1650
—sw Der Arbeitslose, k—
t as Haupt gestützt auf feine starke Kaust,
Die Blicke finster und die Stirn in Kalten,
Den Sturm nicht achtend, der fein Haar zerzaust —
So auf der Zteinbank pflegt er Bast zu halten.
Au Küßen ihm die rauchgeschwärzte Stadt —
Bus hohen Lchlöten sieht er Kunken sprühen;
Begonnen dort des Tages Arbeit hat.
Die Bäder saufen und die Vefen glühen.
In mancher Werkstatt hat er dort geschafft.
Wie fleißig schwang den Hammer er, den schweren!
Er münzte Gold aus seines Armes Rraft,
Den „nationalen Beichthum" zu vermehren.
Doch statt des Danks die Weisung er empfing,
Sr möge künftighin die Werkstatt meiden.
Die Aonjunktur fei schlecht! — er hört' es stumm
und ging.
Und ging entgegen Both und bittren Leiden.
So muß er hungernd ruhn, der starke Mann;
Doch drunten herrscht ein gar geschäftig Leben:
Ls treten Rinder jetzt zur Arbeit an.
Die keimend junge Rraft dahin zu geben.
Sie athmen schwer in dumpfig heißem Baum,
Um ihre Augen lagern dunkle Schatten,
Und es versinkt ihr holder Iugendtraum
Bon Wald und Keld und saftig grünen Matten.
Die Krauen auch, sie stehn in Beih' und Glied,
Den zarten Rörper in das Joch sie zwangen;
Schon früh der Rosenhauch der Jugend schied
Von ihren hagern, eingefall'nen Wangen.
Doch ihre Hände regen sich gewandt,
Daß nie der Werth-Erzeugung Auell ver-
siege —
Daheim entbehrt indeß der Mutter Hand,
Der schützenden, das Rindlein in der Wiege.
Und seht die Männer, welche jung und stark
Zwölf Stunden täglich unermüdlich schaffen.
Die Arbeit frißt an der Gesundheit Mark
Und ihre Lisenmuskeln früh erschlaffen.
Barbarisch zwingt die lange Arbeitszeit
Die Manneskraft sich sinnlos auszureiben.
Die Last zu theilen wären gern bereit
Biel tausend Hände, welche müßig bleiben.
So schaut er nieder mit verhalt'nem Groll,
Der ausgeschlossen aus der Brüder Beihen,
Wann endlich wird — so fragt er kummer-
voll
Bon solcher Arial die Arbeit sich befreien?
Gebt Acht, daß nicht zur schweren Biesen-
saust
Die müß'gen Hände einst sich werden ballen.
Daß nicht wie Wetterschlag hinab sie saust
Auf Eurer Vrdnung heil'ge Cempelhallen.
Der Diplomat.
Zkizze von unserem eigenen Mark Twain,
fe> war beschlossen: ich
sollte Diplomat wer-
den, rnn unserer so
wackeligen und lahmen
Weltgeschichte einmal
ordentlich auf die Beine
J'9 zu helfen,
lieber meinen Bildungsgang so viel.
Natürlich habe ich ftubirt, und zwar mit großem
Erfolg. Ich ivar auf drei Universitäten und lernte
dort mit positiver Sicherheit Pschorr-Bier von
Spaten-Bier, einfachen Kümmel von Doppel-
kümmel unterscheiden; ich wurde sogar musikalisch,
denn ich hörte des Morgens am Gebrnnune meines
Katers ganz genau, ob ich am Abend zuvor einen
Wein- oder einen Bier-Nausch gehabt hatte. Ich
pumpte die Gastwirthe an und blieb Schneidern
und Schustern die Rechnung schuldig, hackte auf
dem Fechtboden meinen Kneipkollegen die Visage
entzwei und rempelte Nachts friedliche Bürger an,
kurz, ich sammelte akademische Bildung.
Nur eine einzige mißliche Erscheinung lernte
ich in den dreizehn Semestern meiner akademischen
Laufbahn kennen — das war das Examen.
