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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 13.1913/​1914

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s86

Vie Werkstatt der Kunst.

XIII, Heft

gleichheit im Charakter und nicht den einheitlichen leben-
digen Zug. So sind auf der Tiara die einzelnen Figuren
äußerst gelungen, aber das mangelhafte Zusammengehen
mit den Ornamenten zeigt die Unsicherheit und Unter-
legenheit des Fälschers. Lin Blatt von Rembrandt, das
im Lichtbilde gezeigt wurde, machte auf den ersten Blick
einen überraschend echten Eindruck, aber bei näherem Zu-
sehen erkannte man das Zusammengesuchtsein im Aus-
druckscharakter aus den unterschiedlichen Perioden des
Meisters, will ein Fälscher eine Büste in der anmutigen
Art des Florentiner Quattrocento machen, so ahmt er nicht
etwa die Art des Mino da Fiesole in freier Erfindung in
einem Zuge nach, dazu fehlt ihm eben doch das Genie, er

kombiniert aus zwei Werken des Mino und des Francesco
di Laurana und die Ungleichheit des Charakters tritt zu-
tage. An Fälschungen nach Corot, Manet, Feuerbach und
Leibl erläuterte der Vortragende diese Momente in äußerst
instruktiver Weise. Ueber die Echtheit eines Kunstwerks,
wenn diese nicht dokumentarisch erwiesen ist, sicher urteilen
zu können, so faßte der Vortragende zusammen, dazu ge-
hört, außer einem geschulten, künstlerischen Sinn, ein sicheres
Verständnis für die innerste Art des besonderen Künstlers
und seine Wandlungen durch die Jahre und außerdem
auch eine wirklich genaue Kenntnis der gesamten Lebens-
arbeit des Künstlers.

Vermischter NAchrichteniM«
SrokfnH-LH KrzSstsUrMgem

Berlin, (werckmeisters Kunstsalon, 8, Kronen-
straße 58,) bringt neben der graphischen Ausstellung eine
besondere Ausstellung von Griginalölgemälden, Silhouetten
und Aquarellen folgender Künstler: E. Ankermann, E. de
Beaulieu, B. Bielefeld, w. Blanke, A. Böcher, 6. Böhmer,
L. A. Brendel, w. Buhe, E. Büttner, L. Danziger, G.
Dethless, F. Douzette, M. Frost, G. Gette, L. Gentzel, F.
Genntat, M. Gildemeister, A. Glatte, Gumlich-Kempff, L.
Gumxertz, H. Hartig, K. Hassenkamp, A. Helberger, R. Hell-
grewe, K. Hennemann, C- C. Hentschel, L. Heßmert, G.
Hofer, L. Junge, Kayser-Lichberg, H. Klohß, H. Köcke,
Prof. L. Rolitz, Louis Lejeune, L. Lengnick, E. Lischke,
Prof. A. Mohrbutter, Erich Müller, Müller-Brighel, L.
Nelson, L. Nicklaß, A. Propp, LH. Rollius, G. Scheu,
L. L. Schirm, Max Schlichting, w. Sewohl, Prof. H. Sper-
ling, M. Stühmke-Thietje, Franz Türcke, Prof. P. Vorgang,
A. Weinhagen, R. Wellmann, K. Wolff u. v. a. Ein-
tritt frei I — (Künstlerhaus, Bellevuestr. 3.) Weihnachts-
verkaufsausstellung. Von den ausgestellten Arbeiten
gingen bis jetzt in Privatbesitz über: Gelbilder von K.
Kayser-Lichberg, Ernst Kolbe, Alfred Scherres, Paul Vor-
gang, Ernst Henseler, Hans Schmidt, Hans Herrmann, Alfred
Liedtke, Franz Bombach, Carl L. Schirm, Ernst Gentzel,
August Kahle; Bronzen und Porzellanplastiken von Rudolf
Kaesbach und S. wernekinck künstlerische Schmucksachen
in Gold und Silber von Joseph Wilm d. I.; graphische
Blätter von Krostewitz, Stein,; Protzen, Ettel, Scheuritzel,
Greiner, Pietschmann u. a., insgesamt 63 Kunstwerke. —
(von derweihnachtsmesse derKünstlerinnen.) Die
Kaiserin und die Prinzessin Litel-Friedrich haben jetzt auf
der Weihnachtsmesse, die der Verein der Künstlerinnen und
der Deutsche Lyzeumklub gemeinsam bei Keller äc Reiner
veranstalten, Einkäufe machen lasten. Auch Prinz und
Prinzessin August Wilhelm und die Ehrenvorsitzende Prin-
zessin Wilhelm zu Wied besuchten die Messe und machten
mehrere Einkäufe.
Elberfeld. (Im Städtischen Museum) wurde eine
Weihnachtsausstellung eröffnet, in der eine Anzahl
Künstler mit guten und preiswerten Kunstwerken vertreten
sind. Es wird dadurch jedermann Gelegenheit zur Er-
werbung guter Kunstwerke geboten. Es wurden ausgestellt:
Sammlungen von R. Amsler-Schaffhausen, Emil Beithan-
Buchschlag, Helene Cramer-Hamburg, Molly Cramer-Ham-
burg, Emmy Haarhaus-Dresden, Pros. H. v. Hayek-Dachau,
Anna Schubert-München, Edmund Steppes-München, L. Ad.
Weber-Düsseldorf-München und R. v. Heider-Schongau
(Keramik) sowie einzelne Gemälde anderer Künstler.
Köln 2. Rh. (Von der Deutschen Werkbund-Aus-
stellung t 9 I H.) Im Laufe voriger Woche sind die beiden
letzten großen Bauwerke, die von der Ausstellungs-
leitung selbst errichtet werden, zur Vergebung gelangt,
nämlich die Festhalle, die nach dem Entwurf von Herrn
Prof. Peter Behrens zur Ausführung kommt, und das
Künstlertheater nach dein Entwurf von Herrn Pros, van

