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Willing, Johannes [VerfasserIn]; Mayer, Johann [DruckerIn] [Hrsg.]; Johann Kasimir <Pfalz, Pfalzgraf> [ErwähnteR] [Hrsg.]; Elisabeth <Pfalz, Pfalzgräfin> [ErwähnteR] [Hrsg.]
Ein Predigt Auff der Hochzeytli=chẽ Einsegnung/ des Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herren/ Herrn Jo=hañ Casimir Pfaltzgrauen bey Rhein/ Hertzogen in Bey=ern/ vnd seiner gnaden Gemahel/ Frawen Elisabeth gebor=ne Hertzogin zu Sachsen/ Landgräuin in Türingen/ Mar=gräuin zu Meissen [et]c.: geschehen in der Schloßkirchen zu Heidelberg den 5. Junij/ des Jars 1570. — Heidelberg, [1570] [VD16 W 3314]

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https://doi.org/10.11588/diglit.51248#0010
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chenchun.Derselbigenwöllen wir etliche nacheinander se-
hen.
Die erste vrsach/darumb Gott den menschen/sonderlich
Dir Sünd Mr Eheleuten / Creutz / leiden vnd trübsal zuschickt/ ist
die sünd vnser ersten Elrern/welcheauff vns gcerbet/ vnd in
vnserm fieisch vnd blut stcckct/daß wir von natur zum bösen
geneigt sind. Solche vnart muß Gott mit dem Creutz dru-
cken/ vnd in zäumhalten/ vnnd mit allem zeitlichem Creutz
Rom.s« vnd leiden dempffen. Daher sagt Paulus: Der leib ist zwar
kodt/vmb der sünden willen: der geist aber ist das leben/vmb
der gerechtigkeitwillen. So ist nun Göttliche billigkeitvnd
gerechtigkeit die erste vrsach/darumbGott den Eheleuten
das Creutz zuschicket.Dan weil sie Adams Kinder sind nach
Demflcifch/sowirdtauch billich in ihnen Adams arkge-
züchtiget.So das menschlich geschlechtdem Gesatz Gottes
gleichförmig/vnnd nicht dauonabgetretken/werecsgantz
glücksclig/vnd würde nit verfaulen vn außdorren wie apffcl
vnd blumen. Aber es ist abgetretten von anfang/ die ersten
Eltern haben Gottes Gebott verachtet vnd vberfahren/vü
find wir durchjre fall verböseret / vnser vernunffr ist verfin-
ficrk/vnser will verderbr/alle incrliche vn euKrliche kräfften
verhönet vnd zcrstöret.Wir fülen böse gelüste/suchen in der
Welt frewde vnd mmh wider das H.wort Goktes.Vnd ob
schon der Esel ein Löwen haut anhat/vnd ein Löw sein wü/
so verrathen in doch die ohren die obenauß ragen.Also waü
wir vns schon mit etlichen wercken zieren/ vnnd nit so gar
schuldig sein wöllen / so haben wir doch ein vnreinee Hertz/
voll sicherheit/ eigner lieb/vnd allerley vppigkeit.
Wann wir nun angegriffen werden/ mit armut/ kranck-
hkik / krieg / auffruhren/ vnd dergleichen /soll nit der ein die
schuld
 
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