1703
i
Ach Jotthils, mecntc er, wo denkste hin. Er hat eenfach manifestirt un
als ick in meiner Wuth in seine Wohnung sehe un ihm die Wahrheit
sage, da hat er mir wejen Beleidijung un Hausfriedensbruch anjezeigt un
ick mußte eene Woche sitzen. Un mt bin ick arm wie Hiob, denn ick habe
den janzen vorigten Monat keene Arbeit jehatt un meine beeden kleinen
Mächens handeln mit Luftballons, Stück 'n Jroschen, un wenn ich zu'n
Ersten die Miethe nich bezahlen kann, denn werde ick obdachlos. Un beim
legte er den Kopp wieder uf die Banklehne un stöhnte. So geht et zu
in der Welt. Wird bedrogen, jrob behandelt un injelocht.
Dct dachte ick so heite, als ick in'n Schwurjerichtssaal inst Kriminal-
jebäude saß. Der Jerichtshof berieth jerade, ob er den Angeklagten zehn
Jahre Zuchthaus, oder mehr oder weniger geben sollte, da jing bet mit
eenem Male draußen mit Pauken un Trompeten los: „Freut euch des
Lebens!" Die Jarde kam vonst Exerziren zurück un jing natürlich mit
Musik nach Hause, aber konnten sie denn nich so ville Respekt for die Justiz
haben, det sie bei ihr Haupt-Jeschäftslokal die Musik schweigen ließen?
Wie so'n Angeklagten wohl zu Muthe is, der zum Tode verurdeelt werden
soll un kann vor Angst keene Lust kriegen un denn spielt die Musik „Freut
euch des Lebens"? Ick meene, det paßt wie die Faust uff't Ooge.
Eene Ausstellung kriegen wir ooch, aber erst im Jahre 1896, un
denn man so'ne lleene, eene Berliner Lokal-Ausstellung. Mir wundert
blos, det een findiger Unternehmer noch nich druf gekommen is, eene
afrikanische Kolonial-Ausstellung zu veranstalten mit'n Extrakabinct als
Folterkammer für die schwarzen Verbrecher, welche feige jenug sind, ihre
Frauen nich hauen lassen zu wollen. Det müßte für den Unternehmer
eenen fchönen Jroschen Jeld abwerfen.
Eene Mastvieh-Ausstellung haben wir alle Jahr, da kannst Du fette
Ochsen sehen, Jacob. Eener von die ollen reichen Viehhändler hatte inst
vorigte Jahr eene Versammlung von alle seine Kollegen inbcrufen. Er
wollte det beistr Majistrat durchsetzen, det det Vieh, wat in jeschlachtcn
Zustande in Berlin ingeführt wird, ooch von die Jngcwcide, als Herze,
Leber, Lunge u. s. w., bejleitet sein soll, indem daran zuerst een Krank-
heitszustand daran erkannt werden kann. Der jute Mann, der unter
seinen Kollejen zu die Koniferen jerechnet wird, wollte sich recht jebildet
ausdrücken un nannte die Jnjeweide „innere Exkremente". Ick begreife
nich, wie ville Leite so'ne Schwäche for die Fremdwörter haben können,
indem man fick doch ville schöner uff Deutsch ausdrücken kann.
In dieser Hinsicht verbleibe ick mit ville Jrüße Dein
Jotthils Naucke, Moabit.
tzobelspähnr.
Die alten Götter vergessen sind,
Der Zeus sowie der Wodan,
Die alten Heiligen rufen wir
Nur noch in höchster Noth an.
Vorm Papste zittert Niemand mehr,
Wer ehrt den Kardinalsrock?
Nur einem bringt man der Ehrfurcht Zoll:
Dem preußischen Korporalstock.
* *
Die Schaaren der Bismärcker, welche den
Alten aufsuchen, um ihn zu verhimmeln, beweisen
doch, daß sich in der Welt Alles ändert. Früher
zog Saul aus, um Esel zu suchen, jetzt suchen
die Esel den Saul.
Der Miguel und das Zentrum,
Die lieben sich so heiß,
Doch was sich liebt, das neckt sich,
Wie schon ein Jeder weiß.
