Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 197.

1894.

Preis pro Nummer 1« Pfennig.

Erscheint alle 14 Tage einmal.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Kolporteure, sowie durch die Post (eingetragen unter Nr. 6939),
in Berlin auch durch jeden Zeitungsspediteur und Zeitungsverkäufer.

Blitzbraht-Meldungen.

Berlin. Das neue Reichstags-Gebäude ist einstweilen als Wärme-
halle eröffnet worden, weil es ja ohnehin dazu bestimmt ist, daß darin
dem Volke „eingeheizt" werden soll.

— Bei den Faschingsbällen des Junkerthums zeigte sich eine Zunahme
des Champagner-Konsums. Man schließt daraus auf die verzweifelte Lage
der Großgrundbesitzer, denen kein Mittel mehr zu theuer ist, um ihren
Schmerz zu betäuben.

Dresden. Im sächsischen Landtage haben sich die reaktionären Parteien
geweigert, über das allgemeine Wahlrecht zu debattiren. Sie meinten,
ihre Debatten seien eines so bedeutungsvollen Themas nicht würdig.

Stuttgart. Der „Wahre Jacob" hat den Schillerpreis erhalten.

Dom Rhein. Infolge eingetretenen Thauwetters ist die Wein-
steuer ins Wasser gefallen und ertrunken.

Wien. Prinz Reuß, der deutsche Botschafter, erhielt von seinem Vor-
gesetzten Caprivi eine R a s e; er setzte dieselbe auf und ging damit zur Redoute.

—Armes Europa.

Europa: Nachgerade wird es mir unheimlich in unserem schönen Lrdtheil, — da kracht's ja an allen Ecken und Enden.

Stier (Jupiter): Nur ruhig, Kindchen, meine ßreunde windischgrätz, Dupuy und Lrispi werden auch diesmal Herren der ^Situation
bleiben und die revolutionären Elemente Niederdrücken.
 
Annotationen