Meine Mitschüler — pardon, meine Kommili-
tonen halfen sich über dieses Uebel dadurch hinweg,
daß sie zu einem Einpauker gingen, der ihnen
einige Wochen vor dem Examen Alles, was die
Professoren etwa fragen könnten, eintrichterte. So
gelang es ihnen, zu Doktoren, Aerzten, Juristen
und sonstigen Stützen der Gesellschaft zu avanciren.
Es widerstrebte jedoch meinem genialen Sinne,
mich in dieser Weise gleich einem Staarmatz oder
Papagei dressircn zu lassen. Mir schien eben das
Lernen in jeder Form unnütz, und da ich einen
einflußreichen Onkel besaß, glaubte ich es ent-
behren zu können.
Ein Professor mit leeren Knopflöchern über-
nahm es gern, mich zu examiniren. Mein einflnß-
reicher Oirkel hatte ihm einen Rippenstoß gegeben
und ein buntes Bändchen gezeigt.
Als der Professor mich zum Examen erscheinen
sah, dachte er an den Ordensstern, den mein
Examen ihm versprach und sagte freundlich:
„Beginnen wir mit dem Nächstliegenden; was
wissen Sie von der Sternkunde?"
„Die Sterne", antwortete ich zuversichtlich,
„zerfallen in Säugethiere, Vögel, Amphibien und
Deutsch-Freisinnige. Außerdem giebt es noch den
„goldenen Stern" zu Augsburg, den Morgenstern
in der Jndengasse zu Frankfurt a. M. und den
Bankier Sternberg in Berlin."
„Ganz recht", sagte der Professor, „nur möchte
ich deu „goldenen Sterir" in Augsburg nicht un-
bedingt zur Astroiwmie, sondern eher zur Gastro-
nomie rechnen. — Haben Sie sich sonst eine be-
stimmte Wissenschaft zum Studium ausgewählt?"
„O nein", sagte ich, „ich bin in allen Dis-
ziplinen gleich tüchtig."
„Gut", meinte der Professor, „was wissen
Sie dann z. B. von der Medizin?"
„Sie schmeckt bitter."
„Sehr zutreffend", lobte der Professor, „aber
prüfen wir auch ihre Anwendung. Wenn z. V.
Jemand, der an Bandwurm leidet, Ihre ärztliche
Hilfe in Anspruch nimmt, was würden Sie thun?"
„Ich würde ihm das rechte Bein oberhalb des
Knies ablösen."
„Warum?" fragte der Professor etwas verblüfft.
„Na, damit doch etwas geschieht; die Patienten
ziehen stets einen Arzt vor, der energisch handelt
und es nicht bei Rathschlägen bewenden läßt."
„Sie haben Recht", sagte der Professor. „Ihre
Antwort verräth große Menschenkenntniß. Aber
lösen Sie vorkommenden Falles dem Manne das
Bein lieber nicht ab.— Wir kommen zur Justiz!"
„O, darin bin ich zu Hause, ich war schon
sechsmal wegen nächtlicher Ruhestörung einge-
sperrt", rief ich.
„Hm, hm, das wird als Vorbereitungsdienst
wohl ausreichen", meinte der Professor. „Nehmen
wir nun ein praktisches Beispiel: Es ist bei einer
Erbschaft ein Erbe von einem anderen Erben
widerrechtlich benachtheiligt worden. Welches Justiz-
verfahren würden Sie gegen den letzteren Erben
einschlagen?"
„Die Lynch-Jnstiz", sagte ich auf gut Glück.
„Das wäre allerdings der kürzeste Weg",
stinunte der Professor zu. „Wir kommen jetzt zur
Philosophie; welches sind die wichtigsten philo-
sophischen Systeme und was sind ihre Grundzüge?"
Auf diese dumme Frage gab ich gar feine
Antwort.
Der Professor wartete eine Weile, und da
ich im Schweigen verharrte, sprach er erfreut:
„Ganz richtig! Sie sind ein Philosoph, demr
der Lateiner sagt vom Dummen: „Hättest Du
geschwiegen, so wärst Du ein Philosoph geblieben."
