1638
$<> Ascher-Mittwoch. ‘5
ist ein kurzer RauW gewesen,
Den dieser FMing uns gebraFt,
DH was erzum Plaisir erlesen,
Wir siaßen sierzlH es bclM.
Lr Aal in seinen Gaukelspielen
Des Zages Größen vorgesüsirt.
Zn isimn Wesen, isiren Zielen
Kat er sie lreffliA karikirl.
Und Niquel erst! er gal verratsien,
Daß Neues er ersinnen kann,
Lr kündigte den Lmzelstaaten
Geldspenden von Berlin aus an!
Za - statt zu nesimen, wollt' er geben,
Was niemals doA in Preußen SrauF,
Wir sollten ZIäße bei isim sieben -
Wir siiclten laZend uns den BauF.
DoF nun - verklungen Lust und Lieder!
Die WermittwoA stieg sieraufj
Run nesimen auI die Dinge wieder
Den alten, langst gewosinten Laus.
Die vorsier wütsiend siU gesFlagen,
Der Kanzler und das Zunkertsium -
Zie werden wieder siD vertragen,
Zie wissen gar zu gut. warum.
Der Miguel wird den Lmzelstaaten
NW einen Pfennig bieten mesir,
Wird rusi'n von seinen großen Asiaten
Und nur naD Keld Mein, wie vorsier.
DH wenn auf's Neue isin gelüstet.
Das Wosil des 8olks zu tasten an.
Zo stesi'n im ReiFstag, kampsgerüstet.
Die Zozialisten aus dem Plan. M. K.
Wir sasi'n die preußiMn Feudalen
Kls Opponenten, keck und wild.
Wie sie dem Kanzler Hufen Lualen -
Das war ein wunderbares Bild.
Wir sasi'n den Kanzler, sonst so Hneidig,
Zonst stets so siIer seines Ziegs,
Wie er entgegen kam gesDmeidig
Den Kelden dieses Bauernkriegs.
Keld Lugen, der in sieißem Ztreile
ZH als ein „ReiHsseind" oft bewasirt,
Lr stand an der Minister Zeite
Und Hwang für sie sein altes ZUwert.
Der König Ztumm zu seinem ZDmerze
Mit Limöurg-Ztirum arg zersiel
Zo scsilt' es nHt an gutem Zgerze
In diesem bunten FastnHtsspiel.
Lin Nothschrei aus Sachsen.
Sachsen, ja mei Lachsen, war
Lonst ä wunderfcheenes Lündchen,
Denn warum? Der Rohden Lchaar
Hield mer gurz un fchdraff an Bändchen.
Hadde Lener uffgemuckd,
Grichde glei mer'n bei'n Lchlasfidchen;
Affen Gobb wurd' ihn geschbuckd
Un das Birschchen flog ins Giddchen.
Gam fe raus dann aus'n Loch,
Waren zahm de nedden Klanzen;
Naulde der un jener noch,
Herrfchde Grdnung doch in Ganzen.
Heechstens, lag in fießen Droom
Mer des Nachds in feinen Gähne,
Worde uff än Babbelboom
Uffgehißd de rohde Kahne.
Na, denn holde mer'n Lchandarm,
Der begaffte sich den Blunder,
Un ä Keierriebelarm
Langd den Labben wieder runder.
Der de Lache angedrehd.
Na, der brummde oder blechde —
Gurzum, die Gefetzlichgeed
War un blieb in ihren Nechde.
Wie's den beffern Bubligum
Ietzd ergehd (zwar nich in Drüsen,
Uwwer doch um Drüsen 'rum).
Das is noch nich dagewäfen.
Heidzudag weeß Geener mehr
Ganz genau, was mein un deine;
Ietzd is los das wilde Heer —
Ietzd Hamm die uns an der Leine!
Lo was fah de Lrde nie;
Iuchdlos is de rohe Nasse
Un es herrfchd de Anarchie
In der Eneibe, uff der Gaffe.
Dord, drotz Bohlezei un Heer,
Ham mer'n richd'gen rohden Lchrecken —
Diele drau'n sich schon nich mehr
Anne Kahne raus zu fchdecken!
In de Gärche fchleichd mer sich
Dord schon heemlich un verschdohlen --
Nee, 's is eenfach fürchderlich
lln ä Iufchdand wie in Bohlen!
Ja, es treibd das Lchiff in Lchdorm
lln der Alastboom brach schon nieder —
Der Loldad in llneform
Gröhld bereits de Umfchdorzlieder!
Wer sie das erdragen gann,
Is ä Badriod zum Lachen —
Len lojal-monarch'fcher Nanu
Nuß sich eenfach dinue machen.
Weh, gelöst der Grdnung Band,
Underdrickd de Guden, Krommen!
Armes, deires Daderland,
Nußde 's dahin mid dir gommen?
