1675
Den Junkern, -sv.—
IIun ist es ausgesprochen klipp und klar:
Wozu die leid'gen neuen Zollverträge?
Bon Rußland braucht der Junker Kaviar,
Sonst nichts auf seinem Nothstandswege.
Von Frankreich ist es schließlich nur der Sekt,
Der in Verzweiflung kann die Junker trösten.
Von Holland lediglich die Auster schmeckt.
Mag man sie roh serviren oder rösten.
Sie geben gern für schweren span'schen Wein,
Für Taragonier, Malaga, Madeira,
Des Jahrs ein hundert Märkchen obendrein.
Bewahrt man ihnen Bismarcks Zollschutz-Aera.
Sie sind nicht Rußlands Feind, „bewahr uns der
In Friedrichsruh vor solchen falschen Pfaden,"
Doch russisches Getreide nimmermehr
Wiird' Otto zuzulassen jemals rathen.
Für andres fände man sie schon am End',
Rußland kann ja viel Besseres offeriren:
Sein Juchten- und sein Knutenregiment
Das würden gern sie zollfrei importiren.
In der Destille.
Dusecke: Du, heute jeht's mich mit meinem Schnaps wie die
Antisemiten mit die Militärvorlage.
Pusecke: Wo so?
Dusecke: Jeuehmigt Hab' ick den Schnaps, aber bezahlen will
ick ihm nich. ...
Inr Hofbräuhaufe.
Seppel: Was is Dir lieber: a Republik oder a Monarchie?
HanslmD' Monarchie is mir lieber.
Seppel: Warum denn?
Hansl: Ja, sixt: wann Bayern a Republik war, da gebet's ja
ka Hofbräu mehr. ___
—Z- Zeitenklänge, -g» —.
Äiiusterhaft rvar das Benehmen der Leute vom Brandenburg-Dampfer,
Rühmend erkannt er es an, der Panzerschiff-Admiral,
Ließen sich still und ergeben von heißen Dämpfen verbrühen,
tzaben sich hinterher nicht einmal drüber beschwert.
* *
*
Wahrlich, der Zweibund wird uns nun bald nicht mehr feindlich erscheinen,
Deutschland nähert sich mehr und mehr schon Rußlands Auitur,
Wird erst die Margarine, des armen Mannes Butter, besteuert,
Greifet nach Leinöl und Talg, gewiß auch hier er getrost.
Leuchtet uns längst auch nicht mehr gemeinsam das trauliche Talglicht,
Blickt aus der Luppe es doch dann uns recht brüderlich an.
Hovelsxähne.
Wie thut Ihr so leid mir, Agrarier!
Nun habt ihr verloren die Schlacht;
Um eine Mark fünfzig Pfennig
Hat man Euch jetzt ärmer gemacht!
Doch müßt Ihr darein Euch schicken —
Es war zu des Vaterlands Heil:
Nicht Jedem sind Deutschlands Interessen
Uin eine Mark fünfzig feil.
Die That der Propaganda ist unendlich
wirksamer, wie die „Propaganda der That".
Der alte Bismarck muß immer von sich reden
machen, und da er es nicht fertig brachte, zum Sturze Eaprivi's den
großen Kladderadatsch herbeizuführen, so hat er gegen das jetzige
Reichskanzleramt wenigstens den kleinen „Kladderadatsch" losgelassen.
* *
*
Gar tapfer ist der Liebernrann,
Sobald er greift die Russen an,
Und alle Russen fürchten ihn,
Denn was er spricht, ist Zach erlin.
* * *
Die heutige Preßfreiheit wird von vielen Leuten so aufgefaßt,
als ob die Presse vogelfrei sei.
* *
*
Gladstone ist vom englischen Ministerium zurückgetreten, weil seine
Augen ihm den Dienst zu versagen begannen. Möchten alle kurz sich-
tigen Staatsmänner seinem Beispiel folgen, dann wären wir die
ganze Diploinatie auf einmal los.