Die Theologie schenkte er mir, weil, wie er sagte,
schon mein glatt rasirtes Gesicht ihm beiveise, daß ich
ein tüchtiger Theologe sei. Nur von der Landwirth-
schaft wollte er noch etwas wissen, weil einige wirth-
schaftliche Kenntnisse in unserer Zeit für den Ge-
lehrten zum nothwendigen Uebel geworden seien.
„Die Landwirthschast", antivortete ich schlag-
fertig, „ist primitiver eingerichtet, als die Stadt-
restanration, doch bekommt man auch dort zu-
weilen gutes Bier und häufig guten Käse."
Mit dieser mein positives Wissen dokumen-
tirenden Aeußerung schloß das Examen, ich bekain
ein glänzendes Zeugniß über gleichmäßige Tüchtig-
keit in allen Fächern, und daraufhin beschlossen
meine Verwandten, daß ich Diplomat werden solle,
weil ich hier meine vielseitigen Kenntnisse am besten
verwerthen könne.
Leider war im Reichskanzleramt gerade keine
leitende Stelle frei; ich mußte deshalb vorläufig
darauf verzichten, die hohe Politik in Angriff zu
nehmen und den Russen wie den Franzosen Mores
zu lehren. Man wies mir vorläufig eine ein-
flußreiche Stellrmg im Ministerium der Land-
wirthschaft an.
Der Landwirthschasts- Minister, Graf von
Knochenmehl, war ein altes Männchen ohne jede
Energie. Er scheute vor dem kleinsten Zollkriege
ängstlich zurück.
„Das soll bald anders werden!" sagte ich.
Und das Glück war mir günstig. Kaum war
ich installirt, da mußte Graf von Knochenmehl
krankheitshalber einen Urlaub nehmen. Jetzt kam
ich an die Regierung.
„Wie geht's meinem Volke?" fragte ich, als ich
am grünen Tische Platz nahm.
—sw Der Arbeitslose, k—
t as Haupt gestützt auf feine starke Kaust,
Die Blicke finster und die Stirn in Kalten,
Den Sturm nicht achtend, der fein Haar zerzaust —
So auf der Zteinbank pflegt er Bast zu halten.
Au Küßen ihm die rauchgeschwärzte Stadt —
Bus hohen Lchlöten sieht er Kunken sprühen;
Begonnen dort des Tages Arbeit hat.
Die Bäder saufen und die Vefen glühen.
In mancher Werkstatt hat er dort geschafft.
Wie fleißig schwang den Hammer er, den schweren!
Er münzte Gold aus seines Armes Rraft,
Den „nationalen Beichthum" zu vermehren.
Doch statt des Danks die Weisung er empfing,
Sr möge künftighin die Werkstatt meiden.
Die Aonjunktur fei schlecht! — er hört' es stumm
und ging.
Und ging entgegen Both und bittren Leiden.
So muß er hungernd ruhn, der starke Mann;
Doch drunten herrscht ein gar geschäftig Leben:
Ls treten Rinder jetzt zur Arbeit an.
Die keimend junge Rraft dahin zu geben.
Sie athmen schwer in dumpfig heißem Baum,
Um ihre Augen lagern dunkle Schatten,
Und es versinkt ihr holder Iugendtraum
Bon Wald und Keld und saftig grünen Matten.
Die Krauen auch, sie stehn in Beih' und Glied,
Den zarten Rörper in das Joch sie zwangen;
Schon früh der Rosenhauch der Jugend schied
Von ihren hagern, eingefall'nen Wangen.
Doch ihre Hände regen sich gewandt,
Daß nie der Werth-Erzeugung Auell ver-
siege —
Daheim entbehrt indeß der Mutter Hand,
Der schützenden, das Rindlein in der Wiege.
Und seht die Männer, welche jung und stark
Zwölf Stunden täglich unermüdlich schaffen.
