ta Sie doch wohl nicht so einfältig oder so bos-
Haft sein werden, zu behaupten, daß dir fränki-
sche Verfassung ohne alle Mängel sei. Und nun
hätten Sie beide Verfassungen, das Wohl und
Weh, welches jede gewährt, unparthciisch'gegen
«inander abwagen, und dem Volke die freite
Wahl überlassen sollen, sich für diese oder jene zu
erklären, ohne allen zu drohen- Auch dadurch
hätten Sie Ihre Pflicht nach nicht ganz erfüllt,
sondern es entstand noch die sehr wichtige Fra«
Ae, ob Main; im Stande sein werde, in dem
Falle, wenn es die fränkische Verfassung wählt,
Ke auch zu behaupten?
Statt so zu Werke zu gehen, nehmen Sie
Vielmehr als ausgemacht wahr an, daß Mainz
unter dem Drucke des härtesten Despotismus ge-
seufzet, und nach Erlösung sich gesehnt habe.
Statt Beweise anzuführen, schelten Sie, was
«einem ehrlichen Manne nicht ziemt, auf den er-
Ken Fürsten'des Reichs, der, wenn ihn auch
nicht die politische und bürgerliche Achtung, in
welcher er-in ganz Europa sieht, vor allen Zlus->
fallen sichern sollte, doch wegen seines hohen Al-
ters auch als Mensch Schonung selbst in dem
Falle verdiente, wenn er der ärgste Despot, oder
wie Sie sich ausbrücken, die harte Landesplage
wäre. Und wenn jemand sich untersteht, nur ein
Wort für ältere Verfassung zu lallen; so handeln
Sie, Freiheitsprediger! so despotisch, daß
sie diesen auf alle nur mögliche Art zu verfolgen
und zu unterdrücken suchen. *) Die Güte der
Im alten sklavischen Mainz durfte jedermann für
und wider die fränkische Verfassung öffentlich z. B.
in der Lesegesellschaft sprechen, wo man auch alle de?
mvkratische Blätter faud und las. Im neuen freien
Mainz muß jedermann für die fränkische Verfas-
sung reden, alle nicht demokratische Blätter werden
uiitcrdrukt,nnd im Lande der Freiheit herrscht die das
Vvtische Inquisition. Einen Beweis liefert der Volks-
freund durch sein Betragen gegen den K. GewaltL,
boten - gegen Dümont und alle treue Kurfürstliche
Diener, und noch neuerlich durch seine Drohungen
mit Milirairdiensten u- s. w.