Der Miguel tritt dem Tabak
Mit Steuern ernst zu nah,
Das Zentrum neckt: heut sag ich „Nein!"
Doch morgen sag' ich „Ja!"
Ihr getreuer
Säge, Schreiner.
Gesicht und gesträubten Haaren eilt der Sultan
des Saargcbiets zum Präsidium und leise ver-
klingt an der Ja-Thür bei den Konservativen der
Nus: „Ratzenhannes!"
Auf der Linken stürmische Heiterkeit, unbän-
diges Gelächter, auf der Rechten Empörung, im
Zentrum kaum verhehlte Schadenfreude. Ge-
bieterisch läutet der Präsident: „Meine Herren,
hier wird grober Unfug geübt."
Da singt Jenrand dicht neben ihm, am Tische
der Schriftführer: „So leben wir, so leben wir,
so leben wir alle Tage!"
Der Saal wird durchsucht, alle Sessel werden
aufgeklappt, alle Winkel durchstöbert, die Vorhänge
werden durchforscht, keine Spur eines Missethäters
ist zu finden. Auf den Tribünen erscheinen Auf-
scher und Aufpasser, nichts regt sich. Friedlich
sitzen die Journalisten, die Besucher, die Stamm-
gäste und tauschen leise Bemerkungen über das
neue Zwischenspiel aus, das so reizvoll die Ein-
tönigkeit der Verhandlungen unterbrochen habe.
Herr von Kardorfs sucht am Buffet Trost und
Stärkung, ein Kelchglas mit schäumendem Sekt hebt
den nothleidenden Landwirth über die betrübende
Erfahrung der letzten Stunde hinweg. Herr von
Bennigsen hält derweil eine staatsmännische Rede.
Nun sei es bewiesen, durch das Bekenntniß der sozial-
demokratischen Abgeordneten selbst bewiesen, daß.
sie Republikaner, daß sie antimonarchisch gesinnt
seien. Wie anders sie, die Stützen der heutigen
Ordnung, sie seien auf der richtigen Bahn.....
„Hannover-Altenbeken", rust's von oben. Die
Stimme kommt vom Glasdache, nein, aus der
elektrischen Lampe rechts.
Der Staatsmann stutzt und fährt fort: Immer
sei er königstreu gewesen.
Aus der Diplomatenloge rust's: „Erst dem
Welfenkönig, dann dem Hohenzollern."
Der Präsident läutet wieder einmal. Umsonst!
Was bleibt ihm übrig, als entrüstet die Sitzung
zu schließen. Der Saal leert sich, stillvergnügt
verlassen die Besucher die Tribünen.
Die Parlaments-Berichterstatter verschwiegen'
auf einen Wink die seltsame Begebenheit. Aber
dunkle Gerüchte liefen um. Dem „Wahren Jacob",
dessen Beziehungen zu allen maßgebenden Kreisen ja .
amtskundig sind, gelang es, den Schleier zu lüften
und den Sachverhalt wahrheitsgetreu zu erzählen.
.Als er von seinem Gewährsmann Abschied
nahm, der auf der Tribüne die Geschichte mit-
erlcbt hatte, drückte er ihm fest die Hand und
sagte: „Nicht wahr, lieber Freund, Sie sehen,
die Kunst ist zwar brotlos, aber trotz alledem
hübsch war's doch, daß ich das Bauchreden gelernt
habe." -_- £%
Golouiale Komanze.
ÜXei Nkuhd is schon dodal gegnickd!
Das gehd ja Alles schief — Godd bessersch!
Un dennoch Hammer 'nausgeschickd
So viele Leidnands un Assessersch!
Uler hoff-, die renken Alles ein,
Derweile rverö's nur immer doller;
wenn se ä Weilchen -rautzen sein,
Dann kriegen se den „Drobengoller"!
<£s hädde niemals sich gewagd
Äso ä Word uff meine Libben,
Doch seid in Reichsdag se's gesagd,
Da is rvohl nich mehr dran zu dibben.