de Velde in Weimar. Die Festhalle dient als Verhand-
lungssaal für Kongresse, außerdem für größere Konzerte,
Grgelvorführungen und sonstige festliche Veranstaltungen.
Ihr Innenraum gliedert sich in einen freien Mittelraum
und einen an drei Seiten anschließenden Umgang mit
Emporen. An der vierten Seite schließt sich ein Konzert-
podium an, dem gegenüber eine Konzertorgel eingebaut
werden wird. Unter der Grgel liegt die Eingangshalle.
Die Anßenarchitektur bringt in mächtig auftretenden Massen
die Bedeutung dieses Hauses sehr glücklich zum Ausdruck.
Bei weitem intimer und überaus sein abgewogen in den
Verhältnissen wird sich der Bau des Künstlertheaters dem
Ausstellungsbesucher präsentieren. Van de Velde hat es
mit seiner anerkannten Meisterschaft in der Linienführung
und Raumabstimmung verstanden, hier einen Innenraum
zu schaffen, der den erlesenen geistigen Genüssen, die hier
geboten werden sollen, sich vorzüglich anpaßt und der
edelsten der Künste, die dort gepflegt werden wird, ein wür-
diges Heim bereitet. Von außerordentlichem Interesse
verspricht die eigenartige und geistreiche Anordnung der
Bühne zu werden. Die Vergebung dieser Bauten bedeutet
insofern einen gewissen Abschluß in der Tätigkeit der Bau-
abteilung der Ausstellung, als damit der Beginn aller
größerer Bauaufgaben, die von der Ausstellungsleitung
selbst zu lösen sind, gesichert ist.
Liegmtz. Am 7. Dezember veranstaltete der hiesige Kunst-
verein eine Ausstellung von Werken des Landschaftsmalers
Franz Türcke-Berlin-Friedenau. Die 75 Nummern
umfassende Sammlung enthält Gel-, Aquarell- und Pastell-
gemälde sowie verschiedene Zeichnungen und Originallitho-
graphien und findet freundliche Aufmerksamkeit.
Weimar. (Großherzogliches Museum für Kunst und
Kunstgewerbe am Karlsxlatz.) Weihnachtsausstellung
von Werken weimarischer Kunstmaler und Bildhauer sowie
kunstgewerbliche Arbeiten von Gertrud Hirschwald, Luise
Kellner, Bildhauer B. Boeß, Mamsell Kapyell in Weimar.
Wien. Der Erzherzog Karl Franz Joses, der Protektor des
Albrecht-Dürer-Bundes, besuchte am ;o. d. M., mit-
tags, in Begleitung des Dienstkämmerers (Oberstleutnant
Grafen Thun die Ausstellung des Bundes zum erstenmal.
Der Erzherzog wurde vom Vorstand Maler Wesemann be-
grüßt und stellte folgende Ausschußmitglieder vor: den
Vorstandstellvertreter Maler Hans Götzinger, den Schrift-
führer Maler Eduard Adrian Dussek, den 2. Schriftführer
Theodor v. Lindenau, das Ausschußmitglied Karl Hayd
und den Bundessekretär Franz I. Ma chanek. In der Ge-
dächtnisausstellung für den kürzlich verstorbenen Vorstand-
stellvertreter Maler Hugo Schubert wurden dem Erzherzog
die Witwe Schuberts, Frau HermineSchubert, und die Mutter
des verstorbenen Künstlers vorgestellt. Der Erzherzog, der über
eine Stunde in den Räumen der Ausstellung verweilte, sprach
sich überaus lobend über die ausgestellten Werke aus und
sprach bei einzelnen Werken wiederholt die Künstler an.
— (V österreichischer Künstlerbund.) In der dies-
jährigen Iahresausstellung des Bundes im Kunstsalon
G. Pis ko sind seit dem tv Dezember Werke ausgestellt
von: Giuseppe Barison-Triest (()/ Pros- Rudolf Boeck-Wien
 
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