-E- Vellage zum „Mahren Zacoli" Oe. 151
..*3=$3>g Den Konservativen.
ie bot euch einst, nachdem ihr sie enthüllt,
Erwünschten Stoff zur Stammtisch-Unterhaltung,
Wie hat die Spalten täglich euch gefüllt
Zn unfern Reilj'n die „grosze, tiefe Spaltung!"
Zn jeder Nummer ward drauf angespielt.
Wie sich dom Heerbann lo^gesagt die „Zungen";
Der Eisenreif, der uns znsammenhielt.
War endlich morsch geworden und zersprungen!
Zhr wärmtet täglich auf den alten Aohl
Und hieltet Reden schon an unsrer Leiche;
Doch wir — befinden uns noch ziemlich wohl
Und RurF und Banner blieben stets da^ gleiche.
EF ist zu früh noch, dasz ihr unK begrabt —
Legt euer Bahrtuch wieder nur in Falten,
Dafern ihr's selbst nicht braucht — ihr nämlich habt
Vor aller Welt entschieden euch gespalten.
j DaF edle Blatt, daF den Dcfebt an Hirn,
Der jedem Sehenden in’*« Aug' gesprungen.
Durchs prahlerische Areuz an seiner Stirn
Lu derben sucht, hat einen Sieg errungen.
Gestempelt ward'S von ihm zum Hochberrath,
Nicht an des Schulgesetzes Sarg zu weinen —
Weil trocknen Aug's bei Seit' Herr Helldors trat.
Ward ausgestoszen er mit all' den Seinen.
Und Jubel herrschte, dasz er unterlag,
Zm stark verschnupften Hauptguartier der Frommen,
Doch vor dem Abend loben sie den Lag —
Herr Helldorf nämlich wird bald wiederkommen.
Den ausgemerzt man wie ein räudig Schaf,
Wird seiner Leit euch schon die Rechnung machen,
Doch dasz die Spaltung grade euch betras,
Zhr edlen Herren „von", das ist zum Lachen!
--xZ Schwarz. §xs>
"3 tuet Schwarze freiten um ein Weib;
& Rohlschwarz der Eine war am Leib,
Der Andre schwarz am Keifte war:
Es war ein finstrer Missionar.
Das Weib nicht lange sich besann
Und wählt' den Aeger sich zum Mann.
Sie sprach: „Trotz seiner tzautcouleur
Ist er nicht halb so schwarz wie der."
-ä,_
Der
DMllinit-ZMecken.
Wenn einem behäbigen Kom-
| merzienrath nach seiner allzu
reichlichen Mahlzeit urplötz-
] lich ein Knopf von der Weste
abspringt, so muß man die
Wahrscheinlichkeit zugeben,
daß diese Explosion einem
glücklicherweise mißglückten
Dynamit - Attentat gleich-
kommt, denn das Dynamit
liegt jetzt förmlich in der
Luft.
Die idyllischen Zeiten sind
vorüber, da Haupt und
Schröder für das schöne Rep-
tiliengeld verbotene Schrif-
ten drucken ließen oder den
Kleister zum Ankleben revo-
lutionärer Plakate lieferten. Das Reptiliengeld ist
knapp geworden, man darf es nicht mehr mit harm-
losen Spielereien vergeuden, sondern muß das rothe
Gespenst mit Knallerbsen und Krachmandeln auf-
treten lassen, damit es seinen Zweck erfülle, die
Philisterschaft zu schrecken.
Die guten Pariser, deren gelehrige Schüler die
deutschen Reptilien und Spitzel ja stets gewesen
sind, gehen unfern Staatsrettern auch diesmal mit
gutem Beispiel voran. Herr Constans, der stets
ein cholerischer Mensch war, ist jetzt ravacholerisch
geworden; seine einzige Hoffnung ist Ravachol, der
große Dynamitheld, der zwar noch nicht das fran-
zösische Ministerium, aber doch schon eine Anzahl
Fenster, Treppen und Korridorthüren gesprengt hat
und der sich dann trotz seiner langen Arme, die
auf polizeiliche Abkunft schließen lassen, ruhig fest-
nehmen ließ.
Herr Ravachol, das langarmige Dynamit-Un-
geheuer, sitzt in Gewahrsam und erzählt allerlei
schreckliche Thaten, welche er im Dienste der
revolutionären Propaganda verrichtet haben will.
