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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

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Heft 40 (5. Huli 1909)
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Ausstellungen / Preisausschreiben / Denkmäler / Denkmal-Schutz und -Pflege / Staatliche Kunstpflege / Staatliche Aufträge etc. / Staatliche Ankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Vereine / Kunsthandel und Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0563

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Heft HO.

Die Werkstatt der Kunst.

555

eine städtische Deputation überreichen zu lassen. Den An-
laß zu diesem Beschluß hat die Schaffung eines eigenen
Heims für die Münchener Schackgalerie durch den Kaiser
gegeben. Kl
Paris. (Salon.) Line Medaille zweiter Klasse wurde der
Wienerin Anna Mörstadt zugesprochen; ehrende Erwäh-
nungen dem Münchener Georg Schildknecht, dem Wiener
W. Kraus und dem Wiesbadener Bildhauer Ernst Schlosser.
— Wegen vollkommener Zersplitterung der Stimmen konnten
weder in der Malerei noch in der Bildhauerei eine Ehren-
medaille zuerkannt werden; die Medaille für Gravüre er-
hielt Dszarois. Kl
Wien. Die Reichel-Preise gelangen je einer für Maler
und Bildhauer alljährlich durch die Akademie der bildenden
Künste auf Grund der Frühjahrsausstellungen zur Ver-
teilung und sind wegen der relativen Höhe von je 5000 K
eine auch materiell bedeutsame Auszeichnung. Von Malern
kamen dieses Jahr nur zwei Künstler in Betracht: Jung-
wirth und Klimt. Keiner von beiden vermochte indes
die erforderliche Zweidrittelmajorität auf sich zu vereinigen,
so daß schließlich nach einigen ergebnislosen Wahlgängen
nichts anderes übrig blieb, als den Preis diesmal ganz
zurückzustellen, da eine Teilung laut Stistsbrief unzu-
lässig ist. Kl

Todesfälle

Breslau. Der Kunstfchriftsteller Richard Muth er ist im
-ty. Lebensjahre gestorben. Kl

Stipendien und Stiftungen

Budapest. O. tK Das Stipendium des Herrn Adolf
Kohner wurde für das Jahr t9O9 dem Kunstmaler Mör
Güth zuerkannt. Kl
Dresden. (Erste Kunstausstellung im Künstlerhaus
zu Dresden.) Im vorigen Frühjahr veranstaltete die
Hermann-Stiftung einen Wettbewerb, um Entwürfe zu
einer würdigen Krönung des Portals am Künstlerhause zu
erlangen. Bei diesem Wettbewerb ging Bildhauer wede-
meyer als Sieger aus der Konkurrenz hervor. Kl
Görlitz. Der kürzlich verstorbene frühere Reichstagsabge-
ordnete Stadtrat Lüders hat der Stadt die Summe von
250 000 Mk. vermacht, die sie zum Ankauf bedeutender
Kunstwerke der Malerei und der Bildhauerei sowie zur
Ausführung hervorragender Tonwerke verwenden soll. Kl


Aus Künstler- und Kunst-Vereinen
—-

Budapest, v. tK („Nemzeti Szalon",) Der Verein arran-
gierte im letzten Jahre sieben Ausstellungen hier und fünf
Ausstellungen in der Provinz, wobei insgesamt Werke im
werte von 85 000 K verkauft wurden. Bei den Neu-
wahlen sind sämtliche Vertreter der Modernen aus dem
Ausschüsse durchgefallen. Nach zehn Jahre langer erfolg-
reicher Tätigkeit schied auch der Direktor des Vereins, Lajos
Ernst, von seinem Posten. Das Ergebnis der Neuwahlen
wird in der presse allgemein angegriffen. (Es hat in-
zwischen schon eine Versöhnung stattgefunden; man wird
dem betr. Modernen Klub die Räume auch künftiq geöffnet
halten. — Red.) K
Budapest. O. R. Die Künstlervereinigung „Keve" (Die
Garbe) hielt unter dem Vorsitze des Kunstmalers Ferencz
Szablya ihre Generalversammlung. Die vereinigunq,
die t? Künstler- und Laien-Mitglieder zählt, hat im
verflossenen Jahre in Düsseldorf, Dresden und Berlin
mit schönem Erfolge Ausstellungen arrangiert. Zum Präsi-
denten wurde abermals Ferencz Szablya gewählt. —
Dürften doch die deutschen Künstler auch so oft
in (Ungarn ausstellen!! — Red.) Kl

