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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Primo: A sua Emmineza, Indicazione. Prefazione, Trattato preliminare. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0156
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154

Kommentare zu S. 1-132

Mathematiker und Astronom. W. war mit ihm bekannt und lobt seine Gelehrsamkeit und Bescheidenheit {Br. I Nr. 174 S.

283; Br. I Nr. 201 S. 326 mit Komm, auf S. 581). Der ganze Absatz findet sich ähnlich bereits in AGKS. 100 {AGKTexte und
KommentarS. 105).

105,4 Quinto Flaminino: Der röm. Feldherr T Quinctius Flamininus besiegte 197 v.Chr. bei Kynoskephalai Philipp V. von
Makedonien und befreite damit die griech. Städte von der makedonischen Vorherrschaft. Bei den Isthmischen Spielen 196 v.
Chr. wurde diese Freiheit festlich proklamiert.


105,6 il disegno della stampa: MIS. 87 {MI TextS. 266) verweist W. auf den Stich von
Bianchini, der erst postum von Montfaucon I 2 S. 226-228 Taf. 141 publiziert wurde.
105,6 ildialetto dorico: Die Inschrift (IG XIVNr. 1293A-D; 2. JkaChr) ist größten-
teils (Abschnitte A und D) in einem dorisch gefärbten Dialekt verfasst. Dieser Befund
spricht allerdings nicht zwingend, wie Corsini (s. Komm, zu 105,1-4) annahm, für ein
hohes Alter. Wegen seines altertümlichen Charakters wurde der dorische Dialekt nämlich
auch in der Kaiserzeit nicht selten auf Inschriften verwendet; zudem dürfte nicht zuletzt
das Sujet - Herakles, der Hauptheld der Dorier - die Wahl des Dialektes bestimmt haben.
105,10 opera conosciuta sotto nome del Toro Farnese: Farnesischer Stier, Neapel, Museo
Nazionale Inv. 6002, ehemals Rom, Sammlung Farnese {GKDenkmälerSir. 530; dazu
jetzt auch Gasparri, Farnese III S. 20-25 Nr. 2 Abb. II.1.16 [Federico Rausa]). In GK1S.
353 {GK TextS. 686) war W. vergleichsweise kurz auf die Statuengruppe eingegangen; in
AGKS. 112 äußerte er leichte Zweifel, ob es sich überhaupt um die von Plinius erwähnte

Gruppe handele, da nicht vorstellbar sei, wo die von Plinius genannte Inschrift angebracht gewesen sein könnte. Die neuen
Beobachtungen und Überlegungen zur Inschrift in MI werden in GK2S. 717-720 {GKTextS. 693, 695) übernommen.
105,10-15 mit Anm. 2 Plino non accenna... dell’ arte: Plin. nat. 36,33-34.

105,20 mit Anm. 3 il Vasari: Giorgio Vasari, La vita di Michelangelo Buonarroti; s. das Zitat der angesprochenen Stelle in
GKKommentar zu 695,1-6.
105,23 mit Anm. 4 comepretendesi inferir dalsuo detto: Maffei, Raccolta Sp. 47-48 zu Taf. 48; Anne Claude Philippe de
Caylus, De la Sculpture et des Sculpteurs Anciens, selon Pline, in: Memoires de Litterature, tires des registres de l’Academie
royale des inscriptions et belles-lettres XXV, 1751-1754 S. 325; dazu s. GKKommentar zu 695,1-6.
105,25-26 mit Anm. 5 scultura della scuola romana: Francesco de’ Ficoroni [1664-1747], Le Vestigia e raritä di Roma
Antica, ricercate, e spiegate, libro II, Roma 1744 S. 43-44; s. den Wortlaut des Zitats in GKKommentar zu 695,6-9.
Lit. zu De Ficoroni: Enciclopedia dell’arte antica, classica e orientale III, Roma 1960 S. 647-648 s.v. Ficoroni (Lucia Guerrini); Archive Biografico Itali-
ano, Fiche I 409,256-259; Carl Stark, Systematik und Geschichte der Archäologie der Kunst (Handbuch der Archäologie der Kunst I) Leipzig 1880 S.
116, 143; KS S. 479 zu 236, 39; Von der Restauration der Antiquen S. 51 zu 126; Herkulanische Schriften I Komm, zu 124,16; Herkulanische Schriften III
Komm, zu 55,25, 65,26; Schriften zur antiken Baukunst Komm zu 26,5; Ville e Palazzi di Roma Komm, zu 17,20-21.
105,26 Batista Bianchi: Der Bildhauer Giovanni Battista Bianchi arbeitete 1629-1632 am Skulpturenschmuck des Mailänder
Doms.
Lit. zu seiner Restaurierung der Gruppe: IlToro Farnese. La „montagna di marmor“ tra Roma e Napoli, Neapel 1991 S. 48M9.
105,31-32 mit Anm. 6 come si crede Jacopo Gronovio: Gronovius, Thesaurus I S. Dd (die Seitenzählung des Werks erfolgt
mit Buchstaben): „assidente forsan ac dejecto Lyco“; zu Gronovius s. AGKTexte und Kommentar zu. 124,15.

106.1 /’ onorata memoria ehe Pliniofa: Plin. nat. 36,33-34.
106.2 teste de’figliuoli di Laocoonte: Laokoongruppe, Rom, Vatikanische Museen, Cortile del Belvedere Nr. 74 {GK
DenkmälerNt. 486). Ähnlichkeiten bestehen in den lockigen Haaren mit ihrer teigigen Konsistenz, in den an der Nasenwurzel
schmerzvoll hochgezogenen Brauen und dem stöhnend geöffneten Mund. Während die bewegt modellierten Köpfe der
Laokoon-Söhne den Schädelbau durchscheinen lassen, ist dies am großflächig modellierten Hirtenkopf der Statuengruppe
des ,Toro Farnese1 jedoch nicht der Fall.
106,4 mit Anm. 1 Dirce ... una baccante: Nach Hygin (Hyg. fab. 7) ließ Dionysos aus dem Blut der zu Tode geschleiften
Dirke, weil diese seine Bacchantin war, die Dirke-Quelle entspringen.
106,6-10 mit Anm. 2 Sopra questa cesta riman gettata la clamide d’Anfione: W. verweist auf AdE IV S. 214 Anm. 5, wo
es um den Wandfries mit Szenen aus dem Leben des Dionysos (Neapel, Museo Nazionale Inv. 9183 und 9165) geht. Über
die ,cistae‘ („Körbe“) wird dort gesagt, daß sie Kultgegenstände enthielten und in den Kulten des Bacchus, der Minerva und
der Ceres verwendet wurden. Die Tücher, mit denen diese ,cistae‘ in der Regel bedeckt waren, nenne Hesychios (Hesych. s.v.
ίστριάνιδες; ed. Latte - Hansen III S. 378,34) „Istrianides“.
 
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