Damit erfüllt er seinen Zweck, er liefert den Phi-
listern die Gänsehaut und treibt die Gänse in den
Stall der Reaktion. Die Gerichtspräsidenten und
die Millionäre bekommen keine Wohnung mehr,
weil man fürchtet, daß sie gelegentlich per Dynamit
eine Luftreise antreten und die ganze Nachbarschaft
mitnehmen; auch Ravachol selbst wird seine jetzige
Wohnung nicht lange behalten; er, der so Vieles
gesprengt hat, wird bald seine Banden sprengen,
seinen Lohn in Empfang nehmen und sein Glück
anderwärts versuchen.
Ja, wenn wir eine solche Kraft in Deutschland
hätten! Wie würden sich die Stumm, Kardorff und
sonstige Puttkämerlinge freuen, welche nach neuen
Ausnahmegesetzen lechzen wie der Hirsch nach frischem
Wasser! Aber die armseligen Dynamitdiebstähle, die
der offiziöse Telegraph zusammenträgt, die Ent-
deckungen von eingeschmuggeltem Dynamit und selbst
die anarchistelnden Räuber in Posen konnten noch
keinen Dynamitschrecken, keine eigentliche Ravacholera
bei den Philistern erzeugen.
Man sieht: der Meister fehlt, der Jhring-
Mahlows und Kardinäle von einem Teller speiste,
der den Leuten hinterrücks Attentate an die Rock-
schöße hing, um Zölle durchzudrücken, der aus einem
Schnäbele eine drohende Kriegsfackel schnitzte und
sich auf Kosten des Königs von Hannover Fackel-
züge bringen ließ.
So lange DER nicht nicht wieder am Ruder
ist, gelingt nichts mehr. Nur Bismarck kann Helsen,
er würde Constans übertrumpfen, wie er Louis
Napoleon übertrumpft hat. Er könnte uns die
Ravachols zu Dutzenden liefern, wie er uns die
Haupt und Schröders zu Hunderten geliefert hat.
Darum, Ihr Reaktionäre, die Ihr neue Gesetze
zur Knebelung der Arbeiter braucht, holt Euch den
Vater der Reptilien zurück, das ist Eure letzte
Rettung!
Die Dffnkmüc-Heldcn.
Sir wolle» dir Welk niik Trümmern bedecken
Und damik die ganze Menschheit erschrecken;
Auch unser Schrecken, der war böse
Ab einer Dummheit von solcher Brühe.
Die humane Kugel.
Betrunkener (zur Schildwache): Na, Du pickel-
behaubtet, militärjerichtstodesurdeelvollziehendes Or-
jahu, wat bewachst De denn jar so Raaret in del
wackelige Schilderhaus?
Soldat: Männecken, jeh weiter, oder ick schieße.
Betrunkener: Mach' man keeneVisematenzien!
Du hast ja eene janz humane Kugel in Deinem Kuh-
fuß, diel höchstens uff halb oder dreiviertel Dod
jeaicht is. (Geht weiter.)
Soldat: Halt! Eins, zwei, drei!
Betrunkener: Vier, fünf, sechs! (taumelt.)
Soldat (schießt, die Kugel fehlt den Betrunkene», der
gerade zur Seite schwankt und tödtet einen andern Passanten.)
Betrunkener: Siehste, det Hab ick jleich jesagt,
die Kugel is so human, det se mir schont und
eenen Andern det Licht auspust. Et jeht man
nischt über die Humanität!
Mus einer österreichischen Mröeiterzeitung.
Gerechtigkeit, Freiheit, Wahrheit sind-
— bei uns —-Konsiszirt.
Das rechtmäßige Eigenthum des arbeitenden
Volks---durch den
Kapitalismus-Konsiszirt.
Die echte Kultur — — — überall-
Konsiszirt.
O daß der Teufel den ganzen-— Zopf
-Militarismus-Konsiszirt.
Der Verstand der Zensurbehörde-
-Konsiszirt!
—-s* Variante. «—
Gefährlich ist, die Schildwach' necken,
verderblich ist Lackirer Zahn,
Jedoch der Schrecklichste der Schrecken
Ist Bismarck's Lob von Helix Dahn.
Aus der Volksschule.
Lehrer: Der heilige Hubertus ist der Schutz-
heilige der Jäger; die Schutzheilige der Musik ist
die heilige Cäcilia. Nenne mir ein ähnliches Bei-
spiel, Friede!!
Friedel:DieSchutzheilige der Mllllvnäre
ist die heilige Hermandad.
* *
*
Lehrer: Wie werden die Städte im Deutschen
Reich eingetheilt?
Hans: In solche, welche am I.Mai den Umzug
gestaltet und in solche, die ihn nicht gestattet haben.