Der Pfarrer Kneipp im Vatikan
Der wandte reichlich Wasser an,
Doch leider trat Erfolg nicht ein,
Denn dorten kneipt man nur mit Wein;
Der Kardinal, der kluge, spricht:
Das Wasser thut es freilich nicht.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
festen Klammern verstrickt hat, ungestört huldigen zu
können. Muthig sucht er die Roth auf, wo er sie in
den Boudoirs munterer Sängerinnen und hinter
den Koulissen bei den leichtfüßigen Ratten des Bal-
lets findet. Er kleidet die Nackten bei Haase und Ger-
son, er speißt die Hungrigen bei Hiller und Dressel,
er fährt sie in seinem Wagen, er tröstet sie mit hol-
dem Zuspruch, seine Stadtwohnung ist das reine
Asyl für Obdachlose, die lange Haare, lange Röcke
und ein gefälliges Wesen zur Schau tragen. Die
Jnstleute bei ihm, die Dorfkinder, die Bedürftigen
daheim gehen in Lumpen, essen Kartoffeln und
verkommen im Schmutz, alles im Interesse dieser
Sozialreform, die der Gutsherr treibt.
Damit nicht genug, verpufft er von seiner kost-
baren Zeit jährlich über sechs Monate, um im Land-
tage und Reichstage selbstlos fiir die Enterbten zu
kämpfen. Für jeden Zoll, der den kleinen Leuten das
Nothwendige vertheuert, für jedes Vorrecht, das
den Junkern zufällt, arbeitet er mit rühmlicher
Thatkrast. Er sllmmt fiir die Aufhebung des Iden-
titätsnachweises, gegen den Handelsvertrag und
fiir Landwirthschaftskammern, er hebt die Grund-
steuern auf und wälzt die Gemeindeabgaben auf
die Bauern und Landarbeiter, er sorgt für das
Volk, ohne je an seine Sondervortheile zu denken.
Solch ein Mann verdient die Liebesgabe, die
ihm diskret und still gereicht wird. Dieses Ge-
schenk ist nur eine schwache Anerkennung fir
seine Verdienste um das Staatswohl. Es ist nur
zu bedauern, daß sie nicht größer ist. Was ist
der Berechtigungsschein, den die Börse mit lum-
pigen zwanzig Mark handelt? Er ist ein Leu-
mundszeugniß fir gute Führung, eine Zensur
für Fleiß und treffliches Betragen, ein Liebes-
brief, den das dankbare Volk dem edlen Junker
schreibt, ein unzulänglicher Entgelt für die geistige
Arbeit der Jtzenschlitze und Köckeritze.
Gibt es eine höhere Kulturaufgabe, als Sprit
zu erzeugen? Sprit, der die Deutschen zu Hellen
Köpfen macht, dessen Genuß eine oberste staats-
bürgerliche Pflicht ist, Sprit, der die Weine aller
zivilisirten Nationen verfuselt, Sprit, der die
Dahomehleute und die Sioux mit edlem Feuer
erfüllt, der den Polacken und den Kuli in den
reinen Aether ostelbischer Bildung erhebt, Sprit,
der da ist das A und O, der Anfang und das
Ende altpreußischer Kultur!
Ein Schnapsbrenner macht sich stets um das
Vaterland verdient, er verdiene also auch von:
Vatcrlande; ein Schnapsbrenner ist der Inbegriff
der Selbstlosigkeit, denn er nimmt Alles von Allen.
Was für Leiden muß solch ein Ritter mit!
dem Destillirhelm erdulden? Die Sozialdemo-
kratie feindet ihn an, und seine Gesundheit leidet
darunter. Es ist eine bei den Aerzten wohl-
bekannte Thatsache, daß die schnapserzeugenden
Agrarier durch die Bank den Geruchssinn ein-
gebüßt haben. Die Unglücklichen behaupten näm-
lich: „Geld riecht nicht!" Das ist doch ein Merk-
zeichen schwerer innerer Hebel.
Und diese reinen Dulder wollte man in die
enge Haft eines Brenner-Registers zwängen. Dank,
tausend Dank der Reichstagsmehrheit, Dank dem
Schatzsekretär von Posadowsky, daß sie die tückische
Resolution der Rothen vom 14. Februar 1894
abgelehnt haben.
