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Wiegand, Theodor; Cemal Paşa
Alte Denkmäler aus Syrien, Palästina und Westarabien: 100 Tafeln mit beschreibendem Text — Berlin, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.4277#0209
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Tafel 100. Tetrapylon von Laodicea. Aufnahme von Dr. K. Wulzinger.

Das Gebäude (vgl. auch Text zu Taf. 99) stellt sich dar als eine Art vierseitiges
Triumphtor mit innerer Kuppelwölbung. Die nach Norden und Süden gerichteten Seiten
sind durch Säulenvorbauten und verkröpftes Gebälk reicher geschmückt als die beiden
anderen Seiten. Eine Attika erhebt sich über diesen Gliedern, und die Wölbung kommt
außen nur als flache Kuppel zum Ausdruck.

Der Bau, welcher zahlreiche Analogien in syrischen Städten hat, ist der best-
erhaltene seiner Art, er gehört vermutlich in das 3. Jahrhundert n. Chr.

Unten: Eine Felswand der kilikischen Pforten des Taurusgebirges mit altarförmigem
Votivrelief.

Von Kilikien nach der Hochebene von Kleinasien führte im Altertum nur ein
einziger, enger Felsweg, der sogar durch ein Tor versperrt werden konnte: die kilikischen
Pforten, zwischen Gülek und Bozanti. Der Name hat sich in dem Worte Gülek noch
verstümmelt erhalten. Die Heereszüge von den Perserkönigen und Alexander dem Großen
an bis zu Friedrich Barbarossa, von Ibrahim-Pascha bis in neueste Zeit mußten diesen
Paß durchschreiten, und manche Reisende haben an den Felswänden Erinnerungszeichen
zurückgelassen. Ein solches ist auch das altarförmige römische Votivrelief, welches jetzt
leider nicht mehr existiert, da es einer modernen Verbreiterung des Paßweges zum Opfer
gefallen ist. Erst im großen Weltkrieg ist mit der Herstellung der kühnen Gebirgs-
eisenbahn durch den Taurus die Bedeutung der kilikischen Pforten für die Verbindung
Syriens mit Kleinasien verringert worden. Diese Bahn folgt einer weiter östlich ge-
legenen Linie.
 
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