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VORTRAG DER NEUEREN ALLGEM. GESCHICHTE

Helden, der göttliche Mund, durch den die Musen
selbst gesprochen; hier ist es Polybius, der Lehrer und
Freund des großen Scipio (was für ein Lob, was für
ein Ruhm!), der Feldherr des achäischen Bundes, der
große Lehrer alter Krieger und Helden nach ihm.
Wer ist der Herold von dem Mantinea der Deutschen,
wo der Epaminondas aus Norden, durch diejenigen
neuen und ursprünglichen Ordnungen und Bewegun-
gen der Völker, die ihn Leuctra und Mantinea ge-
lehrt, die deutsche Freiheit, selbst in seinem Tode
siegreich, aus der drohenden Knechtschaft befreiete?
Merian — ein Timäus neuerer Zeiten — hat sich hier
zum Xenophon aufgeworfen. In seinem sogenannten
Schauplatz von Europa muß man die ersten Nach-
richten von der Disposition und den großen Bewe-
gungen beider Kriegsheere suchen, und diese sind so
mangelhaft und ungelehrt, daß die großen Ausleger
des Polybius [Folard] mündlich fortgepflanzte Um-
stände nötig gehabt, um uns einen deutlichen Plan
von dem blutigen Schauplatz bei Lützen zu geben.
Dieser große Mann und seine Nachfolger, der Aristo-
teles der Kriegskunst, haben endlich zu unsern Zeiten
einem Lehrer der Geschichte, der sie zu nutzen ge-
lernt hat, das Feld geöffnet. Ihre Schriften sind ge-
schickter als Gorgias und Phalie, uns den Krieg unter
den Büchern zu lehren. Man nehme, was man nötig
hat, aus denselben.

Man zeige, was das ist, das berühmten Kriegern die
wahrhafte Größe gibt. Turenne ist größer auf seinen
Märschen gegen den Montecuccoli als in dem Siege
über den Prinzen von Conde. Die mit Klugheit und

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