Weshalb ist das geschehen? Weil die Em-
pfänger der Liebesgabe sich scheuen, an dieOeffent-
lichkeit zu treten. Sie wollen nicht bekannt werden,
sie wollen ihr Licht unter den Scheffel stellen,
sie wünschen nicht, daß der grelle Tag ihr Elend,
ihre Opfer, ihr Martyrium, ihre guten Werke für
das Volk, für den gemeinen Nutzen, bescheine.
Inr Dunkeln wollen sie bleiben, als edle Wohl-
thäter, die im Verborgenen Gutes thun. x&g
Zur Börfensteurr.
A. : Die Ultramontanen wollen angeblich dafir
eintreten, daß eine hohe Stempelsteuer auf P a p i e r e
fällt, die zur Spekulation benützt werden.
B. : O weh, da werden sie ja ihre eigene
Presse schädigen.
A. : Warum?
B. : Weil die meisten ultramontanen Zeitungen
selbst Papiere sind, welche auf die Unwissen-
heit ihrer Leser spekuliren.
Miquel.
Einst war der Miguel Demokrat,
Dann trat er fir die Börse ein,
Heut neigt er zum Agrarierthum —
Was wird er aber morgen sein?
Sächsisches.
Hinz: Der Lehmbauer ist doch ein guter Pa-
triot! Jetzt hat er aus staatsfieundlichen Gründen
seine sämmtlichen Apfelbäume fällen lassen.
Kunz: Wie kommt er dazu?
Hinz: Weil sie rothe Blüthen, also nach
amtlich-sächsischer Auffassung republikanische
Abzeichen trugen.
Aus Kakau.
Welcker Unterschied ist zwischen einem Sachsen
und einem Anarchisten?
-„uZchquwW" up ans stichavuM asq
st,uzchiumzA" ms ans gmavaüps sschvA aZE
Verantwortlich für die Redaktion Georg Baßler in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. H. W. Dietz in Stuttgart.
Den Junkern, -sv.—
IIun ist es ausgesprochen klipp und klar:
Wozu die leid'gen neuen Zollverträge?
Bon Rußland braucht der Junker Kaviar,
Sonst nichts auf seinem Nothstandswege.
Von Frankreich ist es schließlich nur der Sekt,
Der in Verzweiflung kann die Junker trösten.
Von Holland lediglich die Auster schmeckt.
Mag man sie roh serviren oder rösten.
Sie geben gern für schweren span'schen Wein,
Für Taragonier, Malaga, Madeira,
Des Jahrs ein hundert Märkchen obendrein.
Bewahrt man ihnen Bismarcks Zollschutz-Aera.
Sie sind nicht Rußlands Feind, „bewahr uns der
In Friedrichsruh vor solchen falschen Pfaden,"
Doch russisches Getreide nimmermehr
Wiird' Otto zuzulassen jemals rathen.
Für andres fände man sie schon am End',
Rußland kann ja viel Besseres offeriren:
Sein Juchten- und sein Knutenregiment
Das würden gern sie zollfrei importiren.
In der Destille.
Dusecke: Du, heute jeht's mich mit meinem Schnaps wie die
Antisemiten mit die Militärvorlage.
Pusecke: Wo so?
Dusecke: Jeuehmigt Hab' ick den Schnaps, aber bezahlen will
ick ihm nich. ...
Inr Hofbräuhaufe.
Seppel: Was is Dir lieber: a Republik oder a Monarchie?
HanslmD' Monarchie is mir lieber.
Seppel: Warum denn?
Hansl: Ja, sixt: wann Bayern a Republik war, da gebet's ja
ka Hofbräu mehr. ___
—Z- Zeitenklänge, -g» —.
Äiiusterhaft rvar das Benehmen der Leute vom Brandenburg-Dampfer,
Rühmend erkannt er es an, der Panzerschiff-Admiral,
Ließen sich still und ergeben von heißen Dämpfen verbrühen,
tzaben sich hinterher nicht einmal drüber beschwert.
