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Mit Speck fängt man Mäuse.

Die Neue Zielt. ^

evue des geistigen und öffentlichen Lebens.

Elfter Zaljrgang.

Unter ständiger Nitarbeiterschaft von A. Bebel. L. Bernstein, Kr. Lngels, P. Lafargue. w. Liebknecht,
§. Nehring, N. Bchippel, §. A. Borge u. A. redigirt von Aarl Aautsk^.

, oeben beendet die „Neue Zeit" ihren zehnten Jahrgang. Begründet in
einer Periode, in der das Ausnahmegesetz am schwersten auf unserer Partei
lastete, ist sie doch von Anbeginn gewesen, was sie heute ist, ein Organ
der Kritik und der Forschung des wissenschaftlichen Sozialismus, dessen
Grundlagen im konrnrunistischen Manifest gelegt sind, von diesem
Standpunkt aus sucht die „Neue Zeit" das Leben und weben der heutigen, wie das
werden der kommender: Gesellschaft in allen Erscheinungen, in denen diese Prozesse sich
äußern, zu verfolgen: vor Allem natürlich auf den Gebieten der Politik und der Oeko-
nonrie, aber so weit als möglich auch auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft.

Die „Neue Zeit" auf dem höchsten Niveau zu erhalten, das dis verfügbaren Kräfte
und die bestehenden Verhältnisse zu erreichen gestatten, bleibt nach wie vor unser Be-
streben. wir wenden Alles auf, in der „Neuen Zeit" ein Grgan zu bieten, das würdig
ist der Höhe, die der wissenschaftliche Sozialismus erreicht, wir sind aber auch bestrebt,
die „Neue Zeit" so abwechslungsreich, leichtverständlich und anziehend zu halten, daß
sie nicht blos dem Theoretiker, sondern auch dem Praktiker, nicht blos dem Ztudirenden,
sondern auch dem Mann der Arbeit, der neben Belehrung Erholung sucht, willkommen sei.

In einem regelmäßigen Berliner Briefe aus der Keder von vr. F. Mehring
werden in einer kritischen Uebersicht die wichtigsten Ereignisse der Woche besprochen.

wichtige Kragen der sozialistischen Bewegung, der Politik und der ökonomischen
Entwicklung Deutschlands werden von unsern ständigen Mitarbeitern A. Bebel,
w. Liebknecht, M. Schippel in größeren Abhandlungen behandelt. Die politische
und ökonomische Entwicklung, besonders aber die Arbeiterbewegungen des Auslandes
verfolgen unsere ständigen sachkundigen Mitarbeiter in den großen industriellen und
politischen Zentren London (Eduard Bernstein), Paris (Paul Lafargue) und
New r)ork (F. A. Sorge), sowie eine Reihe gelegentlicher Mitarbeiter.

Reben den aktuellen Vorgängen vergessen wir nicht die Entwicklung und An-
wendung der sozialistischen Theorien, sowie die Untersuchung und Kritik der Theorien
unserer Gegner.

Zunächst werden wir mit der Veröffentlichung des mit Rücksicht auf den verfüg-
baren Raum schon wiederholt zurückgestellten Zukunftsromans von William Morris
beginnen, „Runde von Nirgendwo," ein phantastisches Gegenstück zu der nüchternen
Utopie des Amerikaners Bellamy.

von Beiträgen, die entweder schon in unserer Hand befindlich oder uns zugesagt
sind, nennen wir: Dr. Viktor Adler, Gesterreichische Lozialreformen. — Theodor Lurti,
Proportionalvertretung. — Friedr. Lngels, Ueber historischen Materialismus. —
K. Kautsk?, Herr Professor Julius Wolf und seine Grundlegung einer Sozialpolitik.
— Lombroso's politischer Verbrecher. — Paul Lafargue, Der Mythus von Athene. —-
Otto Lang, Die Arbeiterbewegung in der Schweiz. — vr. H. Lux, Die Ergebnisse der
Linkommensteuerabschätzungen im Königreich Lachsen. — vr. Rudolf Me^er, Das
nahende Ende des landwirthschaftlichen Großbetriebs. — G. Plechanow, Helvetius,
Holbach und Marx. — Asiatische und antike Produktionsweise. — Herder's Geschichts-
philosophie vom Standpunkt des modernen Materialismus. — R. Saitschik, Die Welt-
anschauung Henrik Ibsen's. — Max Schixpel, Arbeiterzustände in Australien. — Die
Branntweinbrennerei und ihr Einfluß auf die Landwirthschaft und die Gesetzgebung. —
vr. Konrad Schmidt, Die Profitrate. — J. S., Lin Beitrag zur Entwicklungsgeschichte
der Großindustrie in Deutschland. — R. Schweichel, Robert Hamerling. — F. A. Sorge,
Die Arbeiterbewegung in den vereinigten Staaten von J886 bis auf unsere Tage. —
Klara Zetkin, Zola's neuester Roman.

Abonnements-Bedingungen.

Die „Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen
und Kolporteure zum Preise von Mk. 2.50 pro Quartal zu beziehen. Das einzelne Heft
kostet 20 Pfennig. Durch die Post bezogen beträgt der vierteljährliche Abonnements-
preis Mk. 2.35.

Bei direktem Bezug unter Rreuzband für Deutschland und Gesterreich-Ungarn
vierteljährlich Mk. 3.J5, für den Weltpostverein Mk. 3.80.

Die „Neue Zeit" ist im Reichspostkatalog für J892 eingetragen unter Nr. 4532,
im Württembergs Katalog unter Nr. 2J2.

Ginband-De..en für das \. und 2. Semester des JO. Jahrgangs sind angefertigt
in Halbfranz Mk. J.50, in Ganzleinen Mk. —.70.

J. y. w. Dietz' Verlag in Stuttgart.

Verantwortlich für die Redaktion: Georg Baßler in Stuttgart. — Druck und Verlag; I H. W. Dietz in Stuttgart

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