Der Vriiyen-AoyKott.
Line tzofgeschichte von k)ans wagemuth.
Das Geschlecht der Fürsten von Pumpel-
Hausen-Lichtenburg stand auf dem Ausfterbe-Etat.
Der allerhöchstselige Großvater, der die letzten
Jahre des nneien regime noch mitdurchlebt und
sich als eleganter Lebemann bewährt hatte, war
allerdings eilt starker Mehrer seines Reichs und
in großem Maßstabe der leibhaftige Vater seiner
Landeskinder gewesen. Friedrich Wilhelm der
Zweite, der sich auf das Geschäft verstand, hatte
bei einer Champagnerfuite einst geäußert, Jhro
Liebden betrieben die Negierungsgeschäfte mit einem
Stamm von Beamten, Offizieren und sonstigen
Staatsdiencrn, die sich allein aus seiner Familie
rekrutirten. Sein Sohn, der Schrecken aller Unter-
röcke, war ein getreuer Nachahmer des Herrn
Papas, prügelte die Bürger und schenkte den
Männern, deren Frauen er gewogen war, goldene
Tabakdosen und klangvolle Titel.
Aber selbst vor Fürsten macht die Natur nicht
Halt, und Christian XXXIII., der Enkel des alten
Galans, büßte für die lustigen Jahre der früheren
Generation. Wohl war er seit vielen Jahren
verheirathet, aber er hatte schon lange aufgehört
zu hoffen, daß seine erlauchte, magere und frontme
Gemahlin ihm einen Nachfolger schenken werde.
Außer ihm lebte nur noch ein blos wenige
Jahre jüngerer Bruder Karl, der ein vergnüg-
licher Hagestolz war, den Pferdestall jedem Dainen-
boudoir vorzog und einen schwunghaften Handel
mit Rassegäulen trieb, deren Zucht und Pflege
ihnt über Alles ging. Sein Bruder hatte ihm
den größten Theil des fürstlichen Marstalls dafür
überlassen.
Auf den vier Augen stand die Zukunft Derer
voit Pumpelhausen-Lichtenburg. Erlosch mit ihnen
der Stamut, so wären die guten Pumpelhäuser
ohne Gnade einem Andern in die Hättde gefallen,
einem entfernten Verwandten, der ein paar Dutzend
Meilen davon Weizen erntete, Branntwein brannte
und reichliche Geminnste aus der Arbeit emsiger
Bergleute zog.
$<> Ascher-Mittwoch. ‘5
ist ein kurzer RauW gewesen,
Den dieser FMing uns gebraFt,
DH was erzum Plaisir erlesen,
Wir siaßen sierzlH es bclM.
Lr Aal in seinen Gaukelspielen
Des Zages Größen vorgesüsirt.
Zn isimn Wesen, isiren Zielen
Kat er sie lreffliA karikirl.
Und Niquel erst! er gal verratsien,
Daß Neues er ersinnen kann,
Lr kündigte den Lmzelstaaten
Geldspenden von Berlin aus an!
Za - statt zu nesimen, wollt' er geben,
Was niemals doA in Preußen SrauF,
Wir sollten ZIäße bei isim sieben -
Wir siiclten laZend uns den BauF.
DoF nun - verklungen Lust und Lieder!
Die WermittwoA stieg sieraufj
Run nesimen auI die Dinge wieder
Den alten, langst gewosinten Laus.
Die vorsier wütsiend siU gesFlagen,
Der Kanzler und das Zunkertsium -
Zie werden wieder siD vertragen,
Zie wissen gar zu gut. warum.
Der Miguel wird den Lmzelstaaten
NW einen Pfennig bieten mesir,
Wird rusi'n von seinen großen Asiaten
Und nur naD Keld Mein, wie vorsier.
DH wenn auf's Neue isin gelüstet.
Das Wosil des 8olks zu tasten an.
Zo stesi'n im ReiFstag, kampsgerüstet.
Die Zozialisten aus dem Plan. M. K.
Wir sasi'n die preußiMn Feudalen
Kls Opponenten, keck und wild.
Wie sie dem Kanzler Hufen Lualen -
Das war ein wunderbares Bild.
Wir sasi'n den Kanzler, sonst so Hneidig,
Zonst stets so siIer seines Ziegs,
Wie er entgegen kam gesDmeidig
Den Kelden dieses Bauernkriegs.
Keld Lugen, der in sieißem Ztreile
ZH als ein „ReiHsseind" oft bewasirt,
Lr stand an der Minister Zeite
Und Hwang für sie sein altes ZUwert.
Der König Ztumm zu seinem ZDmerze
Mit Limöurg-Ztirum arg zersiel
Zo scsilt' es nHt an gutem Zgerze
In diesem bunten FastnHtsspiel.
Lin Nothschrei aus Sachsen.