Lrschd war ich förmlich schdols un- giehn,
Nu war' ich däglich sorgenvoller:
Die da de wilden soll'n erziehn,
Die kriegen ja den „Drobengoller"!
was nimmt sich so ä Ganzler raus,
wenn ihn die Hitze hoch gestiegen,
Lrscht haut er schwarze Weiber aus.
Dann holt er sie sich zum Dergniegen!
Gaum had er Balmenwein genaschd,
Haust er wie Schufderle un Roller —
warum? Goch er had sich gehaschd
Ä regulären „Drobengoller".
Zarialion üßer ein Mquel'sches §§ema.
Die Kleinbauern müßten die größten Esel sein, wenn
sie sich von den agrarischen Junkern ins Schlepptau nehmen
ließen.
Tie katholischen Arbeiter müßten die größten Esel
sein, ivenn sie die Devise des Zentrums: „Für Wahrheit, Frei-
heit und Recht!" für baare Münze nehmen wiirden.
Die sächsischen Sozialdemokraten müßten die
größten Esel sein, wenn sie sich durch die rafsinirten Vexatione»
der Polizei zu Putschen provoziren ließen.
Der deutsche Reichstag müßte der größte Esel sein,
wenn er bei seinem Wiederzusammentritt eine Tabaksabrikat-
ftencr doch noch annehmen würde.
Das deutsche Volk müßte der größte Esel sein, wenn
es nicht immer mehr Sozialdemokraten in den Reichstag
schicken würde.
Die Elsaß-Lothringer müßtet: die größten Esel sein,
wenn sie das Verbot der Elsaß-Lothringer Volkszeitung bei
der nächsten Wahl nicht mit der doppelten Stimmenzahl für
die Sozialdemokratie beantworten würden.
Die Schwaben müßten die größten Esel sein, wenn sie
die Mittnacht'sche Verfassungsrevision annehmen würden.
Die Italiener mühten die größten Esel sein, wenn sie
sich das brutale Regiment Crispi's noch lange gefallen ließen.
Die Schwarzen in Kamerun müßten die größten
Esel sein, wenn sie für preußische Kultur schivärmen ivürdcn.
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Ach Jotthils, mecntc er, wo denkste hin. Er hat eenfach manifestirt un
als ick in meiner Wuth in seine Wohnung sehe un ihm die Wahrheit
sage, da hat er mir wejen Beleidijung un Hausfriedensbruch anjezeigt un
ick mußte eene Woche sitzen. Un mt bin ick arm wie Hiob, denn ick habe
den janzen vorigten Monat keene Arbeit jehatt un meine beeden kleinen
Mächens handeln mit Luftballons, Stück 'n Jroschen, un wenn ich zu'n
Ersten die Miethe nich bezahlen kann, denn werde ick obdachlos. Un beim
legte er den Kopp wieder uf die Banklehne un stöhnte. So geht et zu
in der Welt. Wird bedrogen, jrob behandelt un injelocht.
Dct dachte ick so heite, als ick in'n Schwurjerichtssaal inst Kriminal-
jebäude saß. Der Jerichtshof berieth jerade, ob er den Angeklagten zehn
Jahre Zuchthaus, oder mehr oder weniger geben sollte, da jing bet mit
eenem Male draußen mit Pauken un Trompeten los: „Freut euch des
Lebens!" Die Jarde kam vonst Exerziren zurück un jing natürlich mit
Musik nach Hause, aber konnten sie denn nich so ville Respekt for die Justiz
haben, det sie bei ihr Haupt-Jeschäftslokal die Musik schweigen ließen?
Wie so'n Angeklagten wohl zu Muthe is, der zum Tode verurdeelt werden
soll un kann vor Angst keene Lust kriegen un denn spielt die Musik „Freut
euch des Lebens"? Ick meene, det paßt wie die Faust uff't Ooge.
Eene Ausstellung kriegen wir ooch, aber erst im Jahre 1896, un
denn man so'ne lleene, eene Berliner Lokal-Ausstellung. Mir wundert
blos, det een findiger Unternehmer noch nich druf gekommen is, eene
afrikanische Kolonial-Ausstellung zu veranstalten mit'n Extrakabinct als
Folterkammer für die schwarzen Verbrecher, welche feige jenug sind, ihre
Frauen nich hauen lassen zu wollen. Det müßte für den Unternehmer
eenen fchönen Jroschen Jeld abwerfen.
