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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Das Bismarck-Nationaldenkmal
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0367
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heft 26.

Die Werkstatt der Kunst.

359

(München, Architekt D. D. Kurz und Bildhauer
Beruh. Bleeker.)
Geschmackvolle und einheitliche Arbeit, welche den
absoluten Maßstab der Architektur richtig wählt und das
Gelände in seiner natürlichen Schönheit beläßt. Doch
ist der Entwurf durch nichts als Bismarck-Denkmal
charakterisiert.
(3. Preis wurde mit tl gegen 5 Stimmen zu-
erkannt.)
b) Nr. 2t l/ Motto „Der Berg".
(München, Prof. Rich. Riemerschmid.)
Der Kuppelbau ist in Abmessungen geplant, die in
Rücksicht auf die Landschaft noch möglich sind. Der
Umriß des Baues ist nicht energisch und die Lharakte-
risierung des Baues nicht entschieden genug, von be-
sonders guter Wirkung ist der Innenraum mit der reich-
lichen Gelegenheit für Anbringung von Monumental-
bildern.
(Z. Preis wurde mitStimmengleichheit zuerkannt.
Der Vorsitzende gab zugunsten des Entwurfs den
Ausschlag.)
I). Je eine Entschädigung von 2000 Mk.:
t> Nr. Motto: „St. Georg".
(Dresden, Bildhauer Prof. G. wrba, Architekt
Dipl.-Ing. M. wrbä und Maler Prof. Dtto Guß-
mann.)
Der Entwurf ist im Hinblick auf die Anpassung
an das Gelände und auf die Lharakterisierung des
Denkmalbaues im Aeußeren nicht überzeugend. Da-
gegen ist der Innenraumgedanke von ausgezeichneter
Wirkung und mit feinem Geschmack ausgebildet.
(In der engsten Wahl verblieben mit gegen
5 Stimmen.)
2. Nr. Motto: „kerennius".
(München, Architekt Prof. Fr. v. Thierschund Bild-
hauer Prof. Ludwig Dasio.)
Bei vortrefflicher architektonischer Durchbildung
leidet der Entwurf unter der Wucht des Turmes, der
nicht im glücklichen Verhältnis zur Landschaft steht
und überdies zu stark an andere im Rheinland be-
stehende Turmformen anklingt.
(In der engsten Wahl verblieben mit ^3 gegen
Z Stimmen.)
Z. Nr. ^56, Motto: „Unser die Kraft".
(München, Architekt Johann Müller und Bildhauer
Richard Miller.)
Eigenartiger und entwicklungsfähiger Gedanke, der
der Gertlichkeit vortrefflich gerecht wird, der aber an
unzulänglicher und unorganischer Ausgestaltung und
an Häufung von Einzelheiten leidet. Gute Plastik.
(In der engsten Wahl verblieben mit gegen
5 Stimmen.)
H. Nr. ^87, Motto: „Einherier".
(Dresden, Architekt Prof. Or. Bestelmeyer, und Mün-
chen, Prof. Herm. Hahn.)
Ernste geschmackvolle Arbeit, die nur zu sehr an
das antike Grab erinnert.
(In der engsten Wahl verblieben mit gegen
2 Stimmen.)

5. Nr. t88, Motto: „Steinwacht".
(Dresden, Prof. Or. German Bestelmeyer, und Mün-
chen, Bildhauer Prof. G. Alberthofer.)
Arbeit von eindrucksvoller und einheitlicher Wir-
kung. Mb die Kegelform an sich die richtige Be-
krönung des Hügels ist, bleibt fraglich. Der schöne
Umgang relativ und absolut zu groß im Maßstab.
(In der engsten Wahl verblieben mit gegen
z Stimmen.)
6. Nr. 228, Motto: „Minzelstein".
(München, Architekt Prof. Paul pfann und Bild-
hauer Prof. Ernst Pfeifer.)
Ideenreicher, durch Einfachheit ausgezeichneter Ent-
wurf, der auch die besondere Figur des Platzes berück-
sichtigt. Die ovale Form der Steinsetzung harmoniert
nicht mit der Linie des Unterbaues.
(Einstimmig in der engsten Wahl verblieben.)
7. Nr. 27H, Motto: „Adler".
(München, Architekt Prof. Richard Berndl.)
Dem Hügel gut angepaßte Gesamtanlage. Der
Kuppelbau hält sich in Abmessungen, die mit der um-
gebenden Natur in gutem Einklang stehen. Seine
architektonische Ausbildung ist gut, aber nicht besonders
eigenartig.
(In der engsten Wahl verblieben mit tö gegen
z Stimmen.)
8. Nr. 278, Motto: „?3.triue in servienclo consuinor".
(München, Architekt V. E. Bieber und Maler G. G.
Klemm.)
Einfache Grundform, die dein Gelände gut ein-
gefügt ist, aber bei der gewählten Formengebung den
Eindruck einer Ruine nicht vermeidet.
(In der engsten Wahl verblieben mit ^2 gegen
H Stimmen.)
9. Nr. 3^3, Motto: „Gedanken und Erinnerungen".
(Berlin, L. Schütze und R. u. G. Kohtz.)
Die konsequente Durchbildung der gewählten Form
wurde anerkannt. Die Höhe erschien jedoch für den
Platz zu bedeutend.
(In der engsten Wahl verblieben mit 9 gegen
7 Stimmen.)
to. Nr. 36t, Motto: „Stein und Lichen".
(Karlsruhe i. B., Prof. Max Läuger.)
Das Projekt hat etwas Bestechendes, läßt aber bei
genauer Prüfung der Gesamtanlage und namentlich
der Größenverhältnisse die rechte Durchbildung und den
richtigen Maßstab vermissen.
(In der engsten Wahl verblieben mit gegen
H Stimmen.)
wie aus den einzelnen Urteilen hervorgeht, ist von
dem Preisgericht besonderer wert darauf gelegt
worden, daß das Denkmal sich der Landschaft ein-
fügt. Damit ist zugleich gesagt, daß jeder versuch, durch
übermäßige Ausdehnung eine Wirkung zu erzielen,
nicht den Beifall des Preisgerichts finden konnte.
Düsseldorf, den 26. Januar
(Folgen die Unterschriften, welche? Alle? Red.)

vermischter Nachrichtenteil.
Geplante Ausstellungen

Berlin. Am t- April will in dem Hause Friedrichstr. t58
ein Kunsthändler Jacques Sander eine „Galerie" er-
öffnen und ladet die Künstler zur Beschickung seiner Aus-
stellung ein. wenn man die Spuren dieses Unternehmens
rückwärts verfolgt, so findet man, daß es bis vor kurzem
aus einer Teppich- und Gemäldehandlung in der Speyerer-
straße in Berlin bestand und nicht die beste Ware führte.
Ls ist also eine vorsichtige Zurückhaltung zu emp-
fehlen. "

Berlin, 20. März. Die Galerie Eduard Schulte be-
reitet für ihre April-Ausstellung eine Sonderausstellung
von Werken des Münchener Prof. Heinrich v. Zügel
vor. Die Veranstaltung wird ca. H5 bedeutende Bilder
dieses größten Tiermalers der Gegenwart umfassen und
ist als Ehrung zum 60. Geburtstag des Künstlers
gedacht.
Darmstadt. („Kunstausstellung Darmstadt l9ll"
sVI. Ausstellung der „Freien Vereinigung Darmstädter
Künstler") im städtischen Ausstellungsgebäude auf der Ma-
thildenhöhe.) Programm: Eröffnung der Ausstellung am
 
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