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/ Der verhängnisvolle Wocirsprnng. :
Auch ein Kolonislpolitiker.
Gerichts Vorsitzen der: Sie haben sich unerhörte Rohheiten zu Schulden
kommen lassen. Nachdem Sie am Sonntag aus einer Schänke entfernt worden
waren, sind Sie mit einer Anzahl Kameraden zurückgekehrt, haben Alles kurz
und klein geschlagen und den Wirth und die Wirthin verwundet. Warum
haben Sie das gcthan?
Angeklagter: Ich war in meinem vollen Rechte! Ich mußte doch den
Wirth für meine Ausweisung bestrafen. Ich gehöre nämlich zu den Kolonial-
politikern und wir strafen immer auf diese Weise, wenn man uns
irgendwo hinauswirst. _ , _
Da sah er ein holdes, liebliches Lind,
Und all' seine Arbeitslust ging in den Alind.
Lr folgte der Schönen, er redet sie an:
„V Mädchen, Du hast es mir angethan.
Neligion in der Kaserne.
Bei einem Regiment werden die Rekruten vertheilt. Es wird angeordnet,
daß sich die Evangelischen auf dem rechten, die Katholiken auf dem linken
Flügel und in der Mitte die Juden aufstellcn sollen.
Ein Mann bleibt allein stehen.
Der Oberst fragt ihn, ob er keine Religion habe.
„Nein, Herr Oberst," erwidert der Rekrut, „ich bin Dissident."
„Ach was," entgegnet der Oberst, „Dissidenten kenn' ich nicht; wenn
Sie bis heute Abend um sechs Uhr keine anständige Religion haben, schmeiße
ich Sie zu den — Juden!"
Ein hübsches Mädchen mit häßlicher Seele,
Das gleicht wohl dem Gelde, das nachgemacht:
Bor beiden sucht sich Jeder zu hüten —
Und doch werden oft an den Mann sie gebracht.
Da lächelt die Schöne erröthend und sprichst:
„Zofern Sie mich lieben, das wehre ich nicht.
Doch heirathen schlagen Sie sich aus dem Sinn
Dieweil ich ja längst schon verheirathet bin."
Dann ging sie und ließ ihn verzweifelt zurück
Mit all seiner Lieb' und zertrümmertem Glück.
Und einsam er sitzt an der Lauerquelle —
Nun hat er den Stoff’ zu der Badenovelle.
Aus der Instruktionsstunde.
Unteroffizier: Die Kugeln unseres neuen Gewehrs durchschlagen
einen Knochen, ohne ihn zu zersplittern. (Zu dem ganz zerstreut dafitzenden Rekruten
Meyer).: Nu, Sie Mondkalb, was durchschlagen unsere Kugeln, ohne ihn z»
zersplittern? (Meyer hat nicht aufgepaßt und kan» daher nicht antworten.) Na, wird's
bald! Einen K . . . K . .
Rekrut Meyer: Einen Kachelofen.
—» Im Wade, i-ö—
Ein Schriftsteller saß an der Sauerquelle
Und träumte von einer Badenovelle.
Lr sucht' einen Stoff, recht pikant und gewagt,
Me er seinem braven Verleger behagt.
Ich liebe Dich, seit ich Dein Antlitz sah.
Dich heirathen möcht' ich wahrhaftig beinah."
/ Der verhängnisvolle Wocirsprnng. :
Auch ein Kolonislpolitiker.
Gerichts Vorsitzen der: Sie haben sich unerhörte Rohheiten zu Schulden
kommen lassen. Nachdem Sie am Sonntag aus einer Schänke entfernt worden
waren, sind Sie mit einer Anzahl Kameraden zurückgekehrt, haben Alles kurz
und klein geschlagen und den Wirth und die Wirthin verwundet. Warum
haben Sie das gcthan?
Angeklagter: Ich war in meinem vollen Rechte! Ich mußte doch den
Wirth für meine Ausweisung bestrafen. Ich gehöre nämlich zu den Kolonial-
politikern und wir strafen immer auf diese Weise, wenn man uns
irgendwo hinauswirst. _ , _
Da sah er ein holdes, liebliches Lind,
Und all' seine Arbeitslust ging in den Alind.
Lr folgte der Schönen, er redet sie an:
„V Mädchen, Du hast es mir angethan.
Neligion in der Kaserne.
Bei einem Regiment werden die Rekruten vertheilt. Es wird angeordnet,
daß sich die Evangelischen auf dem rechten, die Katholiken auf dem linken
Flügel und in der Mitte die Juden aufstellcn sollen.
Ein Mann bleibt allein stehen.
Der Oberst fragt ihn, ob er keine Religion habe.
„Nein, Herr Oberst," erwidert der Rekrut, „ich bin Dissident."
„Ach was," entgegnet der Oberst, „Dissidenten kenn' ich nicht; wenn
Sie bis heute Abend um sechs Uhr keine anständige Religion haben, schmeiße
ich Sie zu den — Juden!"
Ein hübsches Mädchen mit häßlicher Seele,
Das gleicht wohl dem Gelde, das nachgemacht:
Bor beiden sucht sich Jeder zu hüten —
Und doch werden oft an den Mann sie gebracht.
Da lächelt die Schöne erröthend und sprichst:
„Zofern Sie mich lieben, das wehre ich nicht.
Doch heirathen schlagen Sie sich aus dem Sinn
Dieweil ich ja längst schon verheirathet bin."
Dann ging sie und ließ ihn verzweifelt zurück
Mit all seiner Lieb' und zertrümmertem Glück.
Und einsam er sitzt an der Lauerquelle —
Nun hat er den Stoff’ zu der Badenovelle.
Aus der Instruktionsstunde.
Unteroffizier: Die Kugeln unseres neuen Gewehrs durchschlagen
einen Knochen, ohne ihn zu zersplittern. (Zu dem ganz zerstreut dafitzenden Rekruten
Meyer).: Nu, Sie Mondkalb, was durchschlagen unsere Kugeln, ohne ihn z»
zersplittern? (Meyer hat nicht aufgepaßt und kan» daher nicht antworten.) Na, wird's
bald! Einen K . . . K . .
Rekrut Meyer: Einen Kachelofen.
—» Im Wade, i-ö—
Ein Schriftsteller saß an der Sauerquelle
Und träumte von einer Badenovelle.
Lr sucht' einen Stoff, recht pikant und gewagt,
Me er seinem braven Verleger behagt.
Ich liebe Dich, seit ich Dein Antlitz sah.
Dich heirathen möcht' ich wahrhaftig beinah."