Eene Mastvieh-Ausstellung haben wir alle Jahr, da kannst Du fette
Ochsen sehen, Jacob. Eener von die ollen reichen Viehhändler hatte inst
vorigte Jahr eene Versammlung von alle seine Kollegen inbcrufen. Er
wollte det beistr Majistrat durchsetzen, det det Vieh, wat in jeschlachtcn
Zustande in Berlin ingeführt wird, ooch von die Jngcwcide, als Herze,
Leber, Lunge u. s. w., bejleitet sein soll, indem daran zuerst een Krank-
heitszustand daran erkannt werden kann. Der jute Mann, der unter
seinen Kollejen zu die Koniferen jerechnet wird, wollte sich recht jebildet
ausdrücken un nannte die Jnjeweide „innere Exkremente". Ick begreife
nich, wie ville Leite so'ne Schwäche for die Fremdwörter haben können,
indem man fick doch ville schöner uff Deutsch ausdrücken kann.
In dieser Hinsicht verbleibe ick mit ville Jrüße Dein
Jotthils Naucke, Moabit.
tzobelspähnr.
Die alten Götter vergessen sind,
Der Zeus sowie der Wodan,
Die alten Heiligen rufen wir
Nur noch in höchster Noth an.
Vorm Papste zittert Niemand mehr,
Wer ehrt den Kardinalsrock?
Nur einem bringt man der Ehrfurcht Zoll:
Dem preußischen Korporalstock.
* *
Die Schaaren der Bismärcker, welche den
Alten aufsuchen, um ihn zu verhimmeln, beweisen
doch, daß sich in der Welt Alles ändert. Früher
zog Saul aus, um Esel zu suchen, jetzt suchen
die Esel den Saul.
Der Miguel und das Zentrum,
Die lieben sich so heiß,
Doch was sich liebt, das neckt sich,
Wie schon ein Jeder weiß.
Der Miguel tritt dem Tabak
Mit Steuern ernst zu nah,
Das Zentrum neckt: heut sag ich „Nein!"
Doch morgen sag' ich „Ja!"
Ihr getreuer
Säge, Schreiner.
Gesicht und gesträubten Haaren eilt der Sultan
des Saargcbiets zum Präsidium und leise ver-
klingt an der Ja-Thür bei den Konservativen der
Nus: „Ratzenhannes!"
Auf der Linken stürmische Heiterkeit, unbän-
diges Gelächter, auf der Rechten Empörung, im
Zentrum kaum verhehlte Schadenfreude. Ge-
bieterisch läutet der Präsident: „Meine Herren,
hier wird grober Unfug geübt."
Da singt Jenrand dicht neben ihm, am Tische
der Schriftführer: „So leben wir, so leben wir,
so leben wir alle Tage!"
Der Saal wird durchsucht, alle Sessel werden
aufgeklappt, alle Winkel durchstöbert, die Vorhänge
werden durchforscht, keine Spur eines Missethäters
ist zu finden. Auf den Tribünen erscheinen Auf-
scher und Aufpasser, nichts regt sich. Friedlich
sitzen die Journalisten, die Besucher, die Stamm-
gäste und tauschen leise Bemerkungen über das
neue Zwischenspiel aus, das so reizvoll die Ein-
tönigkeit der Verhandlungen unterbrochen habe.
Herr von Kardorfs sucht am Buffet Trost und
Stärkung, ein Kelchglas mit schäumendem Sekt hebt
den nothleidenden Landwirth über die betrübende
Erfahrung der letzten Stunde hinweg. Herr von
Bennigsen hält derweil eine staatsmännische Rede.
Nun sei es bewiesen, durch das Bekenntniß der sozial-
demokratischen Abgeordneten selbst bewiesen, daß.
sie Republikaner, daß sie antimonarchisch gesinnt
seien. Wie anders sie, die Stützen der heutigen
Ordnung, sie seien auf der richtigen Bahn.....
