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MeCHRtllK UTtD OPTIK

Eine am Schlufle des Jahrhunderts ueranftaltete Weltausrtellung fordert naturgemäß
zu einem Rückblick auf. Eine kurze Ueberlegung genügt, um zu erkennen, daß an
den Fortfehritten diefes Jahrhunderts der naturwiffenfchafHichen und tedmifdien Ent-
uiidielung die Feinmechanik und Optik einen heruorragenden Rntheil hat. Wenn
man die ßrundelemente aller wiflenfchaftlichen Weflungen, die Maaße und 6ewichte,
in ihrer heutigen üollendung mit denen oor hundert Jahren, wenn man die heutigen
Meilterwerke der aftronomifchen und geodätifchen lnlrrumententedmik mit ihren, man
ntödtte fagen: Urformen zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts uergleidtt, wenn
man die jefcigen empfindlidten phufikalifdien und elektrifdten Meßtnftrumente betrachtet
und erwägt, daß oor hundert Jahren kaum Rnfänge dauon norhanden waren, fo wird
man ohne Weiteres zu der Ueberzeugung geführt, daß ein ungeheurer Fortfehritt auf
dem ßebiete der wiflenfdtaftlidien Präzifionstnftrumente (ich in diefem Jahrhundert ooll-
zogen hat, welcher der gefammten exakten Forfdtung zu 6ute gekommen id. nicht
in geringem 6rade ift an diefer Entwichelung die deutfdie Feinmechanik und
Optik betheiligt.

Hu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts war die deutfdie Präzifionstechnik noch wenig
entwickelt. Wenn auch gerade zu Rnfang des neunzehnten Jahrhunderts die Wün-
diener Schule unter Führung non Fraunhofer und Reichenbach, ferner Repfold
in Hamburg, Ptftor in Berlin u. R. m. der deutfdten Feinmechanik die allgemeine Aner-
kennung der wifienfdiaftlidien Welt errangen, fo hatte doch die Präzifionstechnik in
England und Frankreich einen bedeutenden üorfprung nor der deutfchen, fie deckte faft
ausfchließlich den Bedarf der Welt an wifTenfchaftlichen lnftrumenten. Eine weitere
Folge diefer überragenden Stellung war es, daß der junge deutfdie Mechaniker nach

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