* *
*
Wahrlich, der Zweibund wird uns nun bald nicht mehr feindlich erscheinen,
Deutschland nähert sich mehr und mehr schon Rußlands Auitur,
Wird erst die Margarine, des armen Mannes Butter, besteuert,
Greifet nach Leinöl und Talg, gewiß auch hier er getrost.
Leuchtet uns längst auch nicht mehr gemeinsam das trauliche Talglicht,
Blickt aus der Luppe es doch dann uns recht brüderlich an.
Hovelsxähne.
Wie thut Ihr so leid mir, Agrarier!
Nun habt ihr verloren die Schlacht;
Um eine Mark fünfzig Pfennig
Hat man Euch jetzt ärmer gemacht!
Doch müßt Ihr darein Euch schicken —
Es war zu des Vaterlands Heil:
Nicht Jedem sind Deutschlands Interessen
Uin eine Mark fünfzig feil.
Die That der Propaganda ist unendlich
wirksamer, wie die „Propaganda der That".
Der alte Bismarck muß immer von sich reden
machen, und da er es nicht fertig brachte, zum Sturze Eaprivi's den
großen Kladderadatsch herbeizuführen, so hat er gegen das jetzige
Reichskanzleramt wenigstens den kleinen „Kladderadatsch" losgelassen.
* *
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Gar tapfer ist der Liebernrann,
Sobald er greift die Russen an,
Und alle Russen fürchten ihn,
Denn was er spricht, ist Zach erlin.
* * *
Die heutige Preßfreiheit wird von vielen Leuten so aufgefaßt,
als ob die Presse vogelfrei sei.
* *
*
Gladstone ist vom englischen Ministerium zurückgetreten, weil seine
Augen ihm den Dienst zu versagen begannen. Möchten alle kurz sich-
tigen Staatsmänner seinem Beispiel folgen, dann wären wir die
ganze Diploinatie auf einmal los.
Der Pfarrer Kneipp im Vatikan
Der wandte reichlich Wasser an,
Doch leider trat Erfolg nicht ein,
Denn dorten kneipt man nur mit Wein;
Der Kardinal, der kluge, spricht:
Das Wasser thut es freilich nicht.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
festen Klammern verstrickt hat, ungestört huldigen zu
können. Muthig sucht er die Roth auf, wo er sie in
den Boudoirs munterer Sängerinnen und hinter
den Koulissen bei den leichtfüßigen Ratten des Bal-
lets findet. Er kleidet die Nackten bei Haase und Ger-
son, er speißt die Hungrigen bei Hiller und Dressel,
er fährt sie in seinem Wagen, er tröstet sie mit hol-
dem Zuspruch, seine Stadtwohnung ist das reine
Asyl für Obdachlose, die lange Haare, lange Röcke
und ein gefälliges Wesen zur Schau tragen. Die
Jnstleute bei ihm, die Dorfkinder, die Bedürftigen
daheim gehen in Lumpen, essen Kartoffeln und
verkommen im Schmutz, alles im Interesse dieser
Sozialreform, die der Gutsherr treibt.
Damit nicht genug, verpufft er von seiner kost-
baren Zeit jährlich über sechs Monate, um im Land-
tage und Reichstage selbstlos fiir die Enterbten zu
kämpfen. Für jeden Zoll, der den kleinen Leuten das
Nothwendige vertheuert, für jedes Vorrecht, das
den Junkern zufällt, arbeitet er mit rühmlicher
Thatkrast. Er sllmmt fiir die Aufhebung des Iden-
titätsnachweises, gegen den Handelsvertrag und
fiir Landwirthschaftskammern, er hebt die Grund-
steuern auf und wälzt die Gemeindeabgaben auf
die Bauern und Landarbeiter, er sorgt für das
Volk, ohne je an seine Sondervortheile zu denken.