..*3=$3>g Den Konservativen.
ie bot euch einst, nachdem ihr sie enthüllt,
Erwünschten Stoff zur Stammtisch-Unterhaltung,
Wie hat die Spalten täglich euch gefüllt
Zn unfern Reilj'n die „grosze, tiefe Spaltung!"
Zn jeder Nummer ward drauf angespielt.
Wie sich dom Heerbann lo^gesagt die „Zungen";
Der Eisenreif, der uns znsammenhielt.
War endlich morsch geworden und zersprungen!
Zhr wärmtet täglich auf den alten Aohl
Und hieltet Reden schon an unsrer Leiche;
Doch wir — befinden uns noch ziemlich wohl
Und RurF und Banner blieben stets da^ gleiche.
EF ist zu früh noch, dasz ihr unK begrabt —
Legt euer Bahrtuch wieder nur in Falten,
Dafern ihr's selbst nicht braucht — ihr nämlich habt
Vor aller Welt entschieden euch gespalten.
j DaF edle Blatt, daF den Dcfebt an Hirn,
Der jedem Sehenden in’*« Aug' gesprungen.
Durchs prahlerische Areuz an seiner Stirn
Lu derben sucht, hat einen Sieg errungen.
Gestempelt ward'S von ihm zum Hochberrath,
Nicht an des Schulgesetzes Sarg zu weinen —
Weil trocknen Aug's bei Seit' Herr Helldors trat.
Ward ausgestoszen er mit all' den Seinen.
Und Jubel herrschte, dasz er unterlag,
Zm stark verschnupften Hauptguartier der Frommen,
Doch vor dem Abend loben sie den Lag —
Herr Helldorf nämlich wird bald wiederkommen.
Den ausgemerzt man wie ein räudig Schaf,
Wird seiner Leit euch schon die Rechnung machen,
Doch dasz die Spaltung grade euch betras,
Zhr edlen Herren „von", das ist zum Lachen!
--xZ Schwarz. §xs>
"3 tuet Schwarze freiten um ein Weib;
& Rohlschwarz der Eine war am Leib,
Der Andre schwarz am Keifte war:
Es war ein finstrer Missionar.
Das Weib nicht lange sich besann
Und wählt' den Aeger sich zum Mann.
Sie sprach: „Trotz seiner tzautcouleur
Ist er nicht halb so schwarz wie der."
-ä,_
Der
DMllinit-ZMecken.
Wenn einem behäbigen Kom-
| merzienrath nach seiner allzu
reichlichen Mahlzeit urplötz-
] lich ein Knopf von der Weste
abspringt, so muß man die
Wahrscheinlichkeit zugeben,
daß diese Explosion einem
glücklicherweise mißglückten
Dynamit - Attentat gleich-
kommt, denn das Dynamit
liegt jetzt förmlich in der
Luft.
Die idyllischen Zeiten sind
vorüber, da Haupt und
Schröder für das schöne Rep-
tiliengeld verbotene Schrif-
ten drucken ließen oder den
Kleister zum Ankleben revo-
lutionärer Plakate lieferten. Das Reptiliengeld ist
knapp geworden, man darf es nicht mehr mit harm-
losen Spielereien vergeuden, sondern muß das rothe
Gespenst mit Knallerbsen und Krachmandeln auf-
treten lassen, damit es seinen Zweck erfülle, die
Philisterschaft zu schrecken.
Die guten Pariser, deren gelehrige Schüler die
deutschen Reptilien und Spitzel ja stets gewesen
sind, gehen unfern Staatsrettern auch diesmal mit
gutem Beispiel voran. Herr Constans, der stets
ein cholerischer Mensch war, ist jetzt ravacholerisch
geworden; seine einzige Hoffnung ist Ravachol, der
große Dynamitheld, der zwar noch nicht das fran-
zösische Ministerium, aber doch schon eine Anzahl
Fenster, Treppen und Korridorthüren gesprengt hat
und der sich dann trotz seiner langen Arme, die
auf polizeiliche Abkunft schließen lassen, ruhig fest-
nehmen ließ.
Herr Ravachol, das langarmige Dynamit-Un-
geheuer, sitzt in Gewahrsam und erzählt allerlei
schreckliche Thaten, welche er im Dienste der
revolutionären Propaganda verrichtet haben will.