Die Arbeit frißt an der Gesundheit Mark
Und ihre Lisenmuskeln früh erschlaffen.
Barbarisch zwingt die lange Arbeitszeit
Die Manneskraft sich sinnlos auszureiben.
Die Last zu theilen wären gern bereit
Biel tausend Hände, welche müßig bleiben.
So schaut er nieder mit verhalt'nem Groll,
Der ausgeschlossen aus der Brüder Beihen,
Wann endlich wird — so fragt er kummer-
voll
Bon solcher Arial die Arbeit sich befreien?
Gebt Acht, daß nicht zur schweren Biesen-
saust
Die müß'gen Hände einst sich werden ballen.
Daß nicht wie Wetterschlag hinab sie saust
Auf Eurer Vrdnung heil'ge Cempelhallen.
Der Diplomat.
Zkizze von unserem eigenen Mark Twain,
fe> war beschlossen: ich
sollte Diplomat wer-
den, rnn unserer so
wackeligen und lahmen
Weltgeschichte einmal
ordentlich auf die Beine
J'9 zu helfen,
lieber meinen Bildungsgang so viel.
Natürlich habe ich ftubirt, und zwar mit großem
Erfolg. Ich ivar auf drei Universitäten und lernte
dort mit positiver Sicherheit Pschorr-Bier von
Spaten-Bier, einfachen Kümmel von Doppel-
kümmel unterscheiden; ich wurde sogar musikalisch,
denn ich hörte des Morgens am Gebrnnune meines
Katers ganz genau, ob ich am Abend zuvor einen
Wein- oder einen Bier-Nausch gehabt hatte. Ich
pumpte die Gastwirthe an und blieb Schneidern
und Schustern die Rechnung schuldig, hackte auf
dem Fechtboden meinen Kneipkollegen die Visage
entzwei und rempelte Nachts friedliche Bürger an,
kurz, ich sammelte akademische Bildung.
Nur eine einzige mißliche Erscheinung lernte
ich in den dreizehn Semestern meiner akademischen
Laufbahn kennen — das war das Examen.
Meine Mitschüler — pardon, meine Kommili-
tonen halfen sich über dieses Uebel dadurch hinweg,
daß sie zu einem Einpauker gingen, der ihnen
einige Wochen vor dem Examen Alles, was die
Professoren etwa fragen könnten, eintrichterte. So
gelang es ihnen, zu Doktoren, Aerzten, Juristen
und sonstigen Stützen der Gesellschaft zu avanciren.
Es widerstrebte jedoch meinem genialen Sinne,
mich in dieser Weise gleich einem Staarmatz oder
Papagei dressircn zu lassen. Mir schien eben das
Lernen in jeder Form unnütz, und da ich einen
einflußreichen Onkel besaß, glaubte ich es ent-
behren zu können.
Ein Professor mit leeren Knopflöchern über-
nahm es gern, mich zu examiniren. Mein einflnß-
reicher Oirkel hatte ihm einen Rippenstoß gegeben
und ein buntes Bändchen gezeigt.
Als der Professor mich zum Examen erscheinen
sah, dachte er an den Ordensstern, den mein
Examen ihm versprach und sagte freundlich:
„Beginnen wir mit dem Nächstliegenden; was
wissen Sie von der Sternkunde?"
„Die Sterne", antwortete ich zuversichtlich,
„zerfallen in Säugethiere, Vögel, Amphibien und
Deutsch-Freisinnige. Außerdem giebt es noch den
„goldenen Stern" zu Augsburg, den Morgenstern
in der Jndengasse zu Frankfurt a. M. und den
Bankier Sternberg in Berlin."
„Ganz recht", sagte der Professor, „nur möchte
ich deu „goldenen Sterir" in Augsburg nicht un-
bedingt zur Astroiwmie, sondern eher zur Gastro-
nomie rechnen. — Haben Sie sich sonst eine be-
stimmte Wissenschaft zum Studium ausgewählt?"
„O nein", sagte ich, „ich bin in allen Dis-
ziplinen gleich tüchtig."
