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Der Nenner,

Gast: Wie, Herr Kommerzienrath, Sie haben noch nie etwas von Heine gehört?
Kommcrzienrath: Heine, Heine? Muß eine kleine Firma sein, kenne nur Weltfirmcn.

Wahrheit und Freiheit.

Wahrheit und. Freiheit stehen im Bund
Als treue Kameraden.

Man fand sie bis zu dieser Stund
Stets an» denselben Pfaden.

Wenn immer Freiheit krank und matt,

Zu Hause innßte bleiben,

Die Wahrheit wich nicht von der Statt,

Kein Zwang könnt' sie vertreiben.

So Pflegt kein Weib den liebsten Mann,

Wie sie die Freiheit Pflegte.

So jubelt kein Kind, von der Schule Bann
Erlöst, wenn sic wieder sich regte.

lind hat die Wahrheit ein blasses Gesicht,
Dann führt sic di« Freiheit ins Freie,

Dort muß sie sich tummeln in Luft und Licht,
Daß der Wangen Roth sich erneue.

Die Wahrheit haßt die Lüge sehr,

Wird sie gewiß besiegen.

Hilft Lüge nicht der Knechtschaft mehr,

Dann lvird sie unterliegen.

Dann tritt die Freiheit auf den Plan,

Dann ist des Schicksals Wende.

Wahrheit und Freiheit werden dann
Vereint sein bis ans Ende.

A n d r e s.

Die Kohlenbarone.

Hüttendirektor: Mit dem Streik haben wir ein ganz gutes Ge-
schäft gemacht; die Kohlenpreise sind enorm in die Höhe getrieben worden.

Aktionär: Da muß bald wieder ein Streik hervorgerufen werden,
damit die Dividenden noch etwas steigen.

Hüttendirektor: Seien Sie vorsichtig!

Aktionär: Wieso?

Hüttendirektor: Na, unter uns kann man schon einmal von Divi-
denden sprechen; draußen vor den Leuten spricht man nur von der
Begehrlichkeit der Arbeiter!

- Kur eine Kleinigkeit,

Vater: Nun, Herr Kapellmeister, was fehlt meiner Tochter noch
zur Primadonna?

Kapeltmeister: Nur noch das Prima.

Drr Tirvlingsliratrn. *<££==-'

Händlerin: Meine Herrschaften, scheeneKartoffeln, Bollen, Knoblauch!
Rabbiner vorübergehend): Ueberalt find't man doch den Lieblingsbrate»
von uns're Leut!
 
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