Damit erfüllt er seinen Zweck, er liefert den Phi-
listern die Gänsehaut und treibt die Gänse in den
Stall der Reaktion. Die Gerichtspräsidenten und
die Millionäre bekommen keine Wohnung mehr,
weil man fürchtet, daß sie gelegentlich per Dynamit
eine Luftreise antreten und die ganze Nachbarschaft
mitnehmen; auch Ravachol selbst wird seine jetzige
Wohnung nicht lange behalten; er, der so Vieles
gesprengt hat, wird bald seine Banden sprengen,
seinen Lohn in Empfang nehmen und sein Glück
anderwärts versuchen.
Ja, wenn wir eine solche Kraft in Deutschland
hätten! Wie würden sich die Stumm, Kardorff und
sonstige Puttkämerlinge freuen, welche nach neuen
Ausnahmegesetzen lechzen wie der Hirsch nach frischem
Wasser! Aber die armseligen Dynamitdiebstähle, die
der offiziöse Telegraph zusammenträgt, die Ent-
deckungen von eingeschmuggeltem Dynamit und selbst
die anarchistelnden Räuber in Posen konnten noch
keinen Dynamitschrecken, keine eigentliche Ravacholera
bei den Philistern erzeugen.
Man sieht: der Meister fehlt, der Jhring-
Mahlows und Kardinäle von einem Teller speiste,
der den Leuten hinterrücks Attentate an die Rock-
schöße hing, um Zölle durchzudrücken, der aus einem
Schnäbele eine drohende Kriegsfackel schnitzte und
sich auf Kosten des Königs von Hannover Fackel-
züge bringen ließ.
So lange DER nicht nicht wieder am Ruder
ist, gelingt nichts mehr. Nur Bismarck kann Helsen,
er würde Constans übertrumpfen, wie er Louis
Napoleon übertrumpft hat. Er könnte uns die
Ravachols zu Dutzenden liefern, wie er uns die
Haupt und Schröders zu Hunderten geliefert hat.
Darum, Ihr Reaktionäre, die Ihr neue Gesetze
zur Knebelung der Arbeiter braucht, holt Euch den
Vater der Reptilien zurück, das ist Eure letzte
Rettung!
Die Dffnkmüc-Heldcn.
Sir wolle» dir Welk niik Trümmern bedecken
Und damik die ganze Menschheit erschrecken;
Auch unser Schrecken, der war böse
Ab einer Dummheit von solcher Brühe.
Die humane Kugel.
Betrunkener (zur Schildwache): Na, Du pickel-
behaubtet, militärjerichtstodesurdeelvollziehendes Or-
jahu, wat bewachst De denn jar so Raaret in del
wackelige Schilderhaus?
Soldat: Männecken, jeh weiter, oder ick schieße.
Betrunkener: Mach' man keeneVisematenzien!
Du hast ja eene janz humane Kugel in Deinem Kuh-
fuß, diel höchstens uff halb oder dreiviertel Dod
jeaicht is. (Geht weiter.)
Soldat: Halt! Eins, zwei, drei!
Betrunkener: Vier, fünf, sechs! (taumelt.)
Soldat (schießt, die Kugel fehlt den Betrunkene», der
gerade zur Seite schwankt und tödtet einen andern Passanten.)
Betrunkener: Siehste, det Hab ick jleich jesagt,
die Kugel is so human, det se mir schont und
eenen Andern det Licht auspust. Et jeht man
nischt über die Humanität!
Mus einer österreichischen Mröeiterzeitung.
Gerechtigkeit, Freiheit, Wahrheit sind-
— bei uns —-Konsiszirt.
Das rechtmäßige Eigenthum des arbeitenden
Volks---durch den
Kapitalismus-Konsiszirt.
Die echte Kultur — — — überall-
Konsiszirt.
O daß der Teufel den ganzen-— Zopf
-Militarismus-Konsiszirt.
Der Verstand der Zensurbehörde-
-Konsiszirt!
—-s* Variante. «—
Gefährlich ist, die Schildwach' necken,
verderblich ist Lackirer Zahn,
Jedoch der Schrecklichste der Schrecken
Ist Bismarck's Lob von Helix Dahn.
Aus der Volksschule.
Lehrer: Der heilige Hubertus ist der Schutz-
heilige der Jäger; die Schutzheilige der Musik ist
die heilige Cäcilia. Nenne mir ein ähnliches Bei-
spiel, Friede!!
Friedel:DieSchutzheilige der Mllllvnäre
ist die heilige Hermandad.
* *
*
Lehrer: Wie werden die Städte im Deutschen
Reich eingetheilt?
Hans: In solche, welche am I.Mai den Umzug
gestaltet und in solche, die ihn nicht gestattet haben.