Sachsen, ja mei Lachsen, war
Lonst ä wunderfcheenes Lündchen,
Denn warum? Der Rohden Lchaar
Hield mer gurz un fchdraff an Bändchen.
Hadde Lener uffgemuckd,
Grichde glei mer'n bei'n Lchlasfidchen;
Affen Gobb wurd' ihn geschbuckd
Un das Birschchen flog ins Giddchen.
Gam fe raus dann aus'n Loch,
Waren zahm de nedden Klanzen;
Naulde der un jener noch,
Herrfchde Grdnung doch in Ganzen.
Heechstens, lag in fießen Droom
Mer des Nachds in feinen Gähne,
Worde uff än Babbelboom
Uffgehißd de rohde Kahne.
Na, denn holde mer'n Lchandarm,
Der begaffte sich den Blunder,
Un ä Keierriebelarm
Langd den Labben wieder runder.
Der de Lache angedrehd.
Na, der brummde oder blechde —
Gurzum, die Gefetzlichgeed
War un blieb in ihren Nechde.
Wie's den beffern Bubligum
Ietzd ergehd (zwar nich in Drüsen,
Uwwer doch um Drüsen 'rum).
Das is noch nich dagewäfen.
Heidzudag weeß Geener mehr
Ganz genau, was mein un deine;
Ietzd is los das wilde Heer —
Ietzd Hamm die uns an der Leine!
Lo was fah de Lrde nie;
Iuchdlos is de rohe Nasse
Un es herrfchd de Anarchie
In der Eneibe, uff der Gaffe.
Dord, drotz Bohlezei un Heer,
Ham mer'n richd'gen rohden Lchrecken —
Diele drau'n sich schon nich mehr
Anne Kahne raus zu fchdecken!
In de Gärche fchleichd mer sich
Dord schon heemlich un verschdohlen --
Nee, 's is eenfach fürchderlich
lln ä Iufchdand wie in Bohlen!
Ja, es treibd das Lchiff in Lchdorm
lln der Alastboom brach schon nieder —
Der Loldad in llneform
Gröhld bereits de Umfchdorzlieder!
Wer sie das erdragen gann,
Is ä Badriod zum Lachen —
Len lojal-monarch'fcher Nanu
Nuß sich eenfach dinue machen.
Weh, gelöst der Grdnung Band,
Underdrickd de Guden, Krommen!
Armes, deires Daderland,
Nußde 's dahin mid dir gommen?
Der Vriiyen-AoyKott.
Line tzofgeschichte von k)ans wagemuth.
Das Geschlecht der Fürsten von Pumpel-
Hausen-Lichtenburg stand auf dem Ausfterbe-Etat.
Der allerhöchstselige Großvater, der die letzten
Jahre des nneien regime noch mitdurchlebt und
sich als eleganter Lebemann bewährt hatte, war
allerdings eilt starker Mehrer seines Reichs und
in großem Maßstabe der leibhaftige Vater seiner
Landeskinder gewesen. Friedrich Wilhelm der
Zweite, der sich auf das Geschäft verstand, hatte
bei einer Champagnerfuite einst geäußert, Jhro
Liebden betrieben die Negierungsgeschäfte mit einem
Stamm von Beamten, Offizieren und sonstigen
Staatsdiencrn, die sich allein aus seiner Familie
rekrutirten. Sein Sohn, der Schrecken aller Unter-
röcke, war ein getreuer Nachahmer des Herrn
Papas, prügelte die Bürger und schenkte den
Männern, deren Frauen er gewogen war, goldene
Tabakdosen und klangvolle Titel.
Aber selbst vor Fürsten macht die Natur nicht
Halt, und Christian XXXIII., der Enkel des alten
Galans, büßte für die lustigen Jahre der früheren
Generation. Wohl war er seit vielen Jahren
verheirathet, aber er hatte schon lange aufgehört
zu hoffen, daß seine erlauchte, magere und frontme
Gemahlin ihm einen Nachfolger schenken werde.
Außer ihm lebte nur noch ein blos wenige
Jahre jüngerer Bruder Karl, der ein vergnüg-
licher Hagestolz war, den Pferdestall jedem Dainen-
boudoir vorzog und einen schwunghaften Handel
mit Rassegäulen trieb, deren Zucht und Pflege
ihnt über Alles ging. Sein Bruder hatte ihm
den größten Theil des fürstlichen Marstalls dafür
überlassen.
Auf den vier Augen stand die Zukunft Derer
voit Pumpelhausen-Lichtenburg. Erlosch mit ihnen
der Stamut, so wären die guten Pumpelhäuser
ohne Gnade einem Andern in die Hättde gefallen,
einem entfernten Verwandten, der ein paar Dutzend
Meilen davon Weizen erntete, Branntwein brannte
und reichliche Geminnste aus der Arbeit emsiger
Bergleute zog.