„Hannover-Altenbeken", rust's von oben. Die
Stimme kommt vom Glasdache, nein, aus der
elektrischen Lampe rechts.
Der Staatsmann stutzt und fährt fort: Immer
sei er königstreu gewesen.
Aus der Diplomatenloge rust's: „Erst dem
Welfenkönig, dann dem Hohenzollern."
Der Präsident läutet wieder einmal. Umsonst!
Was bleibt ihm übrig, als entrüstet die Sitzung
zu schließen. Der Saal leert sich, stillvergnügt
verlassen die Besucher die Tribünen.
Die Parlaments-Berichterstatter verschwiegen'
auf einen Wink die seltsame Begebenheit. Aber
dunkle Gerüchte liefen um. Dem „Wahren Jacob",
dessen Beziehungen zu allen maßgebenden Kreisen ja .
amtskundig sind, gelang es, den Schleier zu lüften
und den Sachverhalt wahrheitsgetreu zu erzählen.
.Als er von seinem Gewährsmann Abschied
nahm, der auf der Tribüne die Geschichte mit-
erlcbt hatte, drückte er ihm fest die Hand und
sagte: „Nicht wahr, lieber Freund, Sie sehen,
die Kunst ist zwar brotlos, aber trotz alledem
hübsch war's doch, daß ich das Bauchreden gelernt
habe." -_- £%
Golouiale Komanze.
ÜXei Nkuhd is schon dodal gegnickd!
Das gehd ja Alles schief — Godd bessersch!
Un dennoch Hammer 'nausgeschickd
So viele Leidnands un Assessersch!
Uler hoff-, die renken Alles ein,
Derweile rverö's nur immer doller;
wenn se ä Weilchen -rautzen sein,
Dann kriegen se den „Drobengoller"!
<£s hädde niemals sich gewagd
Äso ä Word uff meine Libben,
Doch seid in Reichsdag se's gesagd,
Da is rvohl nich mehr dran zu dibben.
Lrschd war ich förmlich schdols un- giehn,
Nu war' ich däglich sorgenvoller:
Die da de wilden soll'n erziehn,
Die kriegen ja den „Drobengoller"!
was nimmt sich so ä Ganzler raus,
wenn ihn die Hitze hoch gestiegen,
Lrscht haut er schwarze Weiber aus.
Dann holt er sie sich zum Dergniegen!
Gaum had er Balmenwein genaschd,
Haust er wie Schufderle un Roller —
warum? Goch er had sich gehaschd
Ä regulären „Drobengoller".
Zarialion üßer ein Mquel'sches §§ema.
Die Kleinbauern müßten die größten Esel sein, wenn
sie sich von den agrarischen Junkern ins Schlepptau nehmen
ließen.
Tie katholischen Arbeiter müßten die größten Esel
sein, ivenn sie die Devise des Zentrums: „Für Wahrheit, Frei-
heit und Recht!" für baare Münze nehmen wiirden.
Die sächsischen Sozialdemokraten müßten die
größten Esel sein, wenn sie sich durch die rafsinirten Vexatione»
der Polizei zu Putschen provoziren ließen.
Der deutsche Reichstag müßte der größte Esel sein,
wenn er bei seinem Wiederzusammentritt eine Tabaksabrikat-
ftencr doch noch annehmen würde.
Das deutsche Volk müßte der größte Esel sein, wenn
es nicht immer mehr Sozialdemokraten in den Reichstag
schicken würde.
Die Elsaß-Lothringer müßtet: die größten Esel sein,
wenn sie das Verbot der Elsaß-Lothringer Volkszeitung bei
der nächsten Wahl nicht mit der doppelten Stimmenzahl für
die Sozialdemokratie beantworten würden.
Die Schwaben müßten die größten Esel sein, wenn sie
die Mittnacht'sche Verfassungsrevision annehmen würden.
Die Italiener mühten die größten Esel sein, wenn sie
sich das brutale Regiment Crispi's noch lange gefallen ließen.
Die Schwarzen in Kamerun müßten die größten
Esel sein, wenn sie für preußische Kultur schivärmen ivürdcn.