Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Winnefeld, Hermann; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Die Villa des Hadrian bei Tivoli: Aufnahmen und Untersuchungen — Berlin, Band 3.1895

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42527#0160
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Winnefeld, Villa des Hadrian.

150

sonders günstig, und so ist hier der Eindruck verhältnismäfsig ein erfreulicherer als
bei den Skulpturen, bei denen von vorn herein vorauszusetzen war, dafs das Beste,
was einst in der Villa gestanden hat, unter den dort gemachten Funden nicht mehr
anzutreffen sein werde.
Ein wichtiges Element der Ausschmückung der Bauten, das weil mit ihnen
in unmittelbarem Zusammenhang stehend und sicher der hadrianischen Zeit selbst
angehörig, für die Beurteilung des damals herrschende^ Geschmacks von ganz be-
sonderem Interesse wäre, hat leider von diesen wenigen Bemerkungen, die der fol-
genden Liste der in der Villa zu Tage gekommenen Kunstwerke als Einleitung
dienen sollen, und von diesem Verzeichnis selbst ganz ausgeschlossen bleiben
müssen: die architektonische Ornamentik und damit auch die Reste der Stuckdeco-
rationen und die ornamentalen Mosaiken, die nur im Zusammenhang mit ihr be-
trachtet werden könnten: alle besseren Stücke sind wohlverpackt nach Rom in das
Museum der Diocletiansthermen übergeführt und dort in ihren Kisten magaziniert
worden, nur einiges wenige hat im Kreuzgang unter der bunt zusammengewürfelten
Masse architektonischer Fragmente Aufstellung gefunden. Eine Ergänzung der vor-
liegenden Arbeit nach dieser Richtung, von der wohl wesentliche Belehrung und
der Gewinn wichtiger Anhaltspunkte für die zeitliche Bestimmung anderer Ruinen
zu erwarten wäre, mufs einer günstigem Zukunft Vorbehalten bleiben.

VERZEICHNIS VON KUNSTWERKEN
ALS DEREN FUNDORT DIE VILLA DES HADRIAN
ANGEGEBEN WIRD.
A. Hauptpalast.
Kuppelsaal an Piazza d’oro.
Friese mit Darstellung von Eroten auf Seewesen und Eroten im Kampf
mit wilden Tieren.
Ligorio Vat. 18 Tur. 41. Grofsenteils noch an Ort und Stelle; beträchtliche Stücke des Jagd-
frieses im Museo Chiaramonti n. 60. 398. 439. 443. 448. Abg. Penna III, 13—16, ein Stück auch Mus.
Chiar. II, 31a. Ein Bruchstück ist nach dem sog. griechischen Theater verschleppt. Penna III, 12.
Vgl. oben S. 70.
Imagini di Venere, delle quali due ne son state portate a Roma nel giardino
di Monte Cauallo.
Ligorio a. a. O. Sie sollen a destra et a sinistra dell’ absida o tiero emiciclo gestanden haben.
Nicht mehr sicher wiederzuerkennen. Möglicherweise ist eine dieser Statuen die nackte Aphrodite des
Capitolinischen Museums, die aus Villa d’Este stammt; abg. Clarac IV, 626 B, 1383 D. Vgl. Bernoulli,
Aphrodite S. 227 n. I.
 
Annotationen