstkom-
mission.) Die auf den Sommer xyo? geplante Fran-
zösisch-Genfer Kunstausstellung, welche die Verschiebung
des diesjährigen schweizerischen Salons veranlaßt hatte,
kann eingetretener Schwierigkeiten wegen nicht abgehalten
werden. Es wird dafür die Stadt Gens im Herbst eine
Kunstausstellung veranstalten und dazu die schweizer is chen
Künstler ein lad en. Die Kunstkommission beantragte
einen Beitrag an deren Kosten, sowie weitere Unterstützung
durch in Aussichtnahme unmittelbarer Ankäufe seitens des
Bundes. Dasselbe wird auch zugunsten des Turnus t9O7
des Kunstvereins beschlossen.
Darmstadt. (Von der hessischen Landesaus-
stellung freier und angewandter Kunst tIO8.) Die Archi-
tekturausstellung verspricht überaus anziehend zu werden.
Die besten Meister der Baukunst werden hier zu Worte
kommen. Auch Professor A. Messel in Berlin wird seine
neuesten Arbeiten ausstellcn. Aber auch die Malerei und
Plastik wird vortrefflich auf der Ausstellung vertreten sein.
Von Malern, die bis jetzt ihre Beteiligung zugefagt haben,
seien genannt Professor Karl Bantzer, Otto Ubelohde,
L. v. Hofmann, Karl Küstner und Otto h. Engel.
Aus dem Nachlaß des Mainzer Harburger und des
Darmstädter Heinz heim werden die besten Arbeiten zur
Ausstellung gelangen. Nicht minder zahlreich sind die An-
meldungen auf dem Gebiete der Plastik. So wird auch
Professor L. Habich, der im vergangenen Jahre einem
Rufe uach Stuttgart Folge geleistet hat, die Ausstellung
beschicken.
Düsseldorf, em. (von der Deutschen Kunst-
ausstellung l9O?.) Eine besondere Anziehung wird der
Lenbach-Saal ausüben, der in dein Anbau am Kunst-
palast, der im Jahre xyOH die Wiener Sezession beherbergte,
eingerichtet wird. In diesem Saale werden eine große
Reihe der besten Bildnisse Lenbachs vereinigt werden und
einen trefflichen Ueberblick über das Kunstschaffen des
Meisters von x836 bis t9O ermöglichen.
München. Die Sezession veranstaltet in diesem
Jahre wieder in gewohnter Weise in den Räumen des kgl.
Ausstellungsgebäudes an: Königsplatz ihre XI. Internationale
Kunstausstellung vom p Juni bis 3p Oktober. Es wird
nur eiue kleine Anzahl ausgewählter Werke der Malerei
und Plastik zur Aufnahme gelangen und mit künstlerischer
Sorgfalt ausgestellt werden. Die Anmeldung hat in
zwei gleichlautenden Exemplaren bis 25. April, die Ein-
lieferung zwischen p und xo. Mai zu erfolgen. Fracht-
freiheit (gewöhnliche Fracht) genießen die korrespondierenden
Mitglieder des Vereins und alle jene Künstler, deren Werke
von der Jury angenommen wurden. Die freie Rückfracht
bezieht sich nur auf jene Kunstwerke, die von München
an den Abfendungsort zurückgehen.
Wien. (Der achte internationale Architekten -
kongreß,) der unter den: Protektorate des Kaisers Franz
Josef steht, wird vom x8. bis zum 2-^. Mai t9O8 in Wien ab-
gehalten werden. Die Einladung erfolgt durch den Archi-
tektenklub der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens,
die Gesellschaft (Desterreichischer Architekten und den Oester-
reichischen Ingenieur- und Architektenvcrein. Das öster-
reichische Komitee erhielt das Recht, sich ans t l Mitglieder
zu verstärken und wählte Dberbaurat Otto Wagner zum
Präsidenten, die Oberbanräte Alexander v. Wielemans
und Hermann Helmer zu stellvertretenden Präsidenten, den
Architekten Franz Frhr. v. Krauß zum t- Schriftführer
und den Bauinspektor Hans Peschl zum 2. Schriftführer
und Kafsenverwalter. Außerdem wurdeu Baurat Breßler
als Ausstellungsarchitekt der Kaiser-Jubiläumsausstellung
und als Vertreter der Presse vr. Brausenwein und Edgar
von Spiegl zugezogen. Dem Repräsentationskomitee ge-
 
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