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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Wrage, Wilhelm August: Ein beachtenswerter Vorschlag
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Aus unserem Bescherdebuch / ein Graze Preisausschreiben / Ein Leipziger Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereine / Stipendien und Stiftunge / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0182

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft s3.


rechterweise nur den Ausstellern zufallen. Das Pub-
likum wird diesen Ausstellungen sicherlich große Auf-
merksamkeit entgegenbringen, besonders aber, wenn
es entsprechend belehrt wird, daß sie zu Gunsten der
Künstler geschehen.
Gb nicht ähnliche Einrichtungen bei den großen
Kunstausstellungen, welche alljährlich stattfinden und
noch mehr stattfindeu könnten, durchzuführen wären?
Wenn zum Beispiel nach Abzug aller Unkosten der
Reingewinn an die ausstellenden Künstler verteilt
würde, anstatt so lediglich an die betreffenden Ver-
eine oder an sonst welche Einrichtungen zu gelangen?
Von diesen haben immer nur einige auserwählte
Künstler Vorteil, während im entgegengesetzten Fall
ein jeder für seine ausgestellte Arbeit, falls er sie
nicht verkauft, auch auf diesem Wege eine Einnahme
erzielen würde, Jin Werke des Künstlers steckt nun
doch einmal sein angelegtes Kapital, welches, sich
auf jede Weise zinsbar zu machen, wohl oder übel
das Los der meisten Künstler bleiben wird.
Naler Willu A. 'Wruge.
Nachwort der Schriftleitung: Den Vor-
schlag, betreffend die Nutzbarmachung der Ausstel-
lungen von Ergebnissen der Wettbewerbe zu Gunsten
der Künstler, empfehlen wir der wohlwollenden Be-
achtung der in Betracht kommenden Kreise. Was
den zweiten Vorschlag bezüglich der großen Kunst-
ausstellungen anbetrifft, so werden die Vereinigungen,
welche diese große Ausstellungen veranstalten, nach-
dem dieselben in ihrem Haushaltplan sich einen so
bedeutenden Hlatz erobert haben, für Einrichtungen
dieser Art, welche allen ausstellenden Künstlern zu-
gute kommen sollen, kaum zu haben sein.
Kus lmssrsm
Wir werden um Veröffentlichung der fol-
genden Zeilen ersucht:
Ich schickte am 2^. März an Herrn Karl Haber-
stock in Würzburg (Martinstraße s5) vier Aqua-
relle, die er im Sommer im Kunstsalou in Bad
Neuenahr ausstellen wollte. Am 30. Oktober mahnte
ich darum. Die sofortige Rücksendung wäre eine
Kleinigkeit gewesen, da eine genau passende Kiste
vorhanden war und die kleinen Bildchen im Zeit-
raum von wenigen Minuten verpackt gewesen wären.
Trotzdem blieb die Antwort aus. Am s2. November
erfolgte eine zweite, diesmal energische Mahnung.
Darauf kam, aus Bevlin wohlgemerkt, folgende
Antwort:
Karl Haberstock, Berlin W. 35, s5./s s. 06.
Kunsthandlung, Hotsdamerftr. 3 ; a.
Ständige Ausstellung von
Melgemälden erster Meister.
Hochgeehrter Herr Nitsche!
Infolge eines äußerst unangenehmen Vor-
kommnisses kann ich Ihrem Wunsche nicht sofort
entsprechen. Die Kiste stand im Lageraum fertig

verpackt; wie sie abgeholt werden sollte, war sie
erbrochen und die Bilder gestohlen"). . . . Daß
mir das furchtbar peinlich ist, brauche ich Ihnen
wohl nicht zu sagen. Ich bitte um Geduld und
rechne auf Ihre Kulanz.
Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst
Karl Haberstock.
Herr Haberstock leiht Bilder für den „Sommer-
salon Bad Neuenahr" und treibt dann, ohne
jegliche Mitteilung an den Eigentümer des geliehenen
Bildes, Kunsthandel im Umherziehen. Hätte ich
nicht sehr ungeduldig zum zweiten Male gemahnt,
dann wäre ich noch heute im Glauben, der Herr
wohne in Würzburg, Martinstraße s5. Zweimal
also muß ich mahnen, bis ich von dem Diebstahl
Kenntnis erhielt.
Ich möchte nun hiermit öffentlich anfragen, ob
noch irgend jemand auf ähnliche weise im Kunst-
salon Haberstock in Würzburg, Neuenahr oder Berlin
Bilder ausgestellt und hernach nicht zurückerhalten
hat. Daß der Kunstfreund, der die vier Aquarelle
auspackte und mitnahm, noch andere Kisten öffnete,
ist ja immerhin nicht ganz unwahrscheinlich. Vor
allem wäre eine Aussprache darüber sehr interessant,
ob noch jemand Bilder für Neuenahr geliefert hat,
welche dann ohne Erlaubnis von Herrn Haberstock
nach Berlin gefahren worden sind, ohne daß der
Herr es für nötig hielt, auch nur seine neue Adresse
mitzuteilen.
Nachdem Herr Haberstock bis heute, den
sch Dezember, es nicht für notwendig befun-
den hat, über das fernere Schicksal meiner
Bilder, Schadenersatz u. s. w. mich irgend
etwas wissen zu lassen, bin ich gezwungen,
mich in dieser weise an die Geffentlichkeit
zu wenden.
llulius Mtsclle, Dsipri^, Kur^s Ltrasss 5.
Cm Gra^sr prslsauSSebrsiben.
Der Verein „Grazer Herbstmesse" erläßt hier-
mit ein Preisausschreiben zur Erlangung von Ent-
würfen für ein künstlerisch ausgeführtes
jlllakat der Stadt Graz
das geeignet ist, allerorts in den in Betracht kom-
menden Ländern verbreitet zu werden, auf die schöne
Stadt aufmerksam zu machen und Freunde zu deren
Besuch zu veranlassen und so den Geschäftsverkehr
von Graz zu heben. Außer der Aufschrift „Graz,
die Landeshauptstadt von Steiermark" muß noch
eine 30—siO Worte zählende Schrift angebracht
werden können. Im übrigen bleibt die Wahl des
Gegenstandes dem Künstler überlassen, nur ist darauf
Rücksicht zu nehmen, daß das Hlakat auch gute
Fernwirkung besitzt und verkleinert als Zeitnngs-
I bsier folgt eine Angabe, auf wen der Briefschreiber
wegen des Diebstahls verdacht habe, welche ans leicht erklär-
lichen Gründen weggelassen werden muß. Die Schriftleitung
 
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