„Gut", meinte der Professor, „was wissen
Sie dann z. B. von der Medizin?"
„Sie schmeckt bitter."
„Sehr zutreffend", lobte der Professor, „aber
prüfen wir auch ihre Anwendung. Wenn z. V.
Jemand, der an Bandwurm leidet, Ihre ärztliche
Hilfe in Anspruch nimmt, was würden Sie thun?"
„Ich würde ihm das rechte Bein oberhalb des
Knies ablösen."
„Warum?" fragte der Professor etwas verblüfft.
„Na, damit doch etwas geschieht; die Patienten
ziehen stets einen Arzt vor, der energisch handelt
und es nicht bei Rathschlägen bewenden läßt."
„Sie haben Recht", sagte der Professor. „Ihre
Antwort verräth große Menschenkenntniß. Aber
lösen Sie vorkommenden Falles dem Manne das
Bein lieber nicht ab.— Wir kommen zur Justiz!"
„O, darin bin ich zu Hause, ich war schon
sechsmal wegen nächtlicher Ruhestörung einge-
sperrt", rief ich.
„Hm, hm, das wird als Vorbereitungsdienst
wohl ausreichen", meinte der Professor. „Nehmen
wir nun ein praktisches Beispiel: Es ist bei einer
Erbschaft ein Erbe von einem anderen Erben
widerrechtlich benachtheiligt worden. Welches Justiz-
verfahren würden Sie gegen den letzteren Erben
einschlagen?"
„Die Lynch-Jnstiz", sagte ich auf gut Glück.
„Das wäre allerdings der kürzeste Weg",
stinunte der Professor zu. „Wir kommen jetzt zur
Philosophie; welches sind die wichtigsten philo-
sophischen Systeme und was sind ihre Grundzüge?"
Auf diese dumme Frage gab ich gar feine
Antwort.
Der Professor wartete eine Weile, und da
ich im Schweigen verharrte, sprach er erfreut:
„Ganz richtig! Sie sind ein Philosoph, demr
der Lateiner sagt vom Dummen: „Hättest Du
geschwiegen, so wärst Du ein Philosoph geblieben."
Die Theologie schenkte er mir, weil, wie er sagte,
schon mein glatt rasirtes Gesicht ihm beiveise, daß ich
ein tüchtiger Theologe sei. Nur von der Landwirth-
schaft wollte er noch etwas wissen, weil einige wirth-
schaftliche Kenntnisse in unserer Zeit für den Ge-
lehrten zum nothwendigen Uebel geworden seien.
„Die Landwirthschast", antivortete ich schlag-
fertig, „ist primitiver eingerichtet, als die Stadt-
restanration, doch bekommt man auch dort zu-
weilen gutes Bier und häufig guten Käse."
Mit dieser mein positives Wissen dokumen-
tirenden Aeußerung schloß das Examen, ich bekain
ein glänzendes Zeugniß über gleichmäßige Tüchtig-
keit in allen Fächern, und daraufhin beschlossen
meine Verwandten, daß ich Diplomat werden solle,
weil ich hier meine vielseitigen Kenntnisse am besten
verwerthen könne.
Leider war im Reichskanzleramt gerade keine
leitende Stelle frei; ich mußte deshalb vorläufig
darauf verzichten, die hohe Politik in Angriff zu
nehmen und den Russen wie den Franzosen Mores
zu lehren. Man wies mir vorläufig eine ein-
flußreiche Stellrmg im Ministerium der Land-
wirthschaft an.
Der Landwirthschasts- Minister, Graf von
Knochenmehl, war ein altes Männchen ohne jede
Energie. Er scheute vor dem kleinsten Zollkriege
ängstlich zurück.
„Das soll bald anders werden!" sagte ich.
Und das Glück war mir günstig. Kaum war
ich installirt, da mußte Graf von Knochenmehl
krankheitshalber einen Urlaub nehmen. Jetzt kam
ich an die Regierung.
„Wie geht's meinem Volke?" fragte ich, als ich
am grünen Tische Platz nahm.