Budapest. O. tN Zum Rechtsschutz der bildenden
Künstler hat sich hier ein Verein unter dem Vorsitze des
Gberhausmitgliedes und Direktors der Maler-Meisterschule,
Prof. Gyula Benczur, konstituiert. Kl
Dresden. Die Künstlergrupxe „Brücke" bringt in ihrer
diesjährigen graphischen Publikation Arbeiten von Schmidt-
Rottluff (l Radierung und 2 Lithographien), wovon die
beiden Lithographien besonders für diese Publikation ge-
zeichnet wurden; es gibt davon auch keinerlei Privatdrucke.
Für diese drei Blätter schuf E. L. Kirchner-Dresden einen
Umschlag, der als Griginalholzschnitt gedruckt ist. Im
Gegensatz zu den bisherigen Veröffentlichungen, die sämt-
lich neue Graphik enthielten, wurde diesmal ein älteres
Blatt beigegeben, ein Holzschnitt von Axel Gallen-Helsing-
fors-paris aus dem Jahre t8f>5; doch sind selbstverständlich
auch dies Handdrücke vom Griginalstock und zwar die ein-
zigen, die außer 25 Privatdrucken des Künstlers existieren.
Außerdem wird in diesem Jahre eine neue Mitgliedskarte
beigegeben, die M. Pechstein-Berlin in Holz geschnitten hat
und die gleichfalls ein (Originalhanddruck ist. — Zu neuen
Mitgliedern der Gruppe wurden t9O8 ernannt: Kees van
Dongen-Paris und Franz Nölken-Hamburg. Der Kreis der
passiven Mitglieder, in deren Hände allein die Publikationen
der „Brücke" gelangen, erweiterte sich auch in diesem Jahre.
Neue passive Mitglieder können durch solche, die bereits
Mitglieder sind, eingeführt werden, oder durch den der-
zeitigen Schriftführer Schmidt-Rottluff-Dangast a. Nord-
see (Großh. (Oldenburg). Der Jahresbeitrag beträgt t2Mk.;
Zahlungen an die Gruppe sind beim Postscheckkonto Leipzig,
Nr. Z65I, Zu leisten. K
Dresden. (Deutscher Werkbund.) Vorstandschaft und
Ausschuß des D. M.-B. haben mit Rücksicht auf wichtige
Bundesarbeiten beschlossen, die Jahresversammlung des
Bundes vom Juli auf Anfang (Oktober (voraussichtlich
—H. Oktober) zu verlegen. K
München. (Grtsverband München der Renten- und
Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler.)
„Berichtigung der Berichtigung" auf S. 526 der Nr. 58
der „w. d. K." Da unser aller Zweck selbstverständlich
immer der ist, möglichst jedem bildenden Künstler die großen
Vorteile unserer Anstalt zunutze zu machen, haben wir
selbstredend kein Interesse an einer auch nur irgendwie
nach Fehde aussehenden Zeitungspolemik, sondern freuen
uns aufrichtig über jedes neue Mitglied, ob es nun dem
Grtsverband Dresden oder München angehört oder einem
anderen, wir wünschen deshalb auch dem Ortsverband
Dresden von Herzen ein weiteres Gedeihen und wollen mit
ihm in edlem Wettstreit auf dem so erfolgreich betretenen
Wege fortschreiten. — Da aber nach unseren Anstalts-
satzungen auch außerordentliche, das sind unterstützende Mit-
glieder, ausgenommen werden, die zu einem ersprießlichen
Gelingen unserer guten Zwecke fast unerläßlich sind und
sogar, wenn sie auch kein aktives Wahlrecht haben, zu allen
Aemtern und zu Abgeordneten bei der Hauptversammlung
gewählt werden können, so glauben wir immer noch, daß
unsere gerügte Notiz den Tatsachen entspricht, nämlich daß
der Grtsverband München der zahlreichste ist, da er bei
einem Stand von ca. 90 ordentlichen und 50 außerordent-
lichen Mitgliedern den ca. ;oo ordentlichen und to außer-
ordentlichen Mitgliedern Dresdens an Zahl überlegen, so-
mit zahlreicher ist als dieser, wir geben aber unseren
Dresdener Freunden gern zu, daß im Verhältnis zu der
Gesamtzahl der Künstlerfchaft Dresdens zu derjenigen Mün-
chens der Grtsverband Dresden der stärkere ist. Zum Schluß
sprechen wir die Hoffnung aus, daß immer mehr deutsche
Künstler zu der Einsicht gelangen, daß es nicht bloß gut,
sondern geradezu notwendig ist, daß man sich gegen Not
und Sorgen im Alter am besten dadurch schützt, daß man
sich rechtzeitig versichert, und wenn das Verständnis dafür
einmal allgemein geworden sein wird in der deutschen
Künstlerschaft, dann ist die Absicht der heute für die gute
Sache Tätigen am besten erfüllt. K
 
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