Solch ein Mann verdient die Liebesgabe, die
ihm diskret und still gereicht wird. Dieses Ge-
schenk ist nur eine schwache Anerkennung fir
seine Verdienste um das Staatswohl. Es ist nur
zu bedauern, daß sie nicht größer ist. Was ist
der Berechtigungsschein, den die Börse mit lum-
pigen zwanzig Mark handelt? Er ist ein Leu-
mundszeugniß fir gute Führung, eine Zensur
für Fleiß und treffliches Betragen, ein Liebes-
brief, den das dankbare Volk dem edlen Junker
schreibt, ein unzulänglicher Entgelt für die geistige
Arbeit der Jtzenschlitze und Köckeritze.
Gibt es eine höhere Kulturaufgabe, als Sprit
zu erzeugen? Sprit, der die Deutschen zu Hellen
Köpfen macht, dessen Genuß eine oberste staats-
bürgerliche Pflicht ist, Sprit, der die Weine aller
zivilisirten Nationen verfuselt, Sprit, der die
Dahomehleute und die Sioux mit edlem Feuer
erfüllt, der den Polacken und den Kuli in den
reinen Aether ostelbischer Bildung erhebt, Sprit,
der da ist das A und O, der Anfang und das
Ende altpreußischer Kultur!
Ein Schnapsbrenner macht sich stets um das
Vaterland verdient, er verdiene also auch von:
Vatcrlande; ein Schnapsbrenner ist der Inbegriff
der Selbstlosigkeit, denn er nimmt Alles von Allen.
Was für Leiden muß solch ein Ritter mit!
dem Destillirhelm erdulden? Die Sozialdemo-
kratie feindet ihn an, und seine Gesundheit leidet
darunter. Es ist eine bei den Aerzten wohl-
bekannte Thatsache, daß die schnapserzeugenden
Agrarier durch die Bank den Geruchssinn ein-
gebüßt haben. Die Unglücklichen behaupten näm-
lich: „Geld riecht nicht!" Das ist doch ein Merk-
zeichen schwerer innerer Hebel.
Und diese reinen Dulder wollte man in die
enge Haft eines Brenner-Registers zwängen. Dank,
tausend Dank der Reichstagsmehrheit, Dank dem
Schatzsekretär von Posadowsky, daß sie die tückische
Resolution der Rothen vom 14. Februar 1894
abgelehnt haben.
Weshalb ist das geschehen? Weil die Em-
pfänger der Liebesgabe sich scheuen, an dieOeffent-
lichkeit zu treten. Sie wollen nicht bekannt werden,
sie wollen ihr Licht unter den Scheffel stellen,
sie wünschen nicht, daß der grelle Tag ihr Elend,
ihre Opfer, ihr Martyrium, ihre guten Werke für
das Volk, für den gemeinen Nutzen, bescheine.
Inr Dunkeln wollen sie bleiben, als edle Wohl-
thäter, die im Verborgenen Gutes thun. x&g
Zur Börfensteurr.
A. : Die Ultramontanen wollen angeblich dafir
eintreten, daß eine hohe Stempelsteuer auf P a p i e r e
fällt, die zur Spekulation benützt werden.
B. : O weh, da werden sie ja ihre eigene
Presse schädigen.
A. : Warum?
B. : Weil die meisten ultramontanen Zeitungen
selbst Papiere sind, welche auf die Unwissen-
heit ihrer Leser spekuliren.
Miquel.
Einst war der Miguel Demokrat,
Dann trat er fir die Börse ein,
Heut neigt er zum Agrarierthum —
Was wird er aber morgen sein?
Sächsisches.
Hinz: Der Lehmbauer ist doch ein guter Pa-
triot! Jetzt hat er aus staatsfieundlichen Gründen
seine sämmtlichen Apfelbäume fällen lassen.
Kunz: Wie kommt er dazu?
Hinz: Weil sie rothe Blüthen, also nach
amtlich-sächsischer Auffassung republikanische
Abzeichen trugen.
Aus Kakau.
Welcker Unterschied ist zwischen einem Sachsen
und einem Anarchisten?
-„uZchquwW" up ans stichavuM asq
st,uzchiumzA" ms ans gmavaüps sschvA aZE
Verantwortlich für die Redaktion Georg Baßler in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. H. W